Whoop, whoop mit meiner ersten riesengroßen Runde alltagsfeierlicher Ausmisterei bin ich durch. Fast eineinhalb Jahre hat es gedauert. Größere Pausen lagen dazwischen, denn das Leben hat manchmal einfach andere Pläne. Heute ist nun das Kleiderschrank-Ausmisten an der Reihe.
Bei mir durften es kleinere Häppchen sein, denn ein großer Rundumschlag hätte bei mir nur Überforderung und das vorzeitige Aufgeben ausgelöst.
Damit du auch als Einsteiger-Neuling nicht den Überblick verlierst, lass mich erst mal zusammenfassen, was wir schon alles haben:
– wir haben uns alles von der Seele geschrieben und eine IST-Liste erstellt.
– wir haben unsere wöchentlichen FIX-Termine notiert und diese enthalten auch schon ein paar Kür-Elemente (wenn nicht, dann ergänze das bitte noch).
– weil der Druck schon wieder ein bisschen das Kommando übernehmen wollte, gab es eine Runde “Druck raus” und die Erklärung, warum das genau die richtige Herangehensweise ist.
– wir haben uns unsere freien Zeitfenster sichtbar gemacht.
– aktuell kümmern wir uns ums äußere Gerümpel. In diesem Prozess stecke ich gerade mittendrin und du kannst mich dabei auf Instagram in den Stories gerne begleiten und auch selbst aktiv werden.
– weil äußeres und inneres Gerümpel oft auch irgendwie zusammenhängt, habe ich hier über das innere Sortieren und Entrümpeln geschrieben……
– außerdem gab es einen Zwischenstand mit den Tipps, die ich inzwischen an dich weitergeben kann.
Das war das Jahr 2018 und 2019 ging es dann weiter und wurde auch spezieller:
Alltagsfeierliche Ausmisterei reloaded 2019-01
(Werbung) Alltagsfeierliche Ausmisterei 2019.2 * Entrümpeln für die Seele mit arsEdition *
Alltagsfeierliche Ausmisterei Nr. 2019-03 * Tipps und Tricks Vol. II *
Alltagsfeierliche Ausmisterei 2019-04 * Little things – Ordnungshelfer für Kreative *
Alltagsfeierliche Ausmisterei 2019-05 meets Seelensachen Nr. 34 * Zeug *
Alltagsfeierliche Ausmisterei 06-19 * Inneres Sortieren mit Mood- oder Visionboard *
Mit meinem Kleiderschrank bzw. kleinen begehbaren Kleiderschrank war ich im Sommer 2018 schon mal beschäftigt, das hat aber nur so semigut funktioniert.
Ich habe bemerkt, dass ich doch emotional sehr mit meinen Kleidungsstücken verstrickt bin, mich einfach nicht trennen kann und somit hatte ich mich entschlossen, nur die KonMari-Methode anzuwenden und diesen Bereich ans Ende zu stellen.
Dahin, wenn ich schon geübter im Loslassen bin und es vielleicht auch nicht ganz so heiß ist, wenn ich Kleidungsstücke anprobieren möchte.
Meine Methode zum Kleiderschrank ausmisten
Was mir auch ganz schnell klar war: hier komme ich mit meinen 15-Minuten-Einheiten nicht wirklich weiter – Tabula rasa war hier von Nöten und so habe ich mir im Dezember einen Zeitraum ausgeguckt von dem ich wusste, dass mein Göga einige Tage auf Geschäftsreise ist und ich ohne Blicke und in Ruhe vor mich hin wüten konnte.
Denn hier sollte auch die KonMari-Methode zum Einsatz kommen und die setzt hier wie folgt an:
Kleiderschrank ausmisten nach der KonMari-Methode
Wenn du nach dem Prinzip von „Magic Cleaning“ (Affiliate Link) vorgehst, dann wirst du in diesem Buch lesen, dass die Kleidung als erstes aussortiert wird.
Wie oben bereits beschrieben, hätte das bei mir NIE funktioniert. Das zu erkennen und eben nicht gleich komplett aufzugeben, war meine größte Erkenntnis: FINDE DEINEN WEG!
Vielleicht wäre das auch mit einer „Marie Kondo“ an meiner Seite eine Möglichkeit gewesen, war es aber nicht, so dass ich mir einfach die Zeit gegeben habe, die ich gebraucht habe.
Ein wenig wiederspricht sie sich selbst auch, denn im Buch wird das Sortieren nach Unterkategorien vorgeschlagen:
- Oberteile
- Unterteile
- Aufzuhängende Sachen
- Strumpfwaren
- Unterwäsche
- Taschen
- Schals, Gürtel, Mützen
- Sonderbekleidung z. B. Sportsachen etc.
- Schuhe
Nun wird SÄMTLICHE Kleidung aus ALLEN Schränken, Kommoden, Regalen und Kisten im GANZEN Haus zusammengetragen und an einer zentralen Stelle gesammelt.
Ich habe dafür unser Bett gewählt (deshalb musste mein Mann auch unbedingt länger aus dem Haus sein ;-))))) und dort den ganzen Inhalt meines Schrankes und des begehbaren Teils abgelegt.
Wenn du nicht bereits minimalistisch lebst, dann werden dir wahrscheinlich zuerst alle Gesichtszüge entgleisen, denn die Menge an Kleidungsstücken ist bestimmt nicht nur bei mir immens.
Du hast alles gefunden? Gibt es vielleicht noch ausgelagerte Teile in einem Schrank bei den Kindern z. B., Sommer- oder Winterjacken oder längst vergessene Schätzchen ? Wenn ja, dann hole das auch noch dazu.
Gut ist es auch, wenn du schon einige Behälter und Putzmaterial bereitstellst:
- Altkleidersack
- Behälter für die Teile, die du verkaufen möchtest
- Behälter für die Teile, die du spenden möchtest
- Wäschekorb für übrige Kleiderbügel
- Wäschekorb für Dinge, die du findest, die nicht in den Kleiderschrank gehören
- Staubsauger
- Eimer mit Wasser, Putzlappen und Poliertuch
Ich habe zusätzlich noch einen Platz definiert, an denen ich Teile kurz „zwischenlagere“, die noch anprobiert werden sollen.
Kleiderberg
Nach dem Ausräumen habe ich die Fächer und Schubladen ausgesaugt und gewischt, damit hier eine ordentliche Grundlage geschaffen war.
Dann ging es ans „Fühlen“
„Verspüre ich ein Glücksgefühl, wenn ich es in der Hand halte?“, diese Frage stelle ich mir bei jedem einzelnen Kleidungsstück.
„Aber ich fühle rein gar nichts, außer Überforderung!“, wirst du vielleicht jetzt antworten.
Das kann ich gut verstehen, denn das ging mir nicht anders. Ich habe dann erstmal ein Teil in die Hand genommen, das ich sowieso immer wieder trage und bei dem ich schon vorher sicher war, dass ich es behalten werde.
Mache das genauso und spüre mal, wie sich das anfühlt. Ich finde das sehr wichtig, denn dann hast du schon mal ein kleines Erfolgserlebnis und kannst so auch schon einige Teile ohne viel Aufwand von diesem großen Berg zurück in den Schrank hängen.
Zeug
Dir werden bestimmt auch noch ganz viele andere Argumente in den Sinn kommen, warum du das nochmal behalten solltest.
Mir hat dann Folgendes geholfen:
- Alle Kleidung, die ich noch regelmäßig trage und die noch qualitativ in Ordnung ist, wurde zurück in den Schrank gehängt.
- Kleidung, die definitiv weg kann, wurde in den jeweiligen Behälter gelegt. Ich habe mich komplett für das Spenden entschieden, denn ich war innerlich schon so weit, dass ich nicht mehr bereit war noch mehr Zeit aufzuwenden, die nötig gewesen wäre, die Kleidung zu verkaufen.
- Bei einem riesengroßen Teil konnte ich spontan keine Entscheidung treffen, diese Teile habe ich auf den „Anprobieren-Stapel“ gelegt.
So bin ich doch ganz gut durchgekommen und konnte wieder einen kleinen Teilerfolg feiern.
Der „Anprobieren-Stapel – Kleiderschrank ausmisten“
Das war der Teil, der mich am meisten gestresst hat, denn dieses ewige An- und Ausziehen ist nicht wirklich spaßig für mich.
Es zeigt aber auch ganz schnell, wie stark frau sich verändert hat und das wiederum sorgt dafür, dass du dich easy trennen kannst.
Zu klein oder zu groß? Weg damit und reduziere dich nicht auf ein Gewicht, das du wieder erreichen möchtest. DU BIST GUT SO WIE DU BIST! und deine Garderobe darf dich umschmeicheln und schöner machen. Sie dient nicht dazu, dir immerzu und ständig ein schlechtes Gewissen einzureden und dich quasi zur Diät zu nötigen.
Abgetragen? Auch hier: du bist wertvoll und warum solltest du dich nicht auch zu Hause, beim Schlafen oder Sport treiben nur mit den schönsten und bequemsten Teilen kleiden?
Defekt? Überlege dir gut, ob dein Herz so daran hängt, dass du es reparieren möchtest oder ob es einfach an der Zeit ist, es gehen zu lassen. Wenn du dich natürlich gerne kreativ auslebst, dann lass es raus und mach dir ein neues, ganz besonderes Einzelstück daraus.
Habe ich etwas vergessen? Dann schreib mir, denn darauf weiß ich bestimmt auch eine Antwort ;-)))).
Weitere Tipps und Tricks zum Kleiderschrank ausmisten
Bügel: Etwas, das du auch in diversen Aufräum-Büchern lesen wirst, habe ich schon ganz lange selbst gespürt: Achte darauf, dass du nur Bügel einer Art im Schrank hast. Das schafft Ordnung und Übersicht und beruhigt dein Auge. Mich macht es glücklich, wenn alles so schön in „Reih und Glied“ hängt.
Gleiches zu Gleichem: Ich habe meinen Kleiderschrank so aufgeteilt, dass bei mir alles sortiert hängt: Strickjacken bei Strickjacken, Blusen und Hemden zusammen, ebenso Kleider und Hosen, die ich generell gerne aufhänge, weil ich auch einfach genügend Platz dafür habe.
Wenn ich so für meine Reisen packe, brauche ich mich nur einmal um dreihundertsechzig Grad zu drehen und bin von oben bis unten gut eingekleidet ohne dass ich etwas Wichtiges vergessen hätte.
Kleidung zusammenlegen: Hier hat sich für mich wirklich die KonMari-Methode bewährt:
Eine Anleitung zur KonMari-Falttechnik und weitere Antworten findest du hier.
Für die ganz hartnäckigen Trennungsverweigerer beim Kleiderschrank ausmisten: Du kannst dich einfach nicht trennen, weil es zu teuer, zu gut erhalten oder weil du doch bald wieder reinpassen wirst? Dann trage genau dieses Teil zeitnah (Ja, auch wenn die Hose nur in den Kniekehlen hängt ;-)))), du wirst ganz schnell merken, ob du es wirklich behalten willst!
Emotionales Loslassen: Bei ein paar wenigen Kleidungsstücken konnte ich trotz meiner eigenen Tipps nicht loslassen. Hier habe ich mir EINE!!! Schublade gegönnt, in der ich diese Kleidungsstücke aufbewahre. Loslassen braucht Zeit und so begrenz kann ich mir diese auch schenken.
Gut, jetzt bin ich am Ende und auch mein Kleiderschrank ist wieder schön übersichtlich, staubfrei und sortiert, so dass ich mich jeden Tag freue mich anzuziehen und zu überlegen, worin ich mich wohlfühlen würde.
Meinen Schmuck habe ich übrigens auch noch mit aussortiert und selbst wenn ich zur Zeit wenig davon trage: es macht mir Freude meine Schätzchen zu betrachten und deshalb dürfen sie bleiben.
Ich habe noch immer jede Menge Kleidung und werde wohl nie das Bedürfnis nach einer Casual oder minimalistischen Garderobe haben. Wer weiß, wenn ja, dann lasse ich dich das wissen. Kleiderschrank ausmisten – da wird es sicherlich eine zweite Runde geben dürfen.
Ich wünsche dir einen fulminanten Start in ein gerümpelfreies 2020.
Alltagsfeierliche Grüße
Bettina