Connys Buchempfehlungen “mehr Meer”

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Hallo zusammen,

Am Meer gibt es kein Höher-Schneller-Weiter.

Aber ein Langsam-Glücklich-Runterkommen.

Das Meer!

Wen zieht es nicht magisch an?

Geheimnisvoll, spannend, schön, anziehend, gefährlich, unberechenbar, leise, laut sagenumwoben – es gibt viele Umschreibungen.

Ich selbst habe das Meer erst sehr spät das erste Mal gesehen.

In Hessen aufgewachsen, waren für meine Eltern die Berge als Urlaubsziel immer näher und so wurde gewandert statt am Strand gespielt oder im Meer geschwommen.

(Vielleicht liegt es daran, dass Ebbe und Flut mir noch immer ein großes Rätsel sind?)

Mit Anfang 30 zog ich nach Niedersachsen und endlich gab es den ersten Urlaub – mit meiner eigenen Familie – an der norddeutschen Küste. Der Bann war gebrochen und ich muss immer wieder hin, auch wenn hin und wieder das Wasser eben nicht da ist :-))))…

Mittlerweile habe ich „den Blick aufs Meer“ viele hunderte oder tausende Male nachgeholt, weit über die deutschen Grenzen hinaus und kann mich nie sattsehen. Vor allem muss ich immer schwimmen darin, jeder noch so schöne Pool kann mich nicht locken, wenn ich die Möglichkeit habe, ins Meer zu gehen.

Gleichzeitig ist das Meer, der Strand, das Wasser auch immer wieder ein faszinierendes Fotomotiv für mich, denn jede Welle sieht ja wohl anders aus?! Da gebt ihr mir sicherlich recht und ich könnte dadurch auch in tausenden Fotos schwimmen gehen…

Und da es vielen Leuten ganz genauso geht wie mir, gibt es auch reichlich Bücher, die rund ums Meer handeln. Manche haben es nur im Titel und in manchen bekommt man beim Lesen „nasse Füße“….

Und dann gibt es noch Bettina, die mit Gaby den Hashtag #mehrmeer kreiiert hat und nun ist klar, was ich euch mitgebracht habe:

Buchvorschläge mit/ums/auf/viel Meer. Wie jedes Mal sind durchaus ältere Titel dabei, die mir sehr am Herzen liegen und gelesen werden wollen/sollten…

Und hier sind sie, die Buchempfehlungen “mehr Meer”

Bei diesem ersten Buch hatte ich viel Spaß beim Lesen, denn genauso waren unsere Fahrten in den Urlaub als ich Kind war. Zwar nicht bis an die Adria, wie gesagt, aber nach Österreich in die Berge. Und jede*r, die/der in etwa so alt ist wie ich, wird sich zwischen diesen unterhaltsamen Zeilen wiederfinden, auf die eine oder andere Weise!

„In der ersten Reihe sieht man Meer“ von Volker Klüpfl/Michael Kobr*

Mensch, war das schön:

Im Morgengrauen ging’s los, eingepfercht auf der Rückbank der vollbeladenen Familienkutsche. Zehn Stunden Fahrt an die Adria, ohne Klimaanlage und Navi!

Am Strand ein Duftgemisch aus Tiroler Nussöl und Kläranlage, und statt Cappuccino gab’s warme Limo.

Willkommen zurück im Urlaubsparadies der 80er Jahre.

Der gestresste Familienvater Alexander nickt über einem alten Fotoalbum ein und erwacht plötzlich als pickliger Teenager in seinem 80er-Jahre-Kinderzimmer. Als er seinen anfänglichen Schock überwunden hat, findet er sich im vollgepackten Ford Sierra wieder, inklusive deutscher Konservenkost und selbstgemachter Marmelade, denn wer weiß schon, ob das italienische Essen den deutschen Hygienevorschriften entspricht?!

Alexander, der erfolgreiche Werbefachmann, ist dazu verdammt, die Italien-Premiere seiner Familie noch einmal zu erleben, und wird auf den Rücksitz zwischen Oma und pubertierender Schwester gepfercht.

Wie gesagt ohne Handy, ohne Klimaanlage, dafür mit Modern Talking aus dem Kassettenradio und Filterkaffee aus der Thermoskanne.

Während die Erwachsenen ihr Urlaubsdomizil mit Spitzendeckchen und Kohlrouladen heimelig machen, sucht sich Alex in seiner Verzweiflung etwas Ablenkung. Mit damals noch gar nicht erfundenen Marketingmethoden will er den kriselnden Kiosk nach vorne bringen – und die Deutschen zu Saltimbocca statt Salamibrot bekehren. Ein phantastisches, unterhaltsames Buch um eine Familienzusammenführung der besonderen Art, um Urlaub an der Adria, gute Laune, volle Strände und Sonnenbrände.

Ein totales Urlaubsbuch und vor allem ein ganz anderes Buch als man aus dem Hause Klüpfel und Kobr gewohnt ist….

„Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel*

Der Hauptteil und wichtigste Teil dieses Buches findet auf dem Wasser, auf dem offenen Meer statt. Wie es dazu kommt, erfahrt ihr in meiner Kurzzusammenfassung: 

Ein erfolgloser Schriftsteller, Kanadier wie der Autor Yann Martel, ist in Südindien unterwegs als Rucksacktourist. Er begegnet einem alten Mann, der ihm eine „wahre“ Geschichte verspricht – eine Geschichte, die dem Schriftsteller „den Glauben an Gott geben wird“:

Es wird ihm das Abenteuer von Pi Patel, einem südindischen Jungen, erzählt. Er wächst in den 70er Jahren als Sohn eines Zoodirektors auf. Pi begeistert sich, anders als seine Eltern, für Religion. Er besucht nicht nur den Hindutempel, sondern auch eine katholische Kirche und eine Moschee. Er besteht auf der Ausübung aller drei Religionen. Sein Glaube wird durch seine ausführlichen zoologischen Studien bestätigt. Er und sein Vater meinen, dass die Tiere viel lieber und besser in der „Freiheit des Gefängnisses“ eines guten Zoos, als im „Gefängnis der Freiheit“, dem Dschungel, leben.

Sein Vater hat ihn zwar vor der Gefährlichkeit der Zootiere gewarnt. Aber Pi erfährt im Zoo das Gesetz der Koexistenz in der Natur, das letztlich mächtiger ist als das Recht des Stärkeren.

Was er an den Tieren beobachtet, vermisst Pi bei den Religionen, die er, wie Ghandi, alle für wahr hält. Er muss vor den Priestern seine dreifache Gläubigkeit verstecken, weil sie von Pi fordern, sich für einen Glauben zu entscheiden! 

Familie Patel beschließt nach Kanada auszuwandern und schifft sich mit den Tieren auf einem japanischen Frachter ein.

Das Schiff sinkt bei der Überfahrt und Pi ist der einzige menschliche Überlebende.

Er wird 227 Tage auf dem Meer bleiben, letztlich allein mit einem bengalischen Tiger…

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, der Erzähler ist der Rucksacktourist.

Er hat den erwachsenen Pi in Toronto besucht und interviewt. Dieser hat in Kanada Zoologie und Religionswissenschaften studiert und eine Familie gegründet.

Nach seiner Rettung glauben ihm die japanischen Reeder seine Geschichte nicht und zwingen Pi, eine andere, grausigere Geschichte zu erzählen, die definitiv nicht die bessere Geschichte ist.

Yann Martel weist auf die Unversöhnlichkeit der Weltreligionen hin und die bei aller Grausamkeit tröstliche Grundordnung der Natur. Wer sich von seiner bescheidenen Erzählweise gefangen nehmen lässt, wird gerne die „bessere Geschichte“ glauben.

Denn die bessere Geschichte ist die Geschichte mit Gott und den Göttern, die so vielfältig sind wie die Tiere in einem Zoo, und doch nur eines erzählen wollen – vom friedlichen Zusammenleben von Gott, der Welt und den Menschen.Mich faszinierte die Schreibweise, die Geschichte zwischen den Zeilen, aber vor allem das Zusammenleben mit dem Tiger auf dem Boot.

Wer nicht in die Seiten des Buches eintauchen möchte, dem kann ich auch sehr die Verfilmung empfehlen – ein stiller Film mit eindrucksvollen Bildern, nicht nur auf dem Meer! 

„Das Licht zwischen den Meeren“ von M.L. Stedman*

Tom Sherbourne wird Leuchtturmwärter auf Janus Rock, einer kleinen Insel vor der westaustralischen Küste. Hier kann der Veteran des Ersten Weltkriegs eine halbe Tagesreise von der Küste entfernt, seine Vorstellungen von gewollter Isolation leben.

Bei einem Landaufenthalt lernt er Isabel Graysmark kennen. Sie heiraten 1926 und verbringen eine glückliche Zeit auf Janus Rock. Das kleine Eiland wird zum kleinen Paradies, weitab von der Zivilisation, mitten im Meer. Alle drei Monate kommt das Versorgungsschiff und alle zwei Jahre darf ein Landurlaub sein. Mit allen Naturgewalten kommen die beiden zurecht, nur der Wunsch nach Familienzuwachs trübt ihr Dasein. Isabel erleidet drei Fehlgeburten und lässt sie verzweifeln.

Als Tom in einem gestrandeten Boot die Leiche eines Mannes und einen lebenden Säugling findet, hält Isabel dies für eine Fügung des Schicksals und behält gegen Toms Willen das Kind, das sie Lucy nennt. Sie geht davon aus, dass die Mutter des Mädchens ertrunken ist.

Von Anfang an ist einem als Leser klar, dass diese Vorgehensweise nicht richtig ist und man fürchtet um die Entdeckung. Trotzdem kann man nicht anders, als ihnen diese tragische, folgenschwere Entscheidung zu verzeihen.

Aber je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger ist es, eine Entscheidung rückgängig zu machen und umso schwerwiegender sind ihre Auswirkungen. Die Geschichte erzählt von diesen Konsequenzen, aber auch von der tiefen Liebe zwischen Tom und Isabel, die alle Höhen und Tiefen meistert. Mich berührte diese Geschichte sehr, ist man doch hin- und hergerissen.

Außerdem versuchte ich mir das Leben in der damaligen Zeit, an diesem so einsamen Ort vorzustellen und mit unserem heutigen schnelllebigen, gut vernetzten Leben zu vergleichen. Fällt einem sehr schwer, ist kaum vorstellbar.

Die New York Times titelte: „Eine bewegende Geschichte. Machen Sie sich auf Tränen gefasst!“

Und so ist es…

„Ein ganzes, halbes Jahr“ – wie hat uns alle dieses Buch berührt, die Geschichte bewegt. Ich habe sie geliebt und das tu ich immer noch. Und auch die Verfilmung mit der wunderbaren Emilia Clarke ist überaus gelungen.

Sorry, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Jojo Moyes auf Teil 2 und 3 verzichten können. Ich habe es ihr auch etwas übelgenommen und mich diesen beiden Büchern lange verweigert. Und als ich sie dann endlich gelesen habe, war meine Meinung keine andere…

Nun möchte ich euch aber dieses, so ganz andere Buch von ihr empfehlen:

„Über uns der Himmel, unter uns das Meer“ von Jojo Moyes*

Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte.

Viele kennen ihre Männer kaum und einige haben sie Monate und Jahre nicht mehr gesehen. Und die Folgen und Moralvorstellungen sind hart. Wenn ein Telegramm mit der Nachricht kommt, dass die Braut nicht mehr erwünscht ist, muss sie im nächsten Hafen von Bord und wird auf dem nächsten Schiff zurückgeschickt.

Die Geschichte erzählt von vergangenen Zeiten, von Liebe und Leid, von Hoffnung und Glauben. Vor allem erzählt sie von sechs Wochen auf dem Meer auf engstem Raum. Die Frauen teilen sich das Schiff mit rund tausend Männern – Soldaten, die zum Teil schon lange keiner Frau mehr nah waren.

Einige Frauen und ihre Schicksale lernt man beim Lesen näher kennen und weiß um ihre Gründe, diesen unvorstellbaren Schritt, zu einem teils unbekannten Ehemann in ein fremdes Land zu gehen

Eine von ihnen ist die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht und wie sie Schreckliches im Krieg erlebt hat, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte … Dieses Buch ist absolut empfehlenswert für jeden, der sich für Australien, England und die Begebenheiten während des Krieges interessiert.

Ich finde das Thema auch immer wieder faszinierend und hier gewinnt es in meinen Augen auch noch dadurch, dass die Großmutter der Autorin einer dieser Kriegsbräute war und eben auf diesem Schiff diese Reise gemacht hatte. Sozusagen ein Bericht aus erster Hand, wobei es trotz des realen Hintergrundes ein fiktiver Roman bleibt.

Ihr lieben lesenden Menschen,

ich hoffe, ich konnte euch wieder das eine oder andere Buch näherbringen bzw. euch neugierig machen.

Mir hat es, wie immer, viel Spaß gemacht.

Liebe Bettina, ich danke dir, dass du mir hier diese Möglichkeit gibst.

Allen, die jetzt und demnächst noch einen Besuch am Meer planen, wünsche ich viel Spaß. Gerne dürft ihr einmal tief durchatmen für mich, denn ich muss noch bis Ende September warten, bevor ich wieder das Salz des Meeres riechen darf.

In diesem Sinne genießt und liebe Grüße,

Conny

Co-Autorin Conny, auf diealltagsfeierin.de

P. S.: Mehr von Conny findest du auf @coschcato_loves_books, außerdem direkt hier, hier und hier.

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2 Kommentare

  1. Danke Conny,
    ich bin auch ein Meerkind. Als erstes über die Düne schauen, die Schuhe von den Füßen abstreifen und den Sand und das Meer zwischen den Zehen fühlen.

    Meerrauschen, mag es noch so bunt im eigenen Leben zugehen. Es macht mich happy und beruhigt mich sofort.

    Ich habe einen Lebenstraum. Ein Haus auf einer Insel umgeben vom Meer.

    Lieben Gruß

    Sibille

  2. Liebe Conny,
    Mir geht es mit dem Meer wie dir. Immer wieder schön, besonders und anders. Meer eben.
    Danke für die schönen Vorschläge. Zwei gefallen mir besonders: Das Licht zwischen und das Jojo Moyes. Ich war auch etwas weg von ihr- gleiche Gründe wie bei dir. Aber vielleicht öffnest du die Tür zurück.
    Liebe Grüße
    Nicole

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