Seelensachen No 47 * Von Löffeln und Deckeln *

Seelensachen No. 47 * Von Löffeln und Deckeln

Vor ein paar Wochen habe ich eine lustige Begebenheit aus dem Hause Alltagsfeierei geteilt:

Im Kühlschrank riecht es nach Zwiebeln.“ wurde von einem Mitglied der Alltagsfeierei-Familie festgestellt.

Der Übeltäter war schnell gefunden: eine der Soßen, des Mittagessen war eben ohne Deckel, kurz mal einfach so, in den Kühlschrank gestellt worden…

Also folgte von mir der Hinweis, dass hier ein Deckel nützlich sei….

„Da kann kein Deckel drauf, da steckt ja noch der Löffel drinnen!“

Okay, spontan sein können sie und es wird euch nun sicherlich nicht verwundern, dass der Löffel die subtile Aufforderung nicht verstand und sich selbst entfernte, #einmalmitprofisarbeiten 

Wer ihn dann rausnahm, das könnt ihr nun raten… 

Seelensachen No. 47 * Von Löffeln und Deckeln

Zwei eurer Kommentare machte mir klar, dass es sich um einen „genial, tief psychologischer Aphorismus zu „jedes Töpfchen findet sein Deckelchen““ handelte (danke Zizy ;-))), so dass ich genau darüber und doch ganz anders nun eine Seelensache schreiben möchte ;-))).

Jedes Töpfchen findet sein Deckelchen

Dieser ziemlich angestaubte Spruch hat schon seine Berechtigung und wenn so ein Töpfchen schon länger das Gefühl hat, dass nur sein Deckelchen einfach nicht zu finden ist, könnte es gut helfen, dass es mal nachguckt, ob da vielleicht ein Löffel das Perfect-Match verhindert.

Ich spreche hier übrigens nicht unbedingt von Beziehungskisten, sondern auch von Wünschen, Träumen, Hoffnungen, die wir mit uns führen und die, warum auch immer, nicht in die Umsetzung kommen.

Also habe ich mir dieses Bild mal vorgenommen und mich gefragt: „Wo steckt denn bei mir noch so ein Löffel drinnen?“

  • Wo habe ich eine Idee oder eine Richtung, die ich gerne einschlagen möchte, aber das ABER ist allmächtig in meinem Verstand am Wirken?
  • Was will ich denn eigentlich wirklich?
  • Steht der Löffel für eine Angst, die vielleicht auch ihre Berechtigung hat. Und was steckt da noch tiefer hinter dieser Angst?
  • Denke ich vielleicht, dass ich den Löffel entfernen muss, weil alle um mich herum, das so fulminant gerockt bekommen und nur ich vermeintlich auf der Stelle trete?

Gerade ist es so laut da draußen 

In der geschäftlichen Bubble, in der ich mich bewege fühle ich das so. Da wird um das beste Angebot konkurriert, die Rabatte werden höher, die Zeitfenster, in denen du dich dafür entscheiden sollst, kürzer und jeder der nun, seit ein oder zwei Monaten, ein bisschen Erfolg oder eine „Ausbildung“ hat, möchte dieses Programm natürlich gleich mit der ganzen Welt teilen, a la „Wenn ich es „geschafft“ habe, dann schaffst du das auch!“ Natürlich in einer großen Gruppe…

Manche, die schon länger auf dem Markt Zuhause sind, kommen mir wie Raupen vor: wenn der eine Busch abgegrast ist, dann ist halt einfach der nächste Busch (Kundenstamm oder Themenbereich) dran. Ist ja auch klar, denn Menschen, die in sich investieren möchten und das auch hochpreisig, muss man erstmal finden.

Es macht mich einfach so müde, die Mails, die im Stundentakt eintrudeln, „weil du diese einmalige Chance nicht verpassen darfst“, oder „Weil, ups, der Link ganz zufällig nicht richtig war…“

Ganz hart wird es, wenn solche Mails von Personen kommen, die dir vor einem halben Jahr noch erzählt haben, wie kacke sie diese Marketing-Formate finden.

Ich glaube, ich habe gerade den WICHTIGSTEN steckenden Löffel für mich enttarnt

Es sind gerade sogar zwei ;-))). Einerseits möchte auch ich mit dem was mir am Herzen liegt die Menschen erreichen, anderseits bin ich nicht geschaffen, um in solchen Haifischbecken, ums Überleben zu zappeln. Das hatte ich jahrelang praktiziert und wo mich das erstmal hingebracht hat, wissen die alteingesessenen Leser:innen alle.

Und was ist, wenn ich wirklich sichtbar werde und ich mit dem, was dann von mir gefordert wird, nicht abliefern kann?

Das sind sie nun die zwei Löffel und wie schaffe ich nun sie rauszunehmen und für mich das Thema passend zu deckeln?

Es darf nun einfach mal leiser werden

Ich denke, die größte Erkenntnis habe ich schon mit der Gedankenspielerei von oben erfasst:

Das, was mich bei anderen so extrem stört, darf nicht meine eigene Grundlage werden. Und da ist der wieder: der eigene individuelle Weg, der so gar nicht Mainstream ist.

Wir leben gerade in einer Zeit, in der wir sehr stark nach innen sehen dürfen und auch die Lautstärke dort draußen, hat für mich nicht mit Erfolg, sondern mit einer großen Angst zu tun, die dahinter versteckt wird. Corona hat uns gefordert und wird uns weiterhin fordern und da kann man auch mal ins Struggeln kommen.

Aber eben auch im Innersten einen Großputz veranstalten und dann aufgeräumt und mit neuer Power die nächsten Herausforderungen rocken, ohne plärrend durch die Gegend zu ziehen.

Wo steckt bei dir noch ein Löffel drinnen und wie kommst du ihm auf die Spur?

Zum Abschluss habe ich noch ein paar Reflexionsfragen für dich, die dich da unterstützen können. Vielleicht möchtest du dich damit einfach die nächste Zeit, in deinem eigenen Tempo, beschäftigen.

  • Welche Themen triggern dich gerade am meisten? Kannst du da ein Muster oder „Dahinter“ entdecken?
  • Was sind deine Werte, die bei dir nicht verhandelbar sind?
  • Bist du auf dem Weg, den du gehen möchtest?
  • Was hast du alles schon, dass einfach endlich gezeigt werden darf?
  • Was kannst du damit „Neues“ erschaffen? Wie kannst du dich selbst aus dem Ist neu erfinden?
  • Welche Muster oder Glaubenssätze sind bei dir übermächtig und legen dir Steine in deinen Weg?

Seelensachen No. 47 * Von Löffeln und Deckeln

Und ganz zum Schluss

Für mich ist es immer wieder ein Erden, wenn ich meine Worte aus mir herausfließen lasse und mir dann wieder bewusst mache, wie gut es mir geht, wenn ich loslasse und im Vertrauen bin, dass mein Bauchgefühl mir den Weg zeigt und ich selbst aus meiner Casa Alltagsfeierei und dem Rückzug, den ich so brauche, doch noch die/den Eine:n erreiche, durch Impulse oder sogar dem gemeinsam daran Arbeiten.

Übersetzt also auch: Löffel raus und Deckel drauf ;-))))!

Seelensachen No. 47 * Von Löffeln und Deckeln

Ich danke auch dir, liebe:r Leser:in, denn ohne solch einen Impuls von außen, wäre auch diese Seelensache nie veröffentlicht worden.

DANKESCHÖN!

Ich wünsche dir eine schöne Wochenmitte.

Mitwochsfeierliche Grüße

Bettina, diealltagsfeierin.de

P. S.: Du möchtest keine Artikel mehr verpassen oder dich zur pusteblumenleichten Monatspost eintragen?

Merk's dir für später!

4 Kommentare

  1. Liebe Bettina,

    mir geht es wie Nicole, die es oben schon so schön beschrieben hat:
    ich bin immer dann gut (in meinem Job, im Leben), wenn ich ich sein darf.

    Zurzeit versuche ich dem Höher-Schneller-Weiter-Besser-Optimierungswahnsinn aus dem Weg zu gehen. Da gibt es so einige Löffel (teilweise riesengroße Suppenkellen), die ich noch entfernen darf, bis der Deckel dann wieder richtig passt. Oft schwierig, weil ich die störenden Löffel noch nicht identifizieren konnte. Und selbst wenn der Löffel schon identifiziert ist, ist er manchmal nur schwer zu entfernen (Stichwort: übermächtige Muster und Glaubenssätze). Aber das wird schon, braucht allerdings Zeit und Raum.

    Vielen Dank für die Reflexionsfragen, die werde ich für mich noch einmal durchgehen.

    Liebe Grüße
    Katrin

  2. Liebe Bettina,

    aus dem Laptop mal wieder direkt ins Herz. Es war schon in meinem damaligen Job so, dass ich es nur gut konnte, wenn ich ich war und mich nicht verstellen musste oder etwas (marktschreierisches) tun musste, wovon ich nicht überzeugt war.
    Das möchte ich bei meinem Blog auch, denn nichts ist wichtiger als das echte zu tun. Für mich. Dabei folgen mir natürlich Glaubenssätze und manchmal auch Unsicherheiten- Christina beschreibt es ganz gut mit dem Kritiker.
    Es gibt sie nicht, die goldene eierlegende Wollmilchsau, deshalb gibt es kein NUR SO und gerade in Social media sieht man das heute so und morgen so.
    Ich stelle auch (und ich bin erst kurz dabei) die Wandlung einiger fest und ich mag nicht unter Druck gesetzt werden. Deshalb bin ich so gern hier und es macht mir zudem Mut, meinen Weg so weiterzugehen und zu hoffen und zu glauben, dass es gut ist und wird.
    Danke, dass du du bist. Bleib so.
    Liebe Grüße
    Nicole

  3. Liebe Bettina,
    ich habe es gerade für mich auf einen (oder mehrere…????) Punkte gebracht.
    Ich will mich auf das Wichtigste für MICH konzentrieren, auch wenn alles Reichweite, Follower und Content schreit. Und das darf immer wieder angepasste werden, nichts ist für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt.
    Viel zu lange war ich angepasst, von Leichtigkeit keine Spur…das war mein Löffel.
    Transformation ist mein Deckel.
    Dankeschön für deine Stupser.

  4. Danke liebe Bettina, Deine Worte passen gerade so gut…. die Angst nicht gut genug zu sein treibt mich so oft an und ist sozusagen mein Löffel. Letztendlich auch meine Verantwortung, denn ich beurteile mich selbst oft viel strenger als alle um mich herum.

    Danke für Deine Impulse und hab einen wundervollen Tag

    Liebe Grüße
    Christina

Kommentare sind geschlossen.