Seelensachen 10.2 * Berufliche Neuorientierung (jetzt wird es konkret) *

Hallo ihr Lieben,

wie schon angekündigt, gibt es jetzt Teil 2 (Teil 1 bzw. 10.1 findest du hier und den Artikel „Make dreams happen“, mit dem diese Miniserie begonnen hat, hier). Es geht ans Eingemachte und ich erzähle euch mal gesammelt davon, was sich hier so alles die letzten zwei Jahre in meinem Kopf abgespielt hat.

So war es nämlich: Fragen, die ich mir nach und nach so gestellt habe, die mir zugeflogen sind und ihre Beantwortung eingefordert haben.

Also los:

Es quietscht in Sachen Beruf bei dir? Du hast das Gefühl, dass es so nicht bis zur Rente weitergehen kann? Am Sonntagabend hast du regelmäßig Zusammenbrüche, weil du weißt, wo du morgen wieder hin MUSST? Du kommst Montag nach deinem Job nach Hause und bist so erledigt und erschöpft, dass du erst mal schlafen musst und nicht weißt, wie du das bis Samstag durchhalten sollst? Deine Laune ist mehr als gereizt und du tanzt am Abgrund entlang?…..

So oder so ähnlich, es darf auch ruhig etwas/viel weniger dramatisch sein…. Was ich da geschrieben habe, bezog sich allerdings wirklich auf mich ;-).

Auf diesen Punkt warte bitte, bitte nicht. Das ist NICHT empfehlenswert.

Wenn du einen guten Tag hast, sammle Ideen und stelle dir folgende Fragen:

Was waren deine ersten Berufswünsche und warum hast du sie nicht gewählt? Oft ist hier der Kern enthalten, was einen wirklich glücklich machen würde.

Was sind deine Talente, wofür bekommst du Applaus und du weißt es vielleicht gar nicht?

Frag deine Freunde, Familie oder Instaland.

(Du bist z. B. einfühlsam, kannst gut auf Menschen zugehen. Du sorgst gerne für andere. Du hast einen „speziellen“ Blick auf die Dinge…..). Werde dir dessen bewusst.

Für was brennt dein Herz, unabhängig davon, ob du damit Einnahmen erzielst?

Bücher, schreiben, fotografieren, kochen und/oder backen; kreativ sein, dekorieren, für Menschen da sein. Organisieren, strukturieren und ordnen. Du liebst Papierkram? Es soll ja auch solche Menschen geben ;-)))))))……….

Was hast du für dich entdeckt und wofür brauchst du einfach noch mehr Wissen? Wie kann man dieses Wissen erlangen……?

Hier fallen mir z. B. die VHS oder Onlinetrainings und Weiterbildungsmöglichkeiten etc. ein (wie wäre es, wenn du es einfach probierst und einen Kurs besuchst?)

Damit habe ich das letzte halbe Jahr verbracht und so gemerkt, dass mich diese Bereiche wirklich brennen lassen.

Gibt es hier die Möglichkeit eines Nebenerwerbs? –  Sei auch hier kreativ:

Kleingewerbe, Dawandashop, Blog, Umschulung auch noch mit 40!

Sammle Beispiele, dream big, egal wie unrealistisch und unsicher es dir auch erscheinen mag. Ideen brauchen Raum und Namen, erst dann können sie wahr werden (lies gerne auch hier). Erstelle dir ein Moodboard, an dem du regelmäßig vorbeikommst und das du immer wieder neu ergänzen kannst.

Was möchtest du NICHT tun?

Kannst du dir etwas Branchenfremdes vorstellen oder ist deine Branche die richtige für dich, nur die Umstände nicht mehr?

Welche „neuen“ Berufe gibt es, die es zu entdecken gilt? Was für Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in deinem gelernten Beruf oder möchtest du vielleicht einfach weniger Verantwortung (arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten)?

Was sind deine Hobbys? Kann daraus mehr werden?

Diese Fragen habe ich mir über die letzten zwei Jahre gestellt und konnte diese zwischenzeitlich auch gut beantworten.

Mein Talent zum Schreiben, Beschreiben und Ausdrücken wurde von mir entdeckt (da spielt ihr alle eine unendlich große Rolle), die Liebe zur Fotografie und zur Präsentation von Speisen. Ich habe das Scrapbooking und Planen für mich gefunden und begeistere mich für den Bereich Achtsamkeit, Einrichtung/Dekoration, gesundes und ausgeglichenes Leben, ich stelle gerne Produkte vor, die mich ansprechen und interessiere mich für Neuheiten und die schönen Dinge des alltäglichen Lebens. Anscheinend finde ich auch oft die richtigen Worte.

Eine ganze Menge und auch viel Potential.

Ja und der Kerl Ausbremser ist da dann auch nicht weit ;-: „Willste jetzt auch „Bloggerin“ werden?“ (Anmerkung der Redaktion: Bin ich schon ;-)).

„Genau auf eine wie dich haben sie gerade noch gewartet, wird doch eh nix!“ So oder so ähnlich geht es dann in mir ab.

Da hilft mir dann, mir bewusst zu machen, dass es unendlich viele Berufe gibt und dafür gibt es kein Richtig oder Falsch.

Es gibt Ärzte, Krankenschwestern, ITler, Mediengestalter, Buchhalter, Banker, Künstler, Autoren, Taxifahrer, Einzelhandelskaufleute und Rechtsanwälte, Pflegerinnen, Physiotherapeuten, Fußballspieler, Schauspieler, Beamte, Lehrer, Blogger und, und, und….wer hat da das Recht, einen Beruf über den anderen zu stellen und die anderen dafür herabzusetzen?

Wie wäre es, wenn du es dir erlaubst, deiner Berufung auf den Grund zu gehen? Denn vielleicht ist sie auch in einem deiner Hobbys versteckt?

Probiere es aus. Behandle das, was dich in deiner Freizeit berührt und begeistert, wie einen Beruf. Behandle es gleichwertig deinen vermeintlichen Pflichten gegenüber, d. h. es hat das gleiche Ranking wie der Haushalt und eben dein Job.

Plane feste Zeiten dafür ein und gucke, ob es dich dann stresst oder beflügelt.  Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen?

Manchmal oder auch öfters merkt man auch, dass das als Hobby reicht oder es zu viel wird, wenn man es vor dem professionellen Hintergrund betrachtet.

Lass dich auch nicht von den Menschen in deiner näheren Umgebung davon abhalten und dich auch nicht entmutigen von Sätzen wie: „Wer soll denn das schon kaufen?“, „Wieviel bekommst du denn dafür?“

Diese Sätze werden sicherlich irgendwo ums Eck kommen, das tun diese ungefragten, unnötigen Aussagen eh am liebsten ;-)))).

Ich habe übrigens mal geantwortet: „Fürs Bügeln bekomme ich auch kein Einkommen und trotzdem tue ich es!“ (ungern ;-)))), aber ich tue es…..)

Nö, zieh es durch!!!!!! Beobachte und lerne dich besser kennen.

Wenn du dann merkst, dass es genau das ist, dann werde verrückt und spinne dir deinen idealen Beruf zusammen.

Was brauchst du?

Viel Menschenkontakt, oder gar keinen? Ruhige Umgebung oder lieber viel Trubel? Arbeiten im Team oder lieber allein………?

Wenn das dann alles so langsam klar ist, dann stelle dir folgende Fragen:

Woher kann ich Unterstützung bekommen, auch von öffentlichen Stellen? Hier findest du ganz viele Informationen auf YouTube, im Internet allgemein und auf Blogs. Google mal drauf los.

Hier bei uns gibt es z. B. vom „Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration“ eine Beratungsstelle „Frau und Beruf“, dort habe ich auch einen Termin vereinbart. Vielleicht gibt es bei euch etwas Vergleichbares.

Kann ich zweigleisig fahren?

Neben dem jetzigen Job noch ein Kleingewerbe anmelden und es so ausprobieren oder aber noch einen 450 €- Job annehmen, um den Traum zu unterstützen (gerade für den Anfang, wenn es erst anläuft)…..

Was ist mir mein Traum wert und gibt es eventuell Stellen, die das finanziell unterstützen?

Existenzgründerdarlehen etc.

Wie viel brauchen wir zum Leben?

Auch damit gilt es sich auseinanderzusetzen. Hinsetzen und mal alle Ausgaben konkret auflisten, ein, zwei Monate alle variablen Kosten in einem Haushaltsbuch fixieren und dann fragen:

Auf was kann verzichtet werden (zumindest eine Zeitlang)?

Also den Rotstift zücken, da gibt es wahrscheinlich Einiges, das nicht unbedingt nötig ist.

Was ist dir deine Gesundheit wert?

Dieses Argument ist u. U. auch hilfreich, wenn la Familia die eventuellen Sparmaßnahmen nicht ganz so einsehen mag oder auch, wenn du denkst, du darfst das hier in diesem Bereich, auf Kosten deiner Gesundheit, nicht von deiner Familie einfordern.

Yeah, das waren jetzt so einige Fragen, puhhhh, ich weiß ganz schön viel.

Bei meiner persönlichen Findung bin ich selbst gerade so im letzten Drittel 😉 und ja, es ist NICHT leicht, ich werde das nicht beschönigen und dich auch daran teilhaben lassen.

Ja, das ist einiges, und deshalb teile es auch am besten in mundgerechte Stücke und mache es mmer mal wieder zum Thema. Vielleicht stellst du auch fest, dass es gar nicht der Beruf ist und es woanders viel lauter quietscht.

Es kann auch sein, dass du doch an deinem alten Job festhalten möchtest, dann beschäftige dich mit deiner Einstellung ihm gegenüber und gehe weiterhin mit offenen Augen durch die Welt.

Alles, was dir begegnen soll, wird dir begegnen, genau zu dem Zeitpunkt, an dem es für dich passend ist. Wie wäre das, wenn du das einfach mal so glauben würdest?

Wie immer ist das nur als Anregung gedacht, denn ich teile einfach das, was ich so aus meiner Erfahrung schreiben kann.

Ganz wichtig und auch, wenn ich es schon öfters geschrieben habe:

Es gibt nicht DEN Weg, es gibt DEINEN Weg!

Jetzt freue ich mich auf eine weiterhin alltagsfeierliche Woche zusammen mit dir. Schreib mir gerne deine Eindrücke.

Alltagsfeierliche Grüße

Bettina

 

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4 Kommentare

  1. Liebe Bettina, das alles klinkt genau nach meinem Weg. Ich blogge jetzt auch seit über zwei Jahren und bin super glücklich damit. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Weil ich merke, wie gut es mir damit geht. Wir könnten eigentlich mal einen Kaffee zusammen trinken. Ich hätte echt mal Lust, mit Dir zu quatschen. LG aus Stuttgart von Kerstin

    • Alltagsfeierin

      Hallo Kerstin,

      aber gerne doch, Würzburg ist ja gar nicht so weit weg und in Stuttgart sind wir manchmal zum shoppen.

      Ich merke bei dir auch immer wie viel Spaß du hast, also nix wie weiter auf unserem persönlichen Weg.

      Liebe Grüße

      Bettina

  2. Seelen_Wind

    Für Deinen Weg wünsche ich Dir alles Gute, ich finde Deine Gedanken dazu richtig gut.
    Interessant ist für mich immer der Gedanke, ob heiß geliebte Hobbys vor dem Hintergrund „ich muss das jetzt tun“, wenn es zum Beruf werden würde, nicht ganz schnell unschön werden.
    Mein großer Traum: ein eigenes Café. Realistisch betrachtet, würde es wahrscheinlich 2 Monate dauern, bis ich die Nase gestrichen voll hätte.
    Umso schöner, Deine Gedanken dazu zu lesen!

    • Alltagsfeierin

      Hallo Liebes,

      den Traum vom Café hatte ich auch mal, allerdings unter Beachtung meiner chronischen Erkrankung wäre das keine Option, denn ich wäre dem Stress auf Dauer wahrscheinlich nicht gewachsen.

      Was es hier bei uns auch gibt ist ein Café in dem Menschen mit psychischen Erkrankungen beschäftigt werden und solche Projekte und Konzepte finde ich so toll. Da hoffe ich sehr darauf, dass das sich generell noch weiter entwickelt.

      Den Gedanken erwähne ich ja auch im Posting, beim eigenen Café ist es schwierig zu tun als ob….aber in vielen Bereichen funktioniert das und man kann sich täglich zur Auflage machen sich genau mit dem Hobby zu beschäftigen, das einen begeistert und merkt schnell ob es anregend oder zur Belastung wird.

      Ich wünsche dir einen schöne Wochenmitte.

      Alltagsfeierliche Grüße

      Bettina

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