von TANN nach BAD SALZUNGEN 25.08.-27.08.2017
Zum Tag 1 geht es hier entlang.
2. Tag: von Dermbach nach ( Dermbach – Glattbach – Naturschutzgebiet Ibengarten – Wiesenthal – Berg Horn – Bernshausen ca. 13 km)
Heute geht unsere Wanderung auf dem Hochrhöner in die zweite Runde. Letzte Woche hatte ich dich hier schon mitgenommen.
Wir haben gut geschlafen, trotz oder vielleicht genau wegen dem Gewitter, das draußen getobt hat. Morgens um sechs bin ich das erste Mal aufgewacht und da war es noch recht nass von oben. Also haben meine Zimmerkollegin und ich nochmal die Wetterbestellung erneuert und sind dann beide mit Zuversicht in den zweiten Wandertag gestartet:
Gemütlich frühstücken und die Brotzeitboxen bestücken war unsere erste Tat und pünktlich um neun sind wir von Dermbach zu unserem nächsten Wanderabschnitt gestartet. Trocken war es, zumindest von oben, und das Gewitter ist schon fein in die andere Richtung weitergezogen.
Schöne Fotomotive gab es für mich gleich wieder ganz am Anfang:
Am Hang des Gläserberges entlang ging es nach Glattbach.
Dort haben wir dann den Rhönpaulus, unseren Begleiter für den Tag, kennengelernt:
Rhön-Paulus ist kurzgesagt der „Robin Hood der Rhön“ und seine Legenden und Geschichten sollten uns bis zum frühen Nachmittag begleiten:
Nachdem wir den Pranger in Glattbach passiert hatten, führte uns der Weg direkt durch den „Ibengarten“, einem Wald mit 600 – 800 jährigen Eiben, das älteste Naturschutzgebiet der Rhön. Der Rhönpaulus-Erlebnisweg führt durch diesen Wald und hält für die ganze Familie Informations- und Mitmachstationen bereit. Du kannst dich im Nachahmen von Vogelstimmen üben, einen Blick in die Vergangenheit wagen und noch so einiges mehr.
Hier und da begegnest du dem Rhönpaulus schon mal persönlich ;-):
Jedes Mal sieht er ein bisschen anders aus:
Grüße aus der Urzeit gibt es hier auch, denn überall befinden sich helle, flache Steine, Muschelkalkablagerungen, die schon 240 Millionen Jahre alt sind:
Eiben haben den Ruf Kraft zu entziehen, aber wer weiß? Vielleicht kann man bei ihnen noch so einiges Anderes zurücklassen auf das man gut verzichten kann?
Der Höhepunkt dieses Weges mündet in der Suche nach der Rhönpaulus-Höhle. Dort versteckte sich dieser berühmte Räuber. Du wirst eingeladen, sein Versteck zu finden und gehst dort auf eine Schnitzeljagd mit vielen Hinweisen.
Den Eingang zur Höhle haben wir leider nicht gefunden, dafür allerdings eine Schatzkiste und dort haben wir auch einen Gruß von uns dagelassen.
Als wir schon wieder weitergewandert waren, haben wir dann auch noch wirklich einen kleinen Schatz gefunden, und nachdem uns dann noch ein bärtiger Wanderer begegnet ist, manch eine munkelte, dass es sich um den wirklich, wahrhaftigen Rhönpaulus gehandelt haben könnte ;-), haben wir diesem Mann das gefundene Schwert für die Schatzkiste mitgegeben und wer weiß, vielleicht wartet es dort noch auf dich:
Unsere Mittagspause verbrachten wir oberhalb der Wachholderheide. Wir genossen den Ausblick, die Sonne und ein bisschen Likör wurde auch ausgeschenkt.
Weiter ging es nach Wiesenthal und weil dort schon alles eigentlich geschlossen hatte, wir Ladies allerdings ja immer gerne Kaffee und Kuchen möchten, hatte Reinhilde bereits im Vorfeld mit dem hiesigen kleinen Dorfladen gesprochen und wir wurden von den Besitzern mit selbstgebackenem Blechkuchen und Kaffee mit Zucker oder Zückli (ein herrliches Wort ), verwöhnt:
Dann kam der anspruchvollste Anstieg des Tages. Es ging hinauf aufs Horn, einem 578 m hohen Berg. Eine schweißtreibende Herausforderung, die allerdings doch ganz gut gemeistert werden konnte, da ich mich auf dieser Strecke mit einer sehr netten Grundschullehrerin unterhalten habe. Ich hatte am Vorabend ein bisschen vom Bloggen erzählt und sie hat sich dann gleich mal am Morgen meine Artikel „BACK TO SCHOOL, oder Moms am Rande des Nervenzusammenbruchs“ zu Gemüte geführt ;-). Glück gehabt: sie hat die gleiche Art von Humor und ist außerdem selbst Mom, kennt also beide Seiten der Medaille.
Oben angekommen haben wir dann nach Reinhildes Anweisung uns mal ausführlich selbst auf die Schulter geklopft ;-). „Gut gemacht, Abmarsch!“, ich würde sagen: fränkische Lebensweise par excellance ;-)))).
Bergab ging es dann natürlich auch wieder, das fand mein Knie aber dann gar nicht mehr so lustig. Aber ich wäre ja eh am Ende der Gruppe gelaufen, ich musste doch fotografieren ;-)))).
Der nächste Zwischenstopp, schon kurz vor unserem eigentlichen Tagesziel, war die Bernshäuser Kutte, einem kreisrunden See dessen Entstehung die Geologen auf einen Einbruch des Untergrundes zurückführen:
Hier haben wir dann auch nochmal ausführlich gerastet um dann frisch gestärkt Bernshausen und das Landhotel „Zur grünen Kutte“ anzusteuern. Dort war unsere zweite Übernachtung geplant:
Ein schöner Gasthof mit Hotelzimmern, Ferienhaus, Ferienwohnung und sogar einem Sternenwagen. Für alle Pferdeliebhaber und Reiter gibt es dort auch die Stockborn Ranch, die für Reiterferien ideal ist.
Wir haben uns dann erstmal mit Kaffee UND Radler erfrischt, unsere Zimmer wurden verteilt und wir konnten den lauen Sommerabend genießen.
Was mir auch so gefallen hat: Für die Gäste gibt es Hausschuhe, damit Wanderer und Pferdefreunde die Natur vor der Tür lassen:
Abends haben wir dort auch gegessen. Reinhilde hatte uns schon bei unserer Mittagspause nach unseren Essenwünschen gefragt. Für mich gab es einen Salat mit geräucherter Forelle. Sehr lecker kann ich dazu nur sagen.
Der Abend klang aus mit einem gemütlichen Beisammensein und wir sind dann sogar nochmal nach draußen gezogen, um den Sommerabend dort weiter zu genießen.
Gelaufen sind wir an diesem Tag ca. 13 km, auch da konnten sich die Schrittzähler nicht ganz einigen. Beim mir waren es 24.194 Schritte.
Nächste Woche geht es mit dem dritten Tag weiter. Wir erreichen den Endpunkt des Hochrhöners in Bad Salzungen. Ich hoffe, du bist auch wieder dabei.
Bis dahin wünsche ich dir ein schönes Wochenende und eine gute Zeit.
Freitagsfeierliche Grüße
Bettina