Vorgestellt No 22 – Tim von tims.diary

Tim von tims.diary

Die Vorgestellt-Interview-Reihe bekommt mal wieder eine männliche Unterstützung: Tim. #timtextet gerne regelmäßig auf tims.diary auf Instagram und dort begleiten wir uns gegenseitig schon eine ziemlich lange Zeit.

Die Idee ihn zum Interview einzuladen kam durch Tanjas #tanjasonetofollow-Aktion, bei der ich auch schon selbst ihr Gast sein durfte. Mit Herz, Hirn, Humor und Hunger weiß er sehr genau, was er das in dieser Social-Media-Welt vom Stapel lässt und so wie Tanja verstehe ich auch nicht, warum der Kerl nicht schon mindestens 10 K Follower hat. Subtil-tiefgründig-ironisches Entertainment, so würde ich seinen Content beschreiben und nun übergebe ich an ihn und ich wünsche dir viel Vergnügen beim Lesen des Interviews:

Hallo Tim, bitte stelle Dich doch kurz vor. Was sollen/dürfen wir über Dich erfahren.

Mein Name ist Tim, ich bin 40 irgendwas Jahre alt und wohne zwischen Krefeld und Moers am schönen Niederrhein in Nordrhein-Westfalen in 3 Zimmern, Küche, Diele, Bad im Dachgeschoss ohne Badewanne, Kellerraum und Balkon … also betet für mich, dass dieser Sommer nicht wieder die 40 Grad-Marke knackt.

Hauptberuflich bin ich Grafikdesigner für ein Modeunternehmen, ca. 50 km von meinem Wohnort entfernt, Hashtag „Pendlerlife“.

Nebenberuflich bin ich auch als Grafikdesigner tätig, allerdings lasse ich meine Nebentätigkeit momentan ruhen, da mich mein Hauptjob gerade in dieser turbulenten Pandemiezeit sehr fordert.

Onlinehandel und Corona … kein Zuckerschlecken, aber ich gehöre definitiv zur Gewinnerseite der Pandemie, auch wenn dies lange Arbeitstage im Homeoffice bedeutet, aber ich bin froh, dass ich uneingeschränkt arbeiten kann/darf/muss. Ich bin Künstler und in dieser Zeit ist es ein Privileg, arbeiten zu können/dürfen, also jammere ich auf sehr hohem Niveau … !

Vorgestellt Interview: Tim von tims.diary, Blog auf Instagram

Fotocredit: Tim @tims.diary

Was treibt Dich an und an welchem neuen Projekt arbeitest Du?

Was treibt mich an? Definitiv ich! Ein Fluch und ein Segen zugleich. Ich komme aus einem Lehrerhaushalt, d.h. Leistung war bei mir schon immer ein großes Thema, was öfters nicht ganz einfach ist, aber man hat ja bestimmte Verhaltensmuster von Kind auf an vorgelebt bekommen.  Insofern würde ich mein aktuelles Projekt auch mit „Ich“ benennen … pah … was für eine Überleitung.

Momentan lese ich einige Bücher über Achtsamkeit, Selbstfindung und Entspannungstechniken (ja, ich bin ein Hibbel!). Ich bin jetzt nicht wirklich komplett esoterisch veranlagt, habe aber definitiv einen Hang dazu … typisch Sternzeichen Krebs halt … sensibel und wenn es mir zu viel wird, ziehe ich mich zurück.

In so Zeiten kann es dann schon einmal durchaus vorkommen, dass man tagelang nichts von mir hört. Meine Freunde akzeptieren das und wissen aber auch, dass es mir gut geht und ich diese „MeTime“ bzw. diese „TimTime“ brauche, um den Kopf zu lüften. Gott, ich merke gerade, dass ich doch mehr Künstler bin als gedacht! Dennoch stehe ich immer sofort parat, falls etwas sein sollte.

Ich kann nur jedem wärmstens ans Herz legen, auf sich selbst zu achten und sich regelmäßige Auszeiten zu nehmen – ist nicht ganz leicht, aber man kann es lernen.

Als ich kurz vorm Burn-Out stand, habe ich mir professionelle Hilfe geholt und einen Kurs im „Autogenen Training“ an der Volkshochschule belegt. Während neben mir fleißig geschnarcht wurde, lag ich da unter meiner Decke und habe überlegt, was ich am Wochenende kochen möchte … . Entspannung gleich null und da habe ich gemerkt, dass ich gewisse Dinge in meinem Leben ändern muss.

Was beflügelt Dich?

Menschen und deren Geschichten. Ich bin von Natur aus sehr neugierig, sehr tolerant und offen und ja, ich habe als Kind an Weihnachten VOR der Bescherung kleine Löcher ins Geschenkpapier gerissen, um auch wirklich sicher zu gehen, ob das Christkind auch meinen Wunschzettel gelesen und verstanden hat … wobei … das mache ich auch noch heute … :o).

Bin ich einmal inspiriert und habe einen „kreativen Schub“, sehe ich zu, dass ich meine Gedanken/Emotionen in Texten oder Bildern konserviere.

Einige Texte und Gedichte sind auf Instagram unter dem Hashtag #timtextet bereits zu finden, wobei es noch sehr viele weitere Texte gibt, die zu intim sind, um sie auf Instagram zu teilen, denn ich betrachte Social Media eher kritisch und mit großer Vorsicht, auch wenn auf meinem Account tims.diary – vor allem in meiner Story – einiges sehr spontan wirkt, so ist es doch größtenteils gut durchdacht.

Instagram ist halt eine Scheinwelt und ein Sammelbecken von Profilneurosen … was absolut nicht negativ gemeint ist! Denn wenn ich mich nicht in irgendeiner Weise präsentieren wollen würde, wieso sollte ich mir dann einen Account anlegen?

Ein Kind der 80er

Eine weitere Inspiration stellt für mich die Musik dar. Ich bin in den 80ern geboren, habe in den 90ern meine Sturm-und-Drang-Zeit gehabt und somit alles an „schlechtem Geschmack“ und „Trash Pop“ abbekommen, was man sich nur wünschen kann :o).

Momentan höre ich allerdings sehr viel deutschsprachige, tiefgründigere Musik wie Alexa Feser, LOTTE oder Johannes Oerding.

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Es kann hier also durchaus vorkommen, dass in meiner Playlist nach einer tiefgründigen, herzzerreißenden Schmalzschmachtballade „Piep, Piep, kleiner Satellit“ von Blümchen folgt. Ich hasse eben Schubladendenken und genauso möchte ich meinen Insta-Account nicht nur einem bestimmten Thema widmen.

Der Mensch hat viele Facetten und Farbnuancen und genau so möchte ich auf Instagram auch posten.

Wie zelebrierst Du Deinen Alltag feierlich?

Ich versuche mich nicht von den negativen Stimmungen anderer anstecken zu lassen und belohne mich mit kleinen Dingen oft selbst, sprich, nach einem stressigen Tag koche ich mir etwas Leckeres, schaue meine Lieblingsfilme oder gehe raus in die Natur bzw. gehe joggen. Auch Eigenlob ist echt wichtig, denn wieso sollte man nicht einmal zu sich selbst „Gut gemacht!“ sagen, wenn man stolz auf sich ist?! Die Krux dabei ist, dass man es auch echt fühlen muss.

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft?

Gesundheit. Und das sage ich jetzt nicht nur, weil Corona unser Land fest im Griff hat. Ich habe einen geliebten Menschen bis in den Tod begleitet und das hat mir eiskalt vor Augen geführt, dass Gesundheit keinesfalls als selbstverständlich hingenommen werden sollte. Was nützen mir 100k Follower auf Instagram, wenn ich mir nach jedem Essen den Finger in den Hals stecke, um weiterhin nach außen das vermeintlich perfekte Influencerrolemodel zu präsentieren, aber im wahren Leben todunglücklich und ernsthaft krank bin?! Richtig. Nichts.

Ansonsten wünsche ich mir noch ein neues Fahrrad, meins ist echt oll! :o)

Ein Tag allein! Was fängst Du damit an?

Erstmal schön lange ausschlafen und ausgiebig frühstücken mit Saft und Rührei. Und dann ab in die Natur oder in den Wald zum Joggen. Oder ab ins Auto und auf ans Meer. Vor kurzem habe ich das erste Mal komplett alleine Urlaub am Meer gemacht. Es war anfangs echt ungewohnt und die Ruhe hat mich gestresst, aber wenn man loslässt, ist es ein Traum und das kann ich nur jedem echt empfehlen … auch wenn man im Restaurant mitleidige Blicke anderer womöglich erntet … da muss man eben drüberstehen und sich sagen „Ich mache das für mich und nicht für Dich!“ und nicht in die „Einzelschicksal“-Rolle verfallen.

Hast Du einen besonderen Tipp/Hack für den Alltag, den Du uns verraten würdest?

Wenn man gestresst ist, genau zu hinterfragen, was einen stresst. Und atmen! Gleichmäßig und ruhig tief in den Bauch atmen – so lange bis man merkt, dass man sich entspannt. Und – wie bereits erwähnt – sich selbst einmal loben, auch wenn das Geschaffte auf den ersten Blick wirklich banal wirken mag. Jeder Mensch ist verschieden und hat somit auch unterschiedliche Stärken, Schwächen, Ängste, Hemmschwellen etc..

Beschreibe Dich mit drei Hashtags

#dasitzterwiederundfrisst – #irgendwozwischenliebenswertundknötterkoffer – #sensiblerhaudegen

Welche Insta-Accounts kannst Du empfehlen? 

Hmm, einen wirklichen Lieblingsaccount habe ich nicht. Aber wirklich gerne folge ich @lilla.froeken.world, aber nicht nur aufgrund der Bilder von Nadine, sondern weil hinter diesem Account ein wirklich toller Mensch steckt.

Das Gleiche gilt für @_missys.kitchen_! Bei Missy bzw. Mirjam habe ich das Gefühl, dass man sich schon ewig kennt, obwohl man sich noch nie „live“ gesehen hat … was aber nach der Pandemie ganz weit oben auf meiner „To-Do-Liste“ steht. Unser Kontakt ist bereits auf WhatsApp erweitert worden, was ich seit einem „Stalkingfall“ eigentlich nie mehr machen wollte. Andererseits kann sie mich gerne stalken, denn sie kann backen wie keine andere :o).

Welche Eigenschaft neben Mut braucht es Deiner Meinung nach, Wünsche und Träume Realität werden zu lassen?

Durchhaltevermögen, Selbstbewusstsein, Sturheit, Selbstdisziplin, Kreativität und einen Hauch von Größenwahn.

Danke Tim! Und wenn du liebe:r Leser:in nun nicht das Bedürfnis hast, ihm spätestens ab jetzt zu folgen, dann weiß ich auch nicht ;-))).

Ich hoffe, dich hat das Interview genauso gut unterhalten wie mich und ich wünsche dir nun einen fulminanten und entspannten Dienstag.

Liebe Grüße

Bettina

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1 Kommentare

  1. Liebe Bettina, lieber Tim,
    das Weihnachtsding hat mich zum Lachen gebracht: Ich bin nicht allein!!!! Ich befummel immer meine Pakete und habe meinem Mann in unserer Anfangszeit mal vorgeschlagen, in Heiligabend reinzufeiern (manchmal heute noch).
    Tim, du hast einen Follower mehr, ich hüpfe nachher mal rüber. Und ich wünsche dir immer eine Balance zwischen Hibbel, Flow und Atmen.
    Liebe Grüße
    Nicole

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