enthält Werbung beauftragt durch das Bundesministerium für Gesundheit Aktion „Mehr Pflege-Kraft“
Heute bin ich mit einem ganz besonderen Blogpost, der mir sehr am Herzen liegt, am Start. Ich nehme an einer Aktion zum Thema Pflege des Bundesministeriums für Gesundheit teil, weil mir das Unterstützen in diesem Fall äußerst wichtig ist. Wie ihr wisst, ist meine Schwiegermama (nicht ganz freiwillig ;-)))) seit Oktober Bewohnerin eines Seniorenheims und deshalb beschäftigt mich die Frage: „Was bringt dir wirklich mehr Pflege-Kraft?“ natürlich sehr.
Ich habe mir sehr viele Gedanken zu dieser Frage gemacht und um diese für mich zu sortieren, habe ich um ein Gespräch in der Seniorenresidenz gebeten, in der „die Oma“ jetzt lebt.
Das wurde mir gewährt. Ich durfte hinter die Kulissen sehen und all das fragen, was mich so interessiert hat.
Der Tagesablauf
Das Seniorenheim, in dem meine Schwiegermutter nun lebt, ist in Wohngruppen aufgeteilt. Den Mittelpunkt einer jeden Wohngruppe bildet ein Küchen- und Essbereich, in dem die gemeinsamen Mahlzeiten stattfinden. Zusätzlich sind in diesem Gemeinschaftsbereich auch noch genügend Sitzecken vorhanden sowie auch ein Bereich zum gemeinsamen Fernsehen. So hat man die Wahl, ob man Gesellschaft haben oder sich lieber zurückziehen möchte.
Die Bewohner leben entweder allein oder zu zweit in einem Zimmer, das natürlich mit persönlichen Dingen eingerichtet werden kann.
Alles ist mit Liebe zum Detail und trotzdem funktional, also pflegegerecht, gestaltet und so wird eine heimelige Umgebung geschaffen.
Ein wichtiger Fokus liegt in dieser Einrichtung auf das Einleben im Heim. Man versucht die neuen Bewohner vielseitig zu unterstützen, um so das Ankommen in der neuen Umgebung zu erleichtern. Denn zuerst heißt es Vertrauen aufbauen, sich einzuleben und die neue Heimat erfassen. Das geht nicht von heute auf morgen und wenn wir mal ganz ehrlich sind: wie lange würde das selbst bei uns dauern?
Der Leitung der Seniorenresidenz ist die Individualität des Einzelnen wichtig, dazu wird darauf geachtet, transparent zu arbeiten und vor allem bewohnerorient.
Betreuungsangebot in der Seniorenresidenz
Hier gibt es ein umfangreiches Angebot:
- Musik, Rhythmus & Gesang
- Ehrenamtliche Handarbeitsgruppe
- Gedächtnistraining
- Koch- und Backgruppe
- Gymnastik
- Zeitungsrunde
- Gottesdienst im TV
- Filmvorführung
- Themennachmittage
- Sinnesreise
- Kreative Gestaltung
- Bingo
- bunte Stunde
Die Teilnahme ist freiwillig und findet bereichsübergreifend statt und auch für kognitiv und körperlich eingeschränkte Bewohner*innen gibt es ein abgestimmtes Programm.
Die Mitarbeiter teilen sich pro Wohnbereich in der Frühschicht mit 5 Personen die Pflege, nachmittags sind 4 Personen zuständig und zusätzlich gibt es noch viele weitere Kräfte, die für hauswirtschaftliche Arbeiten und Weiteres zuständig sind.
Bei den Arbeitszeiten wird versucht, den Mitarbeitern entgegenzukommen. Es wurden z. B. „Muttidienste“, die ab 08:00 Uhr beginnen, eingerichtet. Auch die Wochenenddienste sind dann auf ein Minimum reduziert, so dass Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen sind.
Was gibt es im Allgemeinen Neues beim Thema Pflege?
Folgende Punkte hat die Bundesregierung konkret auf ihrer Agenda:
- mehr Unterstützung für Pflegebedürftige & Angehörige (Pflegestärkungsgesetz)
- verbesserte Ausbildung (Pflegeberufegesetz und ergänzende Ausbildungs- und Prüfungsverordnung)
- Stellen schaffen (Sofortprogramm Pflege)
- Stellen besetzen (Konzentrierte Aktion Pflege)
- Standards definieren (Personaluntergrenzen)
Vieles ist also schon ins Rollen gebracht, aber bei weitem noch nicht genug.
Aktion www.mehr-pflege-kraft.de
Hier kommt jetzt ihr, die Pflegekräfte und Einrichtungen, ins Spiel. Ob Kranken- oder Altenpflege, in Pflegeinrichtungen, Krankenhäusern oder mobil im Einsatz – das Bundesgesundheitsministerium fragt nach euren Erfahrungen, Ideen, Vorschlägen und Anregungen. Dazu wurde die Webseite www.mehr-pflege-kraft.de eingerichtet, auf der sich jeder aktiv beteiligen darf.
Denn die Bundesregierung möchte Schritt für Schritt die Situation in der Pflege verbessern und deshalb das Engagement der Pflegekräfte auf einer zentralen Webseite bündeln. Folgende Fragen hat sie deshalb an alle Pflegekräfte:
- Was funktioniert schon gut und wo muss es noch Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen geben?
- Wo greift die Gesundheitsförderung schon durch innovative Arbeitszeitregelungen oder durch Mitarbeitermotivation.
- Wie kann ein Umfeld geschaffen werden, das für Pflegebedürftige, Pflegende und Angehörige passt und in dem würdevoll gelebt und sozial gearbeitet werden kann?
Austausch mit Jens Spahn
Die spannendsten Ansätze und Geschichten werden dann im Dezember auf www.mehr-pflege-kraft.de vorgestellt und der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn freut sich außerdem darauf, vor Weihnachten einige Teilnehmende nach Berlin zu einem persönlichen und offenen Austausch einzuladen.
Die Seite www.mehr-pflege-kraft.de soll ein Bindeglied zwischen Regierung, Pflegeeinrichtungen – und kräften schaffen und so Teil des neuen Pflegenetzwerkes Deutschland werden.
Ich finde, diese Plattform ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und äußerst unterstützenswert.
Zu guter Letzt gibt’s auch noch die Angehörigen
Ich habe aus dem Gespräch, das ich führen durfte, persönlich sehr viel mitgenommen. Denn auch wir als Angehörige können etwas tun: Kontakt und Austausch suchen, Vorgänge und Abläufe hinterfragen, aber nicht um eventuell überzogene Erwartungen erfüllt zu bekommen, sondern um darüber in Kontakt zu kommen und so gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Offene Kommunikation, das ist hier das Schlagwort!
Auch die Gesellschaft selbst hat noch großen Übungsbedarf, denn oft mangelt es noch immer an Wertschätzung gegenüber pflegenden Berufen. Für mich eigentlich unbegreiflich, dass das noch nicht ganz oben auf der Tagesordnung steht.
Hier sind wir auch als Eltern gefragt, damit unsere Kinder mit solchen Werten groß werden.
Die Zukunft
Einige Wochen Eingewöhnung liegen jetzt schon hinter meiner Schwiegermutter und wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass sie so gut untergebracht ist. Wir hoffen, dass sie sich bald eingewöhnt hat und irgendwann vielleicht auch Unterfranken noch zu ihrem Zuhause werden kann.
Es ist wirklich schon ein kleiner Mikrokosmos, dieses Leben im Pflegeheim und wenn du von der Empfangsdame dann schon mit Namen begrüßt wirst und du genau weißt, dass deine Angehörige gut betreut und versorgt ist, dann ist das einfach eine gute Sache. DANKESCHÖN!
Zum Abschluss möchte ich dich jetzt nochmal bitten, nimm teil, wenn du in diesem Berufszweig tätig bist. Nutze die Chance und teile deine Gedanken auf www.mehr-pflege-kraft.de, denn das Thema Pflege geht uns alle an. Also ganz in diesem Sinne: #teilenisttoll und ich wünsche dir nun einen schönen Donnerstag.
Donnerstagsfeierliche Grüße
Bettina
P. S. Ich danke allen Mitarbeiter der Seniorenresidenz, die mich bei diesem ganz besonderen Projekt so unkompliziert und interessiert unterstützt haben. P.P. S.: Hier hatte ich zwei Powerfrauen aus Pflegeberufen zum Interview und die beiden hatten sehr viel zu erzählen.
Vielen Dank für den tollen und informativen Beitrag! Wann sollte man aus eurer Sicht einen Pflegedienst für Zuhause beauftragen und in welchen Fällen ist ein Heim besser geeignet?
Grüße Benjamin
Ich möchte mich herzlich für den großartigen Artikel bedanken! Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen und konnte viele neue Erkenntnisse daraus ziehen. Ich freue mich schon auf die nächsten Beiträge. Was sollte man aus eurer Sicht bei der Auswahl des Pflegediensts oder der Pflegekraft beachten?
LG
Das Einleben in einer Seniorenresidenz ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Oft kommt das etwas zu kurz. Toll wie der Beitrag beschrieben wird.
Es ist wirklich schon zu lesen, wie die Betreuung im Heim stattfindet. Mir war gar nicht bewusst, dass so ein buntes Angebot geboten wird, von Gymnastik, über Handarbeit und Gestaltung bis zu Backgruppen scheint für alle Interessen gesorgt zu sein. Meine Mutter geht in ein paar Wochen in eine Tagespflege und ich bin gespannt, wie sie sich dort einleben wird. Das tolle an der Tagespflege ist, dass sie zudem auch einen Fahrdienst anbietet.
Liebe Bettina, ein wunderschöner Artikel. Es wird das dargestellt, so wie es ist. Unsere Oma hat fas 3 Jahre im heim gelebt und es war auch so aufgeteilt, wie hier beschrieben wird. Man wurde dort als Angehöriger immer persönlich angesprochen und höflich aufgenommen. Wir waren jeden Sonntag mit Kaffee und Kuchen da (das 3 Jahre lang, auch wenn Oma manchmal nicht wusste wer wir waren) und es war immer schön, besonders zu weihnachten. Die anderen Heimbewohner kannten uns auch schon alle. Ach ja irgendwie fehlt es doch, es war auch für uns immer eine schöne Zeit dort. Liebe Grüße Cindy
Sehr interessanter Artikel, weil er etwas anspricht, dass mich zur Zeit sehr umtreibt. Meine SchwiMu (87) hat sich bis vor kurzem selbst versorgt, ist nach einem Beckenbruch z.Zt. im KKH und danach entscheidet sich, wies denn weiter geht. Sie ist geistig noch recht fit und eibe sehr starke Persönlichkeit. Sie will nicht akzeptieren, das es besser für sie wäre, wenn sie in eine Seniorenresidenz umsiedeln würde. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Danke für deine geschilderten Eindrücke. Ich hoffe, das wir etwas Ähnliches für sie finden, wenn es denn nicht mehr anders geht.
Hallo Sunny,
so war es bei meiner Schwiegermutter auch. Aber wenn die Versorgung alleine nicht mehr möglich ist, dann ist das der beste Weg für alle. Wir sind da auch noch beim Überzeuen und Erklären und hoffen, dass sie sich nach und nach gut eingewöhnt.
Für euch und eure Entscheidungsfindung alles Gute.
Liebe Grüße
Bettina
Liebe Bettina,
verschlungen habe ich diesen Artikel. Nicht weil es um meine Eltern ginge oder meine Oma`s und Opa´s. Nein, es lebt keiner mehr davon. Meine Schwiegermutter ist dieses Jahr 85 Jahre geworden und lebt unten
mit im Haus. Sie ist eigentlich ganz fit und ich hoffe, das bleibt auch noch viele Jahre so und das uns ein Seniorenheim erspart bleibt.
Interessant fand ich den Artikel deshalb auch, weil wir haben keine Kinder. Was ist mit später? Können wir in unserem Haus bleiben und das 1900 qm große Grundstück noch in schuss halten ?
Das sind so meine Fragen, denn schließlich sind wir beide über 50 und Udo geht stark auf die 60 zu. 🙂
„Dann kommt das Thema, kann man sich das überhaupt heutzutage Leisten “ Etwas gescheites ? Man hört ja immer soviel…
Danke für diesen tollen Artikel
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke,
inzwischen gibt es so viele Modelle. Bei dem Seniorenheim wird z. B. daneben gerade eine großes Haus für betreutes Wohnen gebaut. Dort lebst du in deiner eigenen Wohnung, hast aber ganz viel Unterstützung. Und was das Leisten können betrifft, auch da werden gerade viele Dinge ins Rollen gebracht. Ich glaube auch, dass man selbst bereit sein sollte, sich zu verkleinern, wenn die Zeit gekommen ist und das kann dann in genauso ein Wohnmodell investiert werden. Das selbst zu entscheiden, ist immer noch das Beste.
Liebe Grüße
Bettina