Vorgestellt No. 17 – Katrin – es darf leicht sein

Heute ist es wieder soweit. Das Interview-Format „Vorgestellt“ geht in die 17. Runde.

Zu Gast ist heute Katrin, die du im Netz auf Insta @katrins_krimskrams oder unter katrin-hueller.de findest. Irgendwie haben wir auch ziemlich viele Gemeinsamkeiten: einen Buchhaltungsjob (sie übt ihn aktuell noch aus, ich war zumindest früher eine Buchhaltungstante ;-))), ein ähnliches Jahresmotto: es darf leicht sein, und bei meiner ersten und zweiten #alltagsfeierlichenausmisterei Runde hat sie, ebenso wie ich, ihr Haus einmal auf links gedreht und so so haben wir quasi uns beide dabei virtuell begleitet. Das Thema Leichtigkeit spielt bei ihr im Leben auch ein große Rolle, so dass ich mich darauf freue, was sie so alles zu erzählen hat.

Katrin von katrin-hueller.de, es darf leicht sein

Hallo Katrin, stell dich bitte vor. Was dürfen wir von dir erfahren?

Ich bin Katrin, 52 Jahre alt und eigentlich eine Hamburger Deern.

Der Beruf meines Mannes hat uns vor 25 Jahren von Hamburg nach Bremen über Vechta zurück in eine kleine Gemeinde in den Norden von Bremen geführt. Der Mann arbeitet zwar mittlerweile wieder in Hamburg, aber wegen unserer beim erneuten Jobwechsel noch schulpflichtigen Kinder sind wir nicht mit umgezogen. Die Kinder sind mittlerweile erwachsen geworden und gehen erfolgreich ihrer eigenen Wege.

So habe ich seit ein paar Jahren wieder mehr Zeit für mich und kann das Alleinsein mit mir sehr gut genießen. Ich bin gerne draußen in der Natur unterwegs, zu Fuß, mit dem Rad oder seit nunmehr drei Jahren mit meinen zum Reisemobil umgebauten VW-Bus „Karlchen“. Meistens begleitet mich dabei meine jetzt fast 14jährige Dalmatinerhündin Chica.

Ich hoffe so sehr, dass ich dieses Jahr endlich wieder mehr unterwegs sein darf.

Das Jahr 2020 war sehr befreiend für mich. Bedingt durch die Pandemie habe ich endlich Entscheidungen getroffen, die mein Leben sehr beeinflusst haben. Ich habe innerlich viele negative Dinge loslassen können, genieße mein Leben mehr, ich bin viel mehr ich selbst, treffe meine Entscheidungen sehr viel häufiger aus dem Bauch heraus, ich darf sein, wie ich mag, ich darf anziehen, was ich mag und ich darf essen, was mir gut tut. Und vor allem habe ich mich Ende des Jahres aus einer mir nicht guttuenden, nicht wertschätzenden Arbeitsumgebung verabschiedet.

Was treibt dich an, was beflügelt dich und an welchem(n) neuen Projekt(en) arbeitest Du?

Ich arbeite seit nunmehr 7 Jahren als Buchhalterin und ich mag die strukturierte Arbeitsweise und das am Ende immer alles so schön „aufgeht“. Der ursprüngliche Plan nach Beendigung meiner kaufmännischen Ausbildung und meines Studiums war es jedoch als Lehrerin zu arbeiten. Die Umsetzung war aus unterschiedlichsten Gründen sehr schwierig. Aber  mich hat das Unterrichten nie ganz losgelassen, und so arbeite ich seit gut einem Jahr wieder als Dozentin für Englisch. Diese „unterrichtende Tätigkeit“ wollte ich gerne ausweiten. Daher hatte ich mich bereits für eine Fortbildung entschieden, welche jetzt zum zweiten Mal verschoben wurde.

Das sehe ich für mich allerdings als große Chance noch einmal genau hinzusehen, ob es wirklich das ist, was ich machen möchte. Oder ob diese Fortbildung nur die sinnvolle Fortführung meiner bisherigen Ausbildung wäre. Mein Wunschstudium wäre nämlich ein ganz anderes gewesen und beim Unterrichten stelle ich immer wieder fest, dass ich meine Teilnehmenden gerne nicht nur fachlich sondern ganzheitlicher unterstützen möchte.

Auch meinen Blog möchte ich in diese Richtung weiterentwickeln. Begonnen hatte ich diesen einmal zur Unterstützung meiner nebenberuflichen Tätigkeit als Ordnungs- und Büroservice. Aber nur Ordnung und Struktur … das ist mir zu einseitig, ich bin vielfältiger. Zurzeit berichte ich dort über meinen eigenen Weg zurück zu mir und hoffe, dadurch der ein oder anderen Weggefährtin Mut zu machen, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Wie zelebrierst Du Deinen Alltag feierlich?

Ich starte in Ruhe in den Tag und stehe dafür gerne eine Stunde früher auf. Ich mag die morgendliche Ruhe, nur ich und mein erster Becher Kaffee. Im Winter lese ich in dieser Zeit gerne, im Sommer sitze ich dann manchmal schon auf der Terrasse oder schlendere durch den Garten. Abends setze ich mich wieder für mich allein in Ruhe mit einem Becher Tee hin und überlege, welches Ereignis des Tages es in mein Glücksglas schafft. Dieses Glas leere ich einmal im Jahr an meinem Geburtstag im Frühling. Das ist für mich ein sehr schöner Moment.

Katrin von katrin-hueller.de Kaffeeglück, es darf leicht sein

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Gesundheit … das wurde mir im Jahr 2020 noch einmal besonders klar. Und da gibt es seit dem Juni einen schönen Spruch an meinem Moodboard:

„Was wünscht Du Dir?“  „Gesundheit – für alles andere sorge ich dann selbst.“

Ein Tag für dich allein! Was fängst du damit an?

Ich bin irgendwo draußen unterwegs zu Fuß mit Hund oder mit dem Rad. Dort kann ich mich am besten entspannen und habe auch immer die besten Ideen. Es müsste schon sehr schlechtes Wetter sein, dann würde man mich in meinem Lieblingssessel vorm Kaminfeuer finden mit einem guten Buch und einem Riesenbecher Tee.

Katrin von katrin-hueller.de, es darf leicht sein

Hast Du einen besonderen Tipp/Hack für den Alltag, den du uns verraten würdest?

Ja, das Leben darf leicht sein. Mein Motto für 2021 … welches mir von Christin am 10. Tag der November-Challenge durch einen Kommentar geschenkt wurde: „Wer sagt eigentlich, dass immer alles schwer sein muss.“

Es geht im Leben nicht darum, Listen perfekt abzuarbeiten. Und deswegen schreibe ich keine mehr. Denn das ich Saubermachen, Einkaufen oder der Rasen gemäht werden muss, die Ablage auf mich wartet oder …, dass weiß ich und kleinteilige To-Do-Listen blockieren mich mehr als sie mich beflügeln.

In einem Seminar zum Thema Resilienz lautete eine Aufgabe, dass wir Teilnehmenden uns überlegen sollten, wie wir einmal in Erinnerung bleiben möchten. Und ich möchte nicht diejenige sein, die ihre Aufgaben immer sorgfältig erledigt hat,  sondern da wäre ich gerne die „etwas skurile Person, mit Zeit und einem offenen Ohr für die Geschichten ihrer Mitmenschen, die mit ihrem Hund im VW-Bus Europa bereist“.

Katrin von katrin-hueller.de, Vanille

Beschreibe dich mit drei Hashtags.

#naturverbunden #seelenruhig #verlässlich

Welche Eigenschaft neben Mut, braucht es deiner Meinung nach, seine Wünsche und Träume Realität werden zu lassen?

Meine größte Schwierigkeit ist es immer, meine Wünsche und Träume konkret zu formulieren und öffentlich auszusprechen, habe ich das aber erst einmal geschafft, braucht es auf jeden Fall Beharrlichkeit, damit ich mich auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht unterkriegen lasse.

Liebe Bettina, vielen Dank, dass ich auf deinem Blog zu Gast sein durfte. Sowohl deine „Seelensachen“ als auch die „alltagsfeierliche Ausmisterei“ und die beiden „alltagsfeierlichen Challenges“ im vergangenen Jahr haben mich so sehr vorangebracht, ich wäre heute noch lange nicht soweit … Danke, danke, danke … Und sollte das Reisen dieses Jahr wieder erlaubt sein, dann liegt Würzburg auf jeden Fall auf meiner Route.

Liebe Katrin, vielen lieben Dank für das tolle Interview und ich hoffe sehr, dass dich dein Weg, wenn es wieder möglich ist, nach Würzburg führt. Vielleicht ist es ja auch so, dass du deine Wünsche und Träume gar nicht so konkret formulieren musst? Vielleicht geht es bei dir eher um ein Gefühl, das beschreibt, wie du leben möchtest? Manchmal braucht man nur eine ungefähre Richtung, das Schicksal zeigt einem dann den Weg ;-))).

Ich hoffe dir liebe*r Leser*in hat das Interview gefallen und wenn du auch mal zu Gast bei mir auf diealltagsfeierin.de sein möchtest, schreib mir gerne eine Nachricht.

Hab einen schönen Tag.

Donnerstagsfeierliche Grüße

Bettina, diealltagsfeierin.de

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Katrin von katrin-hueller.de, es darf leicht sein

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4 Kommentare

  1. Liebe Bettina,

    auch hier noch einmal vielen Dank für diesen schönen Blogartikel. ????

    Liebe Grüße von Katrin

  2. Liebe Bettina, liebe Karin,

    ein ganz wundervolles Interview, welches eindrucksvoll zeigt, dass sich frau zu jeder Zeit verändern kann, wenn sie nur den Mut dazu hat. Besonders in unserer Generation.
    Zu spüren wenn es einfach nicht mehr passt und dann dem Bauchgefühl auch zu vertrauen.
    Davon nehme ich jetzt ganz viel mit für meine eigene Geschichte.
    Liebe Grüße, Biggi

  3. Liebe Bettina, liebe Katrin,

    ein schönes Interview, dass ganz viel Mut macht, seinem Herzen zu folgen, und dass nicht nur äußere Reisen gut für uns sind, sondern auch die inneren Reisen zu uns selbst. So schön, so viele wunderbare Frauen über die Challenges und Deinen Blog hier zu finden, die -wie Nicole schon schrieb-, aufbrechen und so sympathisch und mutig ihren Weg gehen.

    Liebe Grüße
    Christina

  4. Liebe Bettina, liebe Katrin,
    was für eine schöne Reise Katrin angetreten hat- auch ohne Karlchen. Ich finde es in diesen Interviews immer bemerkenswert, dass es so viele Frauen meiner Generation gibt, die jetzt noch einmal aufbrechen, sich finden. Alle meist aus Herz und Bauch heraus, ohne Druck. Das ist schön zu lesen. Sowohl die Geschichte als solche als auch, dass ich immer ein Stück Aha und O ja finde.
    Liebe Grüße
    Nicole

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