Connys Buchempfehlungen zum Schenken oder Selbst-Beschenken

Connys Buchempfehlungen zum Schenken oder Selbst-Beschenken

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Hallo ihr Lieben,

die Tage sind schon ziemlich kurz und nachdem uns doch noch das kalte Wetter „gefunden“ hat (hätte für mich nicht sein müssen), ist es drinnen oft am gemütlichsten. Sofa, Decke, Tee/Kaffee? Da fehlt noch ein gutes Buch, haptisch oder digital. Oder auch für die Ohren?

Außerdem steht Weihnachten vor der Tür und die Suche nach Geschenken beginnt. Oder möchte man sich vielleicht auch selbst etwas Schönes gönnen?

Ich hätte da ein paar Ideen, denn es gibt immer ein gutes Buch, das sich lohnt, zu lesen und/oder zu verschenken.

Zwei der nachstehenden Bücher gehören übrigens zu meiner „Besten“-Liste in diesem Jahr, wobei ich ALLE Titel von Herzen empfehle:

„Zur See“ von Dörte Hansen* 

Dieser Roman beschäftigt sich mit der Frage „Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die ewige Sehnsucht nach einer Insel?“

Wir fahren vom Festland eine Stunde mit einer Fähre und landen auf einer kleinen Nordseeinsel, die nicht näher benannt wird.

Wir lesen von der Geschichte einer Familie, die seit fast 300 Jahren von der Seefahrt lebt. 

Familie Sander, drei Kinder, die Mutter Hanne weitestgehend allein großgezogen hat, nachdem ihr Mann der Familie und der Seefahrt den Rücken gekehrt hat. 

Der älteste Sohn hat sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken, verliert sich zu oft im Alkohol.

Die Tochter pflegt im Seniorenheim Seeleute und Witwen und fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser.

Nur der Jüngste ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt.

Kapitel für Kapitel stellt die Autorin die Mitglieder der Familie Sander wie Figuren auf ein Spielbrett und lässt sie ihre Züge machen. Sie alle sind angeschlagen, vom Leben ramponiert, oft liebes- und kommunikationsunfähig. Alle sind auf der Insel geblieben und haben ihren Weg gefunden, sie dennoch zu verlassen. Ryckmer durch den Alkohol, seine Schwester Eske nutzt Heavy Metal, sein Bruder Henrik die Kunst, Vater Jens das Beobachten der Seevögel, Mutter Hanne die ständige Geschäftigkeit und Ruhelosigkeit.

Die Autorin erzählt von Entwicklung und Veränderung der Insel. Die Feriengäste der Vergangenheit sind Kurzurlauber geworden, die Hotels, die Spa und Wellness anbieten, werden den familiären Unterkünften vorgezogen. Traditionen werden zur Touristenshow. 

Der Leser erlebt wie im Laufe eines Jahres sich das Leben der Familie von Grund auf verändert, erst kaum spürbar und dann mit voller Wucht.

Mit unglaublich schönen Sätzen nimmt Dörte Hansen den Leser mit an die raue See, auf die Insel, die schon lange nicht mehr nur den Insulanern gehört. 

Regt zum Nachdenken an, Dinge auch von der anderen Seite zu betrachten.

In einer Rezension habe ich folgenden Satz gelesen, der es hundertprozentig auf den Punkt bringt:

Dörte Hansens wunderbares Wortgestrick ist wie ein warmes Wams, das man sich beim Lesen umlegt, damit man sich gegen die Wucht des Inhalts wappnet.

„Die Rückkehr der Kraniche“ von Romy Fölck*

Ein altes Haus inmitten der Elbmarsch, die Kraft der Natur und drei Frauengenerationen, die nach Jahren dort wieder aufeinandertreffen. Zwei Schwestern mit unterschiedlichen Lebensentwürfen treffen aufeinander, als die Mutter im Sterben liegt.

Im alten Reetdachhaus in der Elbmarsch müssen sich die Frauen ihrer Vergangenheit stellen, mit all ihren Geheimnissen und Fragen, und lernen, dass ein Ende immer auch ein Anfang sein kann.

Nach langer Zeit treffen die Schwestern Grete und Freya in ihrem Elternhaus wieder aufeinander. Ihre Mutter Wilhelmine hat einen Schwächeanfall erlitten und Freya kommt sofort aus Berlin angereist. Sie will helfen, aber mehr noch ihrem eigenen Leben entfliehen. Ihr Freund hat sie verlassen, und damit die letzte Hoffnung auf die Gründung einer eigenen Familie.

Grete ist ebenfalls Single, sie ist ihr Leben lang im kleinen Dorf an der Elbe geblieben, eine frühe Schwangerschaft machte ihre Träume von der weiten Welt zunichte. Sie kümmerte sich erst um ihre Tochter Anne, dann brauchte Wilhelmine mehr und mehr Unterstützung mit Haus und Hof. Gretes Zufluchtsort ist die Natur, der Garten, vor allem aber das Naturschutzgebiet an der Elbe, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Als sich jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, eine unerwartete Chance zum Ausbrechen bietet, auf die sie schon lange gehofft hat, braucht sie einmal die Unterstützung ihrer Familie mehr denn je.

Auch Anne kommt, um der Großmutter nahe zu sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt – sicherlich auch, weil diese nie verraten hat, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine liegt ein Geheimnis auf den Lippen…

 Dies war mein erster Roman von Romy Fölck, kannte ich sie bisher nur als Autorin von Krimis.

Ich habe die „Kraniche“ verschlungen, bin eingetaucht in der Elbmarsch und mit der letzten Seite erst in die Realität zurückgekommen.

Die Natur, gar nicht so fern von hier, und ihre Menschen hat mich eingenommen, umarmt und gewärmt.

Ein wunderbares Buch.

„Tausend kleine Lügen“ von Liane Moriarty*

Das Buch spielt in einer idyllischen Kleinstadt in Australien.

Es gibt einen Mord, viele Geheimnisse und die Hauptpersonen sind die drei Vorschulmütter Madeline, Jane und Celeste. Alle drei haben so ihre verschiedenen Probleme, finden aber schließlich zueinander und schließen eine Dreier-Freundschaft.

Die Autorin nimmt sich Zeit und Raum, um die Charaktere als das zu präsentieren, was sie sind: Menschen mit Stärken und Schwächen.

Menschen, die ein Stück weit zerbrechen, sich aber dies nie eingestehen würden.
Sie zeigt vor allem, wie wichtig Freundschaft, Akzeptanz und Vertrauen ist und dass  jeder von dem geprägt wird, was er erlebt. Davon nimmt sie auch die Kinder nicht aus.

Sie bringt ernste und wichtige Themen zur Sprache, die beileibe kein Einzelfall sind, sondern tagtäglich passieren.

Und vielleicht fühlt man deshalb auch so unglaublich mit.
Zum einen sind es Frauen, die perfekt scheinen, es aber nicht sind.

Denn hinter den Mauern brodelt es heftig und man erlebt, wie sehr sie von Selbstzweifeln, innerer Zerrissenheit und Angst geplagt sind. Ein Dilemma, das sich stetig wiederholt und dabei immer größere Kreise zieht. Und das ist einfach sehr interessant und gleichzeitig sehr beklemmend und verstörend..

Der rote Faden in der Geschichte ist definitiv der Quizabend, um den herumerzählt wird und auf den man sich mit einer Art Countdown zubewegt. Man weiß relativ schnell, dass sich etwas Schreckliches an diesem Abend zutragen wird und einer der Protagonisten um’s Leben kommen wird – doch man weiß nicht, wer oder warum oder unter welchen Umständen. Das bleibt durch das Buch hinweg ein Geheimnis und wird erst in einem der letzten Kapitel aufgelöst.

Dieses Buch und damit diese Autorin habe ich gefunden, weil ich unbedingt ein Hörbuch haben wollte, das von Luise Helm gelesen wird.

Dies macht sie auch bei diesem Titel ganz hervorragend und deshalb gibt es eine doppelte Empfehlung von mir.

Zur Geschichte möchte ich noch hinzufügen, dass hier Freundschaft, vor allem zwischen Frauen, von allen Seiten beleuchtet wird.

Wie wichtig und richtig eine Freundschaft ist, aber auch wie falsch sie sich anfühlen kann.

Dass man Vertrauen schenkt und Missgunst bekommt.

Aber zum Glück gibt es auch die Bestätigung, dass Freundschaften wie eine warme Umarmung sein können.

Krimi-Reihe von Åsa Larsson

Ich bin ja ein großer Krimi-Fan und es gab tatsächlich eine Zeit in meinem Leben, in der ich ausschließlich Krimis gelesen habe… (ist zum Glück vorbei, denn da entgeht einem ja so einiges…s. oben : – ))))

Super gern bin ich bei Krimis skandinavisch unterwegs und das nicht erst seit Stieg Larsson, aber mit ihm schlage ich eine Brücke zu seiner Namensvetterin Åsa und ihrer Krimireihe um Rebecka Martinsson (Band 1 „Sonnensturm“, Band 2 „Weiße Nacht“, Band 3 „Der schwarze Steg“ „Band 4 „Bis dein Zorn sich legt“, Band 5 „Denn die Gier wird euch verderben“, Band 6 „Wer ohne Sünde ist“)*!

Die Schriftstellerin hat eine interessante Ermittlerfigur geschaffen, die an einem Ort angesiedelt ist, an dem sie selbst sich hervorragend auskennt. Wahrscheinlich ist dies ein Hauptgrund dafür, dass alle Krimis besonders authentisch wirken.

Die Serie spielt hauptsächlich in Kiruna, die nördlichste Stadt in Schweden. Dort ist die Autorin aufgewachsen. Diese Stadt entstand als Siedlung für ein Eisenerzbergwerk und damit die unter der Stadt liegenden Vorkommen abgebaut werden können, wird sie bis 2040 komplett um fünf Kilometer nach Osten verlegt.

Was diese Zukunft mit den Menschen vor Ort macht, erfährt man durchaus auch in Larssons Krimis.

Den Lesern werden klug konstruierte Fälle geboten, die mit vielen interessanten Informationen einherkommen. Sie setzt auf eine geschickte Kombination aus purer Raffinesse und schwarzem Humor. Dies lässt ihre Krimis besonders kurzweilig wirken, trotzdem kommt das typisch skandinavische, düstere Thriller-Ambiente nicht zu kurz.

Ich mag die stille, in sich gekehrte Art von Rebecka Martinsson, ihr Umgang mit den Menschen und den Schreibstil von Åsa Larsson noch ein wenig mehr.

Sie ist keine „Schnellschreiberin“, man muss mit Geduld aufs nächste Werk warten. Aber die sie nicht kennen, haben nun den Vorteil, dass sie mit Band 1 beginnen können und einige Teile vor sich haben.

Ich freue mich, wenn einige von euch „etwas gefunden“ haben, womit sie jemandem oder, wie gesagt, sich selbst eine Freude machen können.

Viel Spaß beim Lesen und/oder beim Verschenken!

Liebe Grüße

Co-Autorin Conny, auf diealltagsfeierin.de

Conny

P. S.: Mehr von Conny findest du auf @coschcato_loves_books, außerdem direkt hier, hier und hier.

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1 Kommentare

  1. supertolle Tipps, ich liebe Moriarty, lese sie aber auf Englisch. Die Bücher sind alle toll, mal mehr mal weniger. 😉
    Die beiden deutschen belletristischen Werke hören sich auch supertoll an- Dankeschön, dass mein SUB immer größer wird, liebe Conny!

Kommentare sind geschlossen.