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Nun ist schon wieder Februar – das Jahr nimmt schnell wieder seine Fahrt auf!
Ich freue mich sehr sehr sehr, dass Bettina mich zur Co-Autorin benannt hat und ich sie damit in Sachen Buchtipps unterstützen darf.
„Lesen ist Abenteuer im Kopf!“
Diesen Ausspruch nehme ich selbst sehr ernst und kann nicht genug von dieser Art Abenteuer bekommen!
Und gerade in dieser so merkwürdigen Lebensphase suche ich darin noch mehr Ablenkung, um auch den Gedanken zu verlieren, dass die Zeit einfach so durchhuscht und ich etwas verpassen könnte.
Lasst uns neben Arbeit, Haushalt & Co. gemeinsam Abwechslung suchen – Abwechslung in Form von Büchern, die darauf warten, dass wir zwischen ihren Zeilen eintauchen.
Es gibt immer wieder Bücher, die unbedingt gelesen werden sollten.
Bettina und Gabi waren auch in diesem Jahr schon sehr kreativ #allesaufanfang und sind mit ihren Hashtags #mädelsabend #seelenschwestern für Februar auf meinen fruchtbaren Boden gefallen. Sofort blitzten Ideen auf, welche Bücher ich heute zu diesen Stichwörtern empfehlen kann.
Bücher sind Geschmacksache
Ich möchte aber nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass auch Bücher immer wieder Geschmackssache sind.
Geschichten, die ICH toll und interessant finde, müssen noch lange nicht anderen gefallen. Mein Job beinhaltet das ständige Empfehlen von Büchern. „Meine“ Bücherei, in der ich arbeite, ist klein und gemütlich und man lernt schnell die Vorlieben der Leserschaft recht gut kennen, so dass ich den Geschmack tatsächlich oft ziemlich genau treffen kann.
HIER, auf der großen Plattform, sind meine Tipps eher ein „Schuss ins Blaue“, aus dem Bauch heraus…was mir so gefällt…welcher Titel mir gerade so einfällt…welches Buch aus der großen Menge des Angebots heraussticht!
Dieser Hinweis war mir noch mal wichtig… nun aber lasst die Abenteuer beginnen:
„Mädelsabend“ von Anne Gesthuysen*
Sie ging zum Kühlschrank und holte eine Bio-Milchflasche aus braunem Glas heraus. „Asti Spumante“, flötete sie. „Alles, was man für einen gepflegten Mädelsabend braucht. Gestern frisch umgefüllt. Ich gehe einfach nicht gerne mit einer Sektflasche durch die Burg…“
Die Burg ist ein exklusives Seniorenheim am Niederrhein, in dem Ruth und Walter ihren Lebensabend genießen. Er weniger, sie dafür umso mehr, wie man oben vermuten kann. Seit einem unglücklichen Sturz von Ruth leben die beiden dort, aber Walter möchte wieder in sein Haus zurück, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat. Seine Frau dagegen möchte eine nie gekannte Freiheit genießen und unter anderem mit den anderen Frauen im Chor singen. Durch Rückblicke erfahren wir vieles aus Ruth Leben, das geprägt war von Disziplin und Gehorsam.
„Nach fünfundsechzig Ehejahren hat auch sie Geschmack an Mädelsabenden gefunden“, sagte Sara. „Ich glaube, Burg Winnenthal war das Beste, was ihr passieren konnte.“
Sara, die Enkelin der beiden, ist Ärztin, die vor der Herausforderung steht, einen Forschungsauftrag in England trotz Familie mit Kleinkind anzunehmen. Lars, der Vater ihres Sohnes, ist damit nicht einverstanden. Keine leichte Entscheidung für die junge Frau, aber werden ihr die Ratschläge und Erfahrungen ihrer Großmutter etwas nützen? In Gesprächen mit ihr wird nicht nur Saras Beziehung auf den Prüfstand gestellt, sondern auch die lange Ehe von Ruth mit ihrem Mann. In diesem Zuge erfährt Sara zudem die Geschichte ihrer Eltern, die sie bis dahin nicht wirklich kannte. Es sind viele Jahre, die Sara und ihre Großmutter Ruth trennen. Vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert, aber sehr oft sind es immer noch die Frauen, die die Hauptverantwortung für die Familien tragen und dabei oft ihre berufliche Karriere aus dem Auge verlieren. Was wird aus ihren Wünschen und Träumen?
Beim Lesen ist mir wieder einmal vor Augen gehalten worden, dass bis in die 1970er Jahre das Gesetz vollkommen auf der Seite der Männer war. Die Frauen mussten sich unterordnen und waren machtlos, während ihre Ehemänner dominierten und keinen Widerspruch zuließen. Zum Glück leben wir heute in einer anderen Zeit und unser Mut zu Entscheidungen ist größer geworden und die Lust, unser Leben selbst zu bestimmen.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Ich mag die Rückblicke in Ruths Vergangenheit, auch wenn Frau von heute immer wieder den Kopf schütteln muss. In den Zweifeln und Fragen von Sara finden sich aber trotzdem sicher ganz viele von uns wieder…
„Alte Sorten“ von Ewald Arenz*
Das Mädchen Sally ist abgehauen aus dieser Klinik, in der man sie „reparieren“ will. Wo man alles, was sie tut, analysiert und wo sie sich einfach nicht richtig wahrgenommen fühlt. Fragen über Fragen, die nie die richtigen sind und die Sally einfach nur wütend machen – auf alles, auf jeden. Dann trifft sie auf Liss, die seit Jahren einen alten Hof allein bewirtschaftet und Sallys Hilfe ganz gut gebrauchen kann.
Liss nimmt Sally wie sie ist. Sie stellt keine Fragen, erwartet aber, dass Sally mit anpackt, wenn sie bleiben will. Die beiden Frauen kommen einander näher und ganz langsam und behutsam erfahren sie mehr voneinander – von ihren Verletzungen, den unerfüllten Erwartungen und die immerwährende Suche nach den Menschen, die man liebt. Sie sind zwar grundverschieden, aber sie entdecken auch immer mehr Gemeinsamkeiten, durch die sie Verständnis füreinander entwickeln.Ewald Arenz’ Roman berührt einen von der ersten Seite an. Dabei beachtet er auch den Sprachstil der jeweiligen Generation, wodurch den Figuren besondere Authentizität verliehen wird. Er erzählt leise, intensiv und voller Lebensweisheit.
Ich fand die Geschichte dieser beiden #seelenschwestern, denn das sind sie definitiv, sehr berührend. Beim Lesen musste ich mich tatsächlich mehrfach davon überzeugen, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde…einfach unglaublich, wie gefühlvoll empathisch er von Frauen schreibt! Der Autor hat eine wunderbare Gabe, sich in seine Figuren hineinzuversetzen und das macht wirklich Lust, mehr von ihm zu lesen.
#lebens(Abend)vonmädels
Für die nächsten beiden Bücher habe ich #mädelsabend in #lebens(abend)vonmädels umgeswitcht, da ich unbedingt diese beiden Bücher euch vorstellen wollte. Denn wie auch bei #nebelICH kann ein Begriff von vielen Seiten betrachtet werden!
„Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel*
Es ist die Geschichte von dem Kölner Nachrichtenmoderator Tom und seiner betagten Mutter Greta. Als Greta an Demenz erkrankt, gerät Toms „heile Welt“ komplett aus den Fugen. Er erfährt Stückchen für Stückchen von ihrer Vergangenheit, ihrer Kindheit und ihrer Jugend in Heidelberg und als das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut auftaucht, weiß Tom nicht mehr, was er glauben soll, denn damit verändert sich sein ganzes Leben.
Die Autorin berichtet eindrücklich von der Aussichtslosigkeit einer Liebe und Beziehung zwischen Schwarz und Weiß in den 50er Jahren. Dafür gibt es weder in Deutschland, noch immer im Schatten des Dritten Reiches, noch in den von Rassentrennung beherrschten USA eine reale Chance auf Zukunft.
Weiterhin beleuchtet sie einen Aspekt in der deutschen Nachkriegsgeschichte, der auch in Vergessenheit geraten ist: das Schicksal der als „brown babies“ bezeichneten Kinder deutscher Mütter und schwarzer US-Väter.
Der Titel „Stay Away from Gretchen“ hat mich erst ein wenig „abgeschreckt“, aber wer diesem Roman fernbleibt, verpasst ein mitreißendes Leseerlebnis.
Die Autorin machte es mir leicht, denn sie hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Lesenden bei der Hand nimmt und mitzieht. Am besten hat mir der geschichtliche Part gefallen, denn der ist gut recherchiert und so realistisch wiedergegeben, dass man ein gutes Kopfkino entstehen lassen kann. Ich habe einiges dazugelernt, denn die Geschichte der Brown Babies war mir nicht bekannt.
Für mich ist dieser Roman ein hochinformatives Buch, eine wichtige Reise in die Nachkriegszeit mit vielen authentischen Momenten – ein ziemlich guter page turner.
(Vor allem ist es ein Buch, das sogar den Weg in mein eigenes Bücherregal gefunden hat, denn „an der Quelle saß der Knabe…äh, die Frau“…da kommt das nicht so häufig vor ;-)))).
„Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“ von Hazel Prior*
Tierschutz und Klimawandel. Damit hat sich die 86jährige Veronica McCreedy bis jetzt so gar nicht beschäftigt. Von ihrer Vergangenheit will sie nichts wissen und mit der Zukunft hat sie ebenfalls nichts am Hut. Bis…ja, bis sie im Fernsehen eine Dokumentation über Pinguine in der Antarktis sieht. Schnell hat sie den Entschluss gefasst, ihr großes Vermögen nach ihrem Tod der Forschung und dem Erhalt der bedrohten Adeliepinguine zu vermachen.
Um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen und ihren Entschluss zu festigen, fliegt sie tatsächlich von Schottland in die Antarktis. Das dreiköpfige Forscherteam, ausgeprägte Individualisten, empfängt sie nicht begeistert, sondern möchte sie am liebsten mit dem nächsten Versorgungsschiff zurückschicken.
Veronica ist ein sehr durchsetzungsstarker Charakter. Sie weiß, was sie will, legt großen Wert auf gutes Benehmen und ist äußerst zielstrebig.
Lernt man als Leser anfangs eine vermeintlich einsame alte Dame kennen, verfolgt man ihren Weg zu einer taffen tatkräftigen Frau, die letztendlich auch vom Forscherteam akzeptiert und respektiert wird.
Ihr Enkel Patrick, den sie erst vor kurzem ausfindig gemacht hat, wandelt eher planlos durchs Leben, ohne berufliche Perspektive und ebenso eigen wie seine Großmutter. Patrick ist sich nicht sicher, ob er Interesse an Granny V hat bzw. wie er ihr gegenüber auftreten soll.
Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven von Veronica, Patrick und Terry, einer jungen zielstrebigen Forscherin, erzählt.
Außerdem gibt es ergänzende Tagebucheinträge von Granny V, die uns mit Rückblicken durch Veronicas Leben führen.
Die Geschichte ist leicht und unterhaltsam zu lesen, gibt aber dennoch reichlich Stoff zum Nachdenken. Denn es werden auch gesellschaftskritische Themen angesprochen, da es ebenso um das Altern und den Stellenwert der Familie, wie auch um unsere Natur geht, die in Gefahr ist.
Ich habe mir das Buch im Hörbuchformat vorlesen lassen. Gesprochen von der sehr talentierten Gabriele Blum, hat man auch in dieser Form sehr viel Freude an der Geschichte. Und wer dann noch englische Geschichten und englischen Humor mag, liegt mit „Miss Veronica“ absolut richtig.
Ich fand auch die Einblicke, die man in die Arbeit an der Forschungsstation erhält, sehr interessant. Informationen über die Adeliepinguine und deren Bedrohung durch den Klimawandel hat die Autorin ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten und ihren Lebensraum, die Antarktis, sehr lebendig beschrieben.
So, das war’s für heute! Ich hoffe, ich habe euch mit den Tipps und meinen Gedanken dazu erreicht und wünsche viel Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal!
Liebste Grüße von mir zu euch
Conny
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Guten Morgen!
Danke für die Tipps.
LG
Sibille
Liebe Conny,
vielen Dank für deine Büchertipps, wie immer sehr lebendig geschildert, sodass man direkt in der Geschichte ist.. Das mag ich.
Stay away from Gretchen spricht mich sehr ein.
Und ja, du hast Recht: Ein Buch kann ein Abenteuer sein, ich habe gerade ein ganz besonderes erlebt…
Liebe Grüße
Nicole
Wow die klingen alle sooo spannend! Kommen auf meine Liste ????
Danke für diese Tips.
Liebe Grüße Anke
Danke liebe Conny, für die tollen Büchertipps. Dank dir breche ich auch mal aus meiner gewohnten Leseroutine aus und traue mich an andere Bücher. Das von Anne Gesthuysen werde ich sicherlich lesen…