von TANN nach BAD SALZUNGEN 25.08.-27.08.2017
1 Tag: von Tann nach Dermbach ( Tann – Kuppenrhön / Lange Rhön – Andenhausen – Dermbach ca. 18 km)
Ich laufe gerne. Das hat sich allerdings erst in den letzten vier Jahren so entwickelt.
Nach dem ich das für mich entdeckt hatte und weil das Leben dich generell dahin führt, wo du hin sollst, bin ich über die Bekannte einer Freundin, zusammen MIT dieser Freundin dann bei Reinhilde und ihren Wandermädels gelandet.
Reinhilde organsiert schon „ein Leben lang“ (also zumindest gefühlt, wenn sie so schön davon erzählt) Wandertouren, Kräuterwanderungen, Veranstaltungen für meditatives Tanzen und vieles mehr.
Die Wanderroute des Hochrhöners umfasst insgesamt 175 km. Letztes Jahr sind meine Freundin und ich beim dritten Abschnitt eingestiegen. Hier kannst du meine damaligen Eindrücke nachlesen.
Dieses Jahr stand also die abschließende 4. Etappe an, die da ansetzte, an dem die letzte endete: in Tann.
Morgens um sieben ging es bei uns los, insgesamt zu viert, denn zwei Frauen aus dem Nachbarort waren auch noch dabei: gutgelaunt, ein bisschen müde und jede mit einem großen gepackten Rucksack. Das Thema hieß zwar „mit leichtem Gepäck“, aber so ca. 8 kg kommen da noch zusätzlich für den täglichen Bedarf dazu. Bei mir durfte meine Spiegelreflexkamera nicht fehlen, denn so viele Fotomotive nur mit dem Handy aufzunehmen, ist für mich zur Zeit nicht denkbar.
Angereist sind wir in einer Fahrgemeinschaft und wir waren pünktlich am Busbahnhof in Tann. Nach und nach sind dann alle Ladies eingetroffen. Gleich wurde eine Runde Kuchen ausgegeben und sich gegenseitig vorgestellt. Für mich waren fast alle Gesichter neu und die Namen gleich auf die Reihe zu bekommen….ehm, das habe ich gar nicht versucht;-). Kurz haben wir noch auf eine Nachzüglerin gewartet. Ihr Auto hatte auf der Anreise einen platten Reifen, das konnte allerdings fix aus der Welt geschafft werden.
Frisch gestärkt, den Rucksack geschuldert, ging es also los………
Um auf den Anschluss der vorhergehenden Etappe zu kommen, wanderten wir erst mal von Tann zum Dietgeshof: bergauf, an der Winterlinde und an einem jüdischen Friedhof vorbei.
Diesen haben wir allerdings nur passiert, denn für eine Pause wäre es ein bisschen früh gewesen.
Allerdings gibt es hier einen herrlichen Panoramausblick, leckeren Blechkuchen und Apfelwein, das haben wir auf unserer letzten Etappe bereits getestet ;-).
Unser Weg führte uns auf dem Kuppenweg, immer dem „Ö“, entlang, gerade über offene Felder und Wiesen.
Die Mittagspause war auf dem Katzenstein und dem dort angesiedelten gleichnamigen Hotel angesetzt. Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen kamen wir dort um 12.00 Uhr an.
Wir durften dort rasten, unsere leckeren Brotzeiten verzehren und wurden dort mit erfrischenen Elektrolyden und Milchkaffee versorgt ;-).
Nach unserer Stärkung und dem Kräfteauftanken ging es weiter Richtung Gläserberg.
Auf dem obigen Foto siehst du den kompletten Hochrhönerwanderweg.
Detailverliebt hatten einige Ladies ihre Blümchen am Rucksack. Das ist genau das richtige Fotomotiv für mich.
Auf der Dermbacher Hütte wurden wir von Herrn Weser erwartet, dort gab es Kaffee und Kuchen, wir konnten unsere Getränkevorräte günstig auffüllen und schön in der Sonne relaxen. Gemütlich auf Holzliegen konnten wir hier den Ausblick, die Sonne und das süße Nichts, im Hier und Jetzt genießen. Das war wirklich eine traumschöne Stunde.
Reinhilde hat ja ein umfassendes Wissen was die Pflanzen- und Kräuterwelt betrifft und so konnte ich, neben vielen tollen Fotomotiven auch noch Einiges lernen:
Hier oben siehst du die Rosengalle, in der sich die Rosengallwespe entwickelt.
Was habe ich bei uns im Wald nach Pilzen gesucht, denn die fotografiere ich ja auch so gerne ;-). Ich wurde auf dem Wanderweg reichlich entschädigt und habe so einige Fotos machen können.
So einige Blümchen kreutzen unseren Weg, leider wusste von uns niemand wie die folgende Blume heißt. Weißt du es? Dann verrate es mir und ich ergänze es.
Silber- und Golddieseln begegneten uns auch oft auf unserem Weg:
Weiter ging es durch den Wald und an der Hirtentränke vorbei, immer Richtung Dermbach, unserem Tagesziel entgegen.
Beeindruckend waren auch die Dermbacher Klippen, diese mit dem Foto einzufangen ist mir nicht recht gelungen, dafür wurde ich allerdings mit diesen Motiven entschädigt:
Hier haben uns andere Wanderer einen Gruß da gelassen und vielleicht auch noch ein bisschen mehr ihrer Wünsche und Sorgen, was wir gar nicht ahnen können:
Man sieht nicht ansatzweise, wie steil es tatsächlich war:
Es ist nicht verwunderlich, dass ich immer im letzten Drittel unterwegs war, die Fotomotive waren einfach überwältigend:
Wir pausierten kurz an der Kapelle der Fatima, hatten aber schon fest unser Tagesziel vor Augen: Dermbach, mit dem Hotel „Zum Rhönpaulus“, in dem wir essen und nächtigen wollten.
Ein schönes, kleines Hotel mit Betreibern, bei denen man merkt, dass sie es von Herzen machen. Gemütliche Zimmer, gutes Essen und WLAN (;-))))). Es gab eine umfangreiche Getränkekarte und zu meinem Entzücken: Lillet Wild Berry.
Meine Wanderkolleginnen kannten das leckere Getränk noch gar nicht und nach einer kurzen Nipprunde, kam es so noch zu der einen oder anderen Nachbestellung. Total lustig, denn die Gastgeber konnten mit dieser regen Nachfrage nicht rechnen und so kam der erste Drink noch ganz klassisch mit gemischter Beereneinlage, während die Nachfolger erst mit Brombeeren, Heidelbeeren und schlussendlich mit Nektarinen aufwarteten. Eigentlich hätten wir fast noch Nachschub bestellt, weil es so spannend war, welches Obst das nächste gewesen wäre.
Gegessen haben wir auch gut, ich habe das „Thüringer Gröstl“ probiert und es hat mir sehr gemundet. Weitere Themen des Abends waren die fulminanten Lobeshymnen der hierzugegenen Franken: „Passd scho!“, „mal was anners.“ und so einige emotionalen Ausbrüche wurden hier mal analysiert.
Ach ja, kurz nachdem wir zum Abendessen Platz genommen hatten, ging draußen die Welt unter: Gewitter und Regen vom Feinsten.
Müde und satt ging es dann noch vor Mitternacht ins Bett, denn das Frühstück war für 8.00 Uhr angesetzt.
Ein kleines Stoßgebet wurde noch gen Himmel geschickt, denn Wandern ist doch wirklich am schönsten, wenn es trocken ist. Auf meinem Schrittzähler standen am Abend 23,3 km und 32970 Schritte, das hat allerdings nicht mit den anderen Schrittzählerkollegen übereingestimmt, die Wahrheit wird so bei ca. 18 km liegen, die wir an diesem Tag zurückgelegt haben.
Nächste Woche geht es hier mit dem zweiten Teil weiter. Du wirst den Rhönpaulus kennen lernen, einen Abschnitt des Wanderweges der absoult familientauglich ist und viele Sagen und Geschichten bereithält.
Ich wünsche dir weiterhin eine alltagsfeierliche Woche.
Liebe Grüße
Bettina
P. S. Tag drei ist inzwischen auch online, hier geht’s lang ;-).
Hallo Bettina, deinem Bericht und den schönen Fotos kann man entnehmen, dass es rundherum ein schöner Wandertag war! Ich freu mich auf die Fortsetzung.
LG Conny (coschcato)
Guten Morgen Conny,
ja, ich reise ihn quasi jetzt nochmal nach ;-), hab einen schönen Tag.
Donnerstagsfeierliche Grüße
Bettina