Seelensachen Nr. 07 * Party in da house – Was bei dir so alles abgeht *

Man, man, man, hier ist wieder was los!

(Zitat aus: „Mord mit Aussicht“, Serie ARD)

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Hallo meine Lieben,

heute ist es wieder soweit, es gibt die nächsten Seelensachen. Dieser Artikel schlummert schon ein bisschen länger bei mir, hat sich dezent entwickelt und ist jetzt so langsam bereit, sich der Öffentlichkeit zu stellen.

Es war einmal an einem Sonntag, morgens im Alltagsfeiereihaus. Alles friedlich, Göga und Pubertinchen noch im Wochenendkoma und im dazugehörigen Land der Träume und ich, eigentlich, in meinem absoluten Genussmoment. Stille im Haus, den perfekten Kaffee in der Hand und die Aussicht auf ganz viel Nix. Yep, eigentlich, denn wie aus dem Nichts wurde ich überrannt, von ja, von was eigentlich? Davon schreibe ich heute:

Da ist es wieder dieses Gefühl, grumpf…..kann das nicht bleiben, wo es war! Im Weitweitweg-Land. Dort wo es keiner sucht und erst recht keiner findet oder davon heimgesucht wird.

NÖÖÖÖÖÖÖ.  Ist einfach da und macht sich breit, fett und dick. Auf die unangenehme Weise, grinst mir dabei noch frech ins Gesicht und ruft gehässig:“Da haste!!!!!!  Jetzt mal viel „Spaß“ damit, mal gucken, wie du dich so schlägst!“

Jep, da isses und JETZT???

Jetzt geht es los, „let’s get the party started!“, rufen die Herrschaften in meinem Kopf, meinem Körper, meinem Bauch und vor allem in meiner Seele. Sie fangen an zu diskutieren und da geht es rund, das kann ich euch sagen.

Der große Zampano ist der Erste, gut bekannt als innerer Kritiker, selbsternannter Kommandant, er stellt sich breitbeinig hin und ruft:“Boah, nix machste richtig, alles nur so lala. Hast halt keinen Biss. Bist nie gut genug und so, wie du bist, biste sowieso nicht richtig.

Dann dauert es natürlich nicht lange und sein Buddy Mr. Oberwichtig, ehm Antreiber, schließt sich ihm an und fängt das Wettern an: „Hörste, was er sagt, HÖRST DU, WAS ER SAGT!!!!! Huhu, jemand zu Hause bei dir? Was sitzt du noch so rum????? ANFANGEN, WEITER, WEITER, WEITER. Pausen gibt es hier nicht. Wäre ja noch schöner. SELBSTVERWIRKLICHUNG.

L Ä C H E R L I C H!!!!!!!“

„Guck, dass du den Laden am Laufen hältst, und jammere nicht so rum. Kann man sich ja nicht mit ansehen. Schau mal die anderen, die sind immer besser und toller. Die wissen, wie der Hase läuft und das Leben.“

Das Leben: „So so, wie lauf ich denn, mein lieber Antreiber? Fakt ist, dass sie nur begrenzt Einfluss hat, insbesondere auf das, was die Herausforderungen betrifft, vor die ich sie stellen werde. Jeder ist mal dran und wann, entscheide ich: Yin und Yang und sie hat keinerlei Einfluss darauf. Es kann von jetzt auf gleich gehen. Ist doch lustig! „Nö“, sagt sie, das kann ich jetzt so gar nicht verstehen ;-), ist aber so. PUNKT.

Aus einem anderen Blickpunkt betrachtet ist es doch eigentlich auch entlastend, denn beeinflussbar bin ich, das Leben, nur, wo ich es zulasse und das schenkt allen unendliche Freiheit, die so viel besser genutzt werden kann.“

Die ANDEREN: Dir geht es doch gut, sagen sie. Hast doch alles, was du brauchst, sagen sie und trotzdem lässt du dich so hängen, sagen sie, wir machen doch auch einfach weiter, sagen sie, jammern halt ein bisschen, regen uns auf: über die Politik, das Wetter und den Nachbarn, der es wieder gar nicht richtig machen kann. Ach, und erst die Kinder von denen, alles machen sie falsch bei der Erziehung. Aber Hauptsache, wir halten den Schein aufrecht. Dann ist doch alles prima. Das alles sagen sie, die ANDEREN. Manchmal mit einem einzigen Blick.

Der Kopf: „Ich bin müde, schlapp, und abgebrannt, brauche dringend ganz viel Nix und einfach mal Ruhe über einen längeren, am besten planbaren Zeitraum.“

Der Körper: „Ach ja, da zwickt es, die Knie krachen und der Kopf ist manchmal so schwer. Ich brauche Pflege und Zuwendung. Gutes Essen, ausreichend Wasser und Bewegung. Regelmäßiges Schlafen und Pausieren wäre echt hilfreich. Na, wie schaut es aus, bist du dabei?“

Die Erfahrungen: „Öhm, wir sind auch noch da und weißt du noch, damals, ja genau, jetzt hast du es wieder, fast greifbar, da ist das ja sowas von schiefgegangen. Monatelang warst du dann bedient. DAS willst du doch nie wieder….nicht vergessen….nicht loslassen……bloß nicht……!“

Der Bauch: „Also irgendwie zwickt es und ich fühle mich gar nicht wohl. Fühlt sich an wie ein schlechtes Gewissen: nicht gut genug zu sein. Das Herz tut auch weh und strahlt damit bis zu mir runter. Da vergeht mir sogar der Appetit.“

STOPP JETZT REICHT ES ABER. JETZT IST SCHLUSS.

„Jeder auf seinen Platz, und vor allem ihr: innerer Kritiker und Antreiber, macht euch vom Acker und sucht euch wen anderes. Es reicht jetzt und ist in keinster Weise gerechtfertigt, denn im Leben geht es vor allem um das LIEBEN und das SEIN. Also ist hier alles in bester Ordnung. Denn das kann sie!“

„Manchmal sogar zu gut, ist zu viel für andere da und dann vergisst sie sich und verliert sich. Davon hat sie aber nix, denn Verstehen und Nachempfinden können es die Wenigsten. Aber das ist nicht ihr Problem, sondern das der anderen. Sie darf begleiten und da sein, aber nur so lange das in ihrer persönlichen Belastbarkeit liegt und auch die ist variabel und tagesformabhängig.“

„Sie hat nur einen Job: gut für sich zu sorgen und zu gucken, was ihr das Leben so schön wie möglich macht, ohne Wenn und Aber. Denn wenn sich ihre Wurzeln gut entwickeln, sie sich immer weiter in den Boden schlagen und stark werden, dann entwickelt sich das Drumherum von selbst. Dann kommen die richtigen und bereichernden Begegnungen im Leben und dann ist es auch egal, was die Anderen sagen. Denn die dürfen sich um sich selbst kümmern, damit sind sie gut ausgelastet. Wohlwollende sind eingeladen zu bleiben und das zu feiern, was zu feiern ist. Den Alltag eben. Mit all seinen Konsequenzen. Denn erst dann ist es rund. Da wird gelacht und geweint, und nicht nur aus Trauer, sondern vor allem aus Freude. Da wird diskutiert, unterstützt und konstruktiv kritisiert. Da wird genossen, gefühlt. wahrgenommen und ausprobiert.

„Dann wird sie auch beginnen, wieder mutiger zu werden und sich rückblickend wundern, warum das mal anders war. Warum fremde Personen so viel Einfluss und Macht haben konnten und sie deshalb auch so verletzt haben. Sie kann das aber ablegen und vergeben, denn sie hat Verständnis, achtet aber deshalb um so mehr darauf, wer sie in ihrem Leben begleitet, beeinflusst und begeistert. Aber in ihrem Tempo, mit Pausen, Umwegen und auch Rückschritten, langsam ohne Druck, aber mit wachsender Lebensfreude und dann entdeckt sie eine bunte Mischung, so farbenfroh und vielseitig, dass sie manchmal vor lauter Glück lossingen möchte.

Nein, sie singt los und freut sich einfach so:  Über zwitschernde Vögel und Sonnenschein und sogar über Regen und schlechtes Wetter, denn dann ist halt der Sessel dran, oder das Strickzeug oder, wenn’s perfekt läuft, vielleicht sogar beides. Wobei perfekt will sie gar nicht mehr. Authentisch und echt will sie und verspielt, enthusiastisch und neugierig und vor allem das pralle Leben mit all dem, was dazu gehört. Dann ist sie wieder einfach nur dankbar, selbst für die sperrigen Gesellen, die sich da so in ihrem Kopf tummeln. Denn nur das Ganze macht sie zu dem, was sie ist: EINZIGARTIG und genau SO richtig!“

Wohlwollende Begleiterin, wo bist du?“ „Was schlägst du denn vor?“

„Hier, bin ich, hier! Die Kerle haben sich ja echt extrem breitgemacht, da hat es ein bisschen gedauert, bis ich mich durchgeschlagen habe!“

„Hey Mäuschen, jetzt komm erst mal her, setz dich hin und ruh dich aus, du bist gut so wie du bist und musst keinem etwas beweisen, hol Luft und wenn es ganz schlimm ist und du denkst, es geht nicht weiter: ATMEN REICHT. Ein und aus. Das darfst du: EINFACH SEIN. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. DU DARFST SEIN, das ist das Recht, das du mit deiner Geburt geschenkt bekommen hast.“ „Was, Atmen reicht nicht? Dann weiß ich noch wen.“

Das innere Kind: „Ich will spielen, Wolken beobachten und Eis schlecken. Ach ja, ein bisschen Verstecken spielen wäre auch schön, rummatschen oder im Sand spielen. Hausaufgaben mach ich vielleicht nachher. Ich lerne doch eh am besten, wenn ich ausprobiere und austeste. Learning by doing, besser geht es nicht und wenn mal was schief geht und ich hinfalle, steh ich halt wieder auf, lass mir von Mama das Knie verarzten, brauche ein bisschen Liebe und Zuwendung und dann geht es nach ein paar Minuten wieder. Ich bin nämlich auch gut im Vergessen und im Anpassen und wenn du gut für mich sorgst, werde ich erwachsen sein, stark und neugierig.“

So oder so ähnlich, oder doch ganz anders. Absolut passend oder nur ansatzweise. Total egal, nimm was du brauchst und den Rest lass sein.

Denn es gibt nicht DEN Weg, es gibt nur DEINEN Weg. Viel Mut, Vergnügen beim Finden, Ausprobieren, Suchen, Erforschen und vor allem beim Gehen.

In diesem Sinne

alltagsfeierliche Grüße

Bettina

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4 Kommentare

  1. Conny Schneider

    Liebe Bettina, ja, du bringst es auf den Punkt…die Punkte!
    Viel zu schnell vergisst man sich, verheddert man sich in dem “Alles richtig und jedem recht machen“ und merkt nicht, wie man verloren geht!
    Ab und zu innehalten, alles gerade rücken und sich selbst wieder in die erste Reihe schieben, ist wichtig!
    Leben und lieben, viel mehr braucht’s nicht 🙂

    GK Conny (coschcato)

    • Alltagsfeierin

      Hallo Conny,

      ja „die Anderen“ sind oft ein großes Thema und was da schon mal ganz sicher ist: egal wie sehr du dich anstrengst: es gibt immer mindestens einen der da noch was Besseres weiß….deshalb…..was meinst du? Punkt. Wenns mit den anderen harmoniert: toll, wenn nicht: nicht schlimm ;.))).

      Einen angenehmen Tag, mit Stress in Maßen.

      Liebe Grüße

      Bettina

  2. Susanne Gins

    Liebe Bettina,
    du schreibst mir aus der Seele!
    So schön geschrieben… Hab jetzt ein bisschen Gänsehaut und das Unterlippchen zittert etwas…
    Vielen lieben Dank ❤️

    • Alltagsfeierin

      Guten Morgen Susanne,

      du glaubst gar nicht, was du mir damit zurückgibst, dass du das schreibst, Danke schön und hab ein zauberhaftes Wochenende.

      Freitagsfeierliche Grüße

      Bettina

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