Gedanken * Alltagsfeierliche Impulse von Isa @_isa_mein.blickwinkel*
In der#diefreitagsfragerei vom 31.05.2019 ging es um folgende Frage:
„Bist du das, was du denkst?“
Mir ist diese in den Sinn gekommen, da ich in einer schwierigen Phase mal ein Kärtchen geschenkt bekommen habe, auf dem stand:
DU BIST VIEL MEHR ALS DEINE GEDANKEN!
In dieser Zeit war es nämlich so, dass ich alles, was ich dachte auch ungefiltert glaubte…. Wie du dir sicher vorstellen kannst, hat es sich da nicht um positive Gedankengänge gedreht, sondern genau das absolute Gegenteil.
Mir hat das schließlich geholfen, mich davon abgrenzen und schützen zu können und deshalb wollte ich die Frage auch mal an euch weitergeben.
Bei Isabella @_isa_mein.blickwinkel, mit der ich auf Instagram immer mal wieder schreibe, hat mich bereits ihr kurzer Kommentar sehr angesprochen und deshalb habe ich sie gefragt, ob sie das nochmal als alltagsfeierlichen Impulse näher ausführen möchte.
Das hat sie getan und nun kommt quasi der erste SEELENSACHEN-Gastartikel von Isa und ihre Antwort auf:
Bist du das, was du denkst?
Meine erste Reaktion, die mir in den Sinn kam, war sofort: „Nein.“
Erst danach begann ich genauer über die Frage nachzudenken.
Auf`s erste Lesen hin verstand ich die Frage so, ob ich so wäre, wie ich es von mir denke.
Später merkte ich, dass die Frage auch so zu verstehen sein könnte, wie sehr mein Denken mich prägt, ob ich mein Denken bin oder mehr als das.
Grundsätzlich denke ich, dass ich mir ein Bild von mir als Mensch gemacht habe, wie ich gern wäre. Ich trage dieses Bild in mir und versuche mich danach auszurichten. Ganz oft scheitere ich daran.
Die Menschen, die mich im realen Leben kennen, vor allem auch in Situationen, wo ich herausgefordert bin, erleben mich leider oft auch als ungeduldig, unfair, grob. Sie kennen und erleben auch meine Ecken und Kanten, die ich in diesem Bild, das ich mir von mir gemacht habe, eher ausblende.
Diese Vision, sozusagen mein bestes Ich, das ich theoretisch sein könnte, möchte ich mir erhalten, als Leitstern zur Orientierung. Aber ich möchte diese Vorstellung auch erweitern um mein vollständiges Ich mit allen Aspekten.
Spannend finde ich auch, dass man sich selbst ja ganz anders kennt, als andere Personen das tun.
Ich kenne meine Gedanken, erlebe meine Gefühle, spüre meine Sorgen, Ängste, Hoffnungen, Freuden, kenne meine Vergangenheit und lebe jede Sekunde „mit mir“.
Wobei die Menschen, die mein Leben begleiten, immer nur einen Teil davon erleben, und auch ihre eigene Lebenssituation, ihre eigenen Gedanken, Gefühle, und ihre Erfahrungen in die Beziehung mit mir und die Einschätzung von mir mit einbringen.
Die Frage „Bist du das, was du denkst?“ wirft für mich viele weitere Fragen auf:
Wer bin ich? (diese Frage habe ich gleich mal durch #diefreitagsfragerei vom 07.06.19 an dich weitergegeben)
Wie denke ich, dass ich bin?
Wovon wird meine Einschätzung von mir selbst geprägt?
Wie glaube ich, dass ich sein sollte? (Das wird übrigens die Frage für diesen Freitag ;-))))
Wie will ich sein?
Ich glaube, man kann das eigene Sein mit dem Denken gar nicht erfassen. Ich bin meist zu sehr mittendrin anstatt aus einer Art Vogelperspektive mit Abstand auf mich schauen zu können.
Für mich sind die Gedanken ein Aspekt, ein wichtiger Teil von mir, aber es gibt da noch so viel mehr, das einen Menschen ausmacht. Die Persönlichkeit, die oft sehr vielschichtig ist und sich verändert, Gefühle, Visionen, die Art zu leben, das, was man spürt, wenn man mit einem Menschen in Kontakt tritt, nicht in Worten formulierbar.
Es gibt vieles, das ich nicht verstehen kann, oder nur bedingt. Und das Verstehen übersteigt die Gedanken, nimmt eine tiefere Kommunikationsebene ein.
Meine Antwort auf deine vielschichtige Frage ist also ein offenes „Nein“. 🙂
Ich finde, das hat Isa wirklich sehr vielschichtig betrachtet und ihrem „Nein“ aus vollstem Herzen kann ich nur genauso zustimmen.
Gerade, wenn einen die Gedanken erdrücken wollen, dann ist es gut sich das bewusst zu machen.
Deine Gedanken haben kein automatisches Recht gepachtet, wahr zu sein, sondern sind nur Gefühle, Annahmen oder Bewertungen in deinem Kopf.
Also lass deine Gedanken das sein, was sie sind: GEDANKEN, nicht mehr und nicht weniger.
Gerade, wenn sich dein Gedanken-Karussell mal wieder in einer Abwärtsspirale bewegt, dann sage dir:
Stopp! Ich glaube nicht alles, was ich denke!
Also wie sieht es bei dir aus, nimmst du deine Gedanken als Puzzlestück deiner Selbst oder schenkst du ihnen manchmal zu viel Beachtung? Wenn du noch mehr lesen möchtest: Bei „Party in da House“, habe ich noch ausführlicher darüber geschrieben, was in einem selbst so ab geht.
Ich wünsche dir für heute, dass es wohlwollende Gedankengänge sind, die dich begleiten und wünsche dir eine schöne Wochenmitte.
Mittwochsfeierliche Grüße
Bettina
P. S.: Dankeschön, Isa, für deine ausführliche Antwort, ich freue mich schon auf ganz viele neue alltagsfeierliche Impulse von Dir.
[…] dem Blog die alltagsfeierin bin ich heute auf die Freitagsfrage aus Mai […]