#mutausbruch: Wenn Frau nicht weiß, dass sie diesen Traum hat und mutig ja sagt…auf nach Lappland

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#mutausbruch: Wenn Frau nicht weiß, dass sie diesen Traum hat und mutig ja sagt…auf nach Lappland

Wusste ich, dass ich diesen Traum hatte? Ihn unbedingt erleben wollte?

Definitiv hatte ich schon früh den Traum nach San Francisco, nach Australien und nach Kanada zu reisen. Hinter alle drei Sehnsuchtsorte durfte ich inzwischen einen Haken machen, hinter Kanada sogar drei.

Aber Lappland?

Im Winter?

In den Schnee?

In die Kälte?

Never ever.

Aber bekanntlich soll frau nie NIE sagen…

Und so geschah’s:

Im März 2022 folgte ich den Instastories meiner Lieblingsreisebüroleiterin Rebecca, unterwegs in Lappland. Halb privat, halb geschäftlich schaute sie sich um, lernte Manu und Micha von Wilderness Life Lappland kennen, sandte uns die besten Grüße von Elch, Husky & Co. und natürlich reichlich Fotomaterial aus dem hohen Norden.

Völlig lapplandverliebt arbeitete sie nach ihrer Rückkehr unter ihrem zweiten Standbein @deinhannoverrudel eine Reise aus.

Reise nach Lappland

März 2023. Fünf Tage. Kleingruppe, Komplettprogramm einschließlich Flug und Verpflegung.

Ab Spätherbst konnte man buchen. Auf Rebeccas Anfrage in meine Richtung verneinte ich… (So schön kann kein Ziel sein, dass ICH freiwillig in den Winter fahre… Und außerdem war doch gerade ein nächster, sehr teurer, Sommerurlaub gebucht worden…)

Kurz vor Weihnachten gab es mit Mann einen Kurzbesuch im Reisebüro, bei dem der Flyer fürs Lappland Abenteuer entdeckt wurde. Es waren noch Plätze frei! „Conny, willst du nicht doch? Du passt hervorragend in die Gruppe! Micha, brauchst du nicht noch ein Geschenk für deine Frau?“, fragte Rebecca.

Bedenkzeit über die Feiertage plus Rücksprache mit der Familie plus den großzügigsten Ehemann ergab die völlig verrückte Zusage meinerseits.

In Erwartung sehr niedriger Temperaturen hieß es nun für den Winter“ausflug“ aufzurüsten: Stiefel, sehr dicke Jacke, Mütze, Handschuhe, warme Unterwäsche, Thermosocken…

Erstens kommt es anders…

Anfang März waren alle Vorbereitungen erledigt, der Koffer gepackt, die Reisegruppe (sechs Frauen und Rebecca) hatte sich inzwischen bei einem kurzweiligen Treffen kennengelernt und freute sich auf Freitag, 03.03.2023, 7.00 Uhr, auf den gemeinsamen Flug von Hannover nach Arvidsjaur.

Bis…bis bei jeder von uns das Telefon klingelte und eine verheulte Rebecca uns, zehn Stunden vor Abflug (!!), von der Insolvenz des Reiseveranstalters, berichten musste…

NOT YOUR ERNST!

Nix Lappland am nächsten Morgen.

Wut, Frust, Trauer stattdessen.

Und die Frage nach unserem Geld.

Und vor allem die Frage nach dem Sinn.

Alles hat irgendwie einen Sinn! Dies auch??

Statt im Flieger trafen wir uns im Extrablatt…zum Toben, zum Weinen, zum Trösten. Es dauerte Tage, bis der letzte Koffer ausgepackt war.

Hatte die Geschichte hat ein Happyend???

Aller guten Dinge sind zwei

Tatsächlich hat sie eins. Dank des Sicherungsscheins konnten wir alle fünf Tage später den Eingang unserer kompletten Reisekosten auf dem Konto feststellen. Und wenn genau dies eintrifft, hatte uns Rebecca versprochen, plant sie die Reise noch einmal.

Hatten wir/hatte ich noch einmal den Mut, „ja“ zu sagen?

Rebecca hatte den Mut! Sie hatte den Biss, es noch einmal zu wagen.

Sie fand einen anderen Partner, über den die Flüge erschwinglich wurden, fand in Manu und Micha die Partner für alle Aktivitäten und mit Per, den Vermieter für eine perfekte Unterkunft, ein B&B, neugebaut für zehn Personen.

Und die sechs Frauen, die im März soooo enttäuscht und traurig waren, buchten alle erneut. Plus drei weitere Frauen, die wir suchten und fanden, damit die Unterkunft auch ausgefüllt war.

Unsere mutige Reiseleiterin stellte die Reise gleich ein zweites Mal auf die Beine, fand weitere neun Teilnehmerinnen und sagte zu, beide Gruppen vor Ort zu begleiten. Die Vorfreude nahm ein zweites Mal Fahrt auf und alle Augen richteten sich auf Februar 2024.

Es passierte tatsächlich

Die Lappland Ladies (Gruppe 1) fand sich am 16.2.2024 um 4.45 Uhr am Flughafen Hannover ein. Aufgeregt, gut gelaunt, voller Tatendrang und Neugier. Im vorbereiteten Goodiebag gab es für jede Lady u.a. eine rote Mütze – DAS Gruppenoutfit der nächsten Tage.

Reise nach Lappland, Connys Mutausbruch, diealltagsfeierin.de Goodiebag

Fotocredit: Conny

Die nächste Überraschung gelang Rebecca auch. Nach dem Einchecken und der Sicherheitskontrolle erwartete uns im duty free Bereich ein Sektfrühstück vom Feinsten. Viertel vor sechs! Sekt? Warum? Weil frau es kann!! Und ALLE (neidischen?) Augen auf uns!

Nach einem kurzweiligen Flug landeten wir…tatsächlich…in Arvidsjaur, Schwedisch-Lappland. Wir waren da!!!

Manu und Micha, unsere Begleiter der kommenden Tage, fuhren uns nacheinander:

  • zum Abholen unserer gebuchten Schneeoveralls und Boots
  • zum Supermarkt (haben zwar Vollverpflegung, aber irgendwas kauft man immer)
  • zum Alkoholladen (klar, oder?)
  • zu „Mama Thai“, winzig klein…die Holzhütte und die Chefin, aber mega lecker.

Und dann ging es endlich 35 km weiter nach Auktsjaur – in unser B&B im verschneiten Winterwald.

Per und Carol, unsere Vermieter, bereiteten uns am brennenden Kamin einen Sektempfang. Die Zimmerverteilung ging reibungslos, die Doppelzimmer waren schnell bezogen, das Haus erobert. Wir teilten uns zwei Bäder, drei Toiletten – es hatte ein klein wenig etwas von Klassenfahrt. Zur Verfügung stand uns noch eine Sauna und der eigene Hot Pot auf der rückwärtigen Terrasse, der selbstverständlich noch am Ankunftstag eingeweiht wird.

Reise nach Lappland, Connys Mutausbruch, diealltagsfeierin.de Unterkunft

Fotocredit Conny

Auktsjaur

Auktsjaur hat 2010 (lt. Wikipedia) 58 Einwohner gehabt, viel mehr konnten es inzwischen nicht geworden sein. Wir haben in den Tagen vor Ort immer wieder die gleichen zehn Personen getroffen. Nicht mehr, nicht weniger.

Außer dem kleinen Café, das Manu und Micha im Sommer betreiben, gibt es keine Infrastruktur, aber so viel Natur, dass wir fast überfordert waren.

Vorweggenommen will ich erzählen, dass wir entgegen sämtlichen Wettervorhersagen das allerbeste Winterwetter hatten:

Sonne und blauer Himmel, maximal minus 10 Grad (nur ein Tag startete mal mit -25). Die Schneemenge war „okay“, aber abseits der gespurten Wege versank man bis zum Knie im Tiefschnee! Und so erlebten wir im weißen Winterwonderland eine fantastische Zeit mit gut ausgefüllten Tagen und dem perfekten Reiseprogramm:

  • Storforsen, teilweise zugefroren und trotzdem gewaltige, tobende Wassermassen – die größten Stromschnellen Europas.
  • Schneemobil-Tour (jede bekam ein eigenes!!)
  • Elchsafari (Geführte Tour im selbstgebauten Schlitten mit Elchgarantie: Sechs haben sich gezeigt! Zwar weit weg, aber…)Reise nach Lappland, Connys Mutausbruch, diealltagsfeierin.de
  • Besuch in Cape Wild (Tierpark mit Elchen und Rentieren zum Anfassen)
  • Husky-Schlittenfahrt
  • Kuscheln mit Huskies
  • Wanderung mit einem Husky am Gürtel (hab ich ausgelassen)

Wir durften aber auch Elche und Rentiere in freier Wildbahn entdecken. Aus dem Auto heraus, zwischen den Bäumen erspäht. War das eine Aufregung!

Polarlichter und ein Eisbogen

Und ja, wir haben Polarlichter gesehen. Völlig überraschend gleich am ersten Abend. Die Fachfrauen unter uns beobachteten ihre Apps und den Himmel. Sie machten mit ihren Handys immer wieder Probeaufnahmen, (tatsächlich „sehen“ unsere kleinen Mitarbeiter Aurora viiiiiel eher als unsere Augen) und dann staunten wir alle in den erleuchteten Himmel.

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Fotocredit: Conny

Eine weitere, sehr seltene Wettererscheinung durften wir auch erleben: einen Eisbogen! Nie davon gehört, sahen wir ihn am Tag um die Sonne und dann später noch mal um den Mond. Wow!

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Fotocredit: Conny

Mutausbruch

Vor der Schneemobil-Tour hatte ich im Vorfeld einen Heidenrespekt, immerhin sollten 330 kg beherrscht werden! Der Respekt wurde noch größer, als ich erfasste, dass meine Gruppe in die Dunkelheit fahren würde. Nachdem ich das Fernlicht anschalten durfte (diese Fahrzeuge haben keine Rückspiegel, so dass man niemanden blenden kann), verlor ich meine Ängste und konnte diesen Mutausbruch mehr als genießen.

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Fotocredit: Conny

Aber mein absolutes Highlight dieser Reise war die Schlittenfahrt mit diesen Hunden, die wie gemacht sind für dieses Stück Erde, die voller Lebensmut und Energie sind und einfach Lust an ihrem „Job“ haben.

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Fotocredit: Conny

Endlich losgelassen brausten sie los. Zehn Hunde zogen den Schlitten mit drei ergriffenen Frauen an Bord und dem Musher, der das Gespann sicher durch die Schneelandschaft lenkte. Hinterher gestanden wir uns alle unsere Tränen, so schön und emotional war dieses Erlebnis.

Neben einem harmonischen Miteinander, ganz ohne Zickerei & Co., hatten wir viel Gesprächsstoff, jede mit jeder und sehr viel Spaß. Wir genossen unseren nordischen Ausflug und Rebecca hatte mit der Unterkunft einen Volltreffer gelandet.

Ein Jahr zuvor hätten wir in einem großen Hotel gewohnt. DAS wäre definitiv ein anderer Urlaub geworden. Jetzt konnten wir uns in unserem B&B im Schlafanzug morgens schon einen Kaffee holen und abends lange zusammen sitzen in Jogging- und Schlabberlook…

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Fotocredit: Conny

Wenn der zweite Versuch einfach perfekt wird

Unsere Gastgeber Manu und Micha, das Paar von Wilderness Life Lappland, boten uns eine Rundum-Betreuung.

Vom Shuttle-Service zu den Aktivitäten bis zur Vollversorgung. Wir erlebten tolle Stunden in ihrer gemütlichen Grillkota oder in ihrem Café, wo uns manch leckeres Abendessen gekocht wurde. Nebenbei erfuhren wir ihre Lebensgeschichte, die sie aus der Schweiz in ihr eigenes Business in Auktsjaur brachte. Zwei sehr sympathische, ambitionierte Menschen mit vielen Ideen und weiteren Plänen für ihre Zukunft.

Wir bezeichneten unser gemeinsamen Lappland-Tage als „aktiven Bildungsurlaub“. Die Aktivitäten habe ich ja schon etwas beschrieben, aber was haben wir gelernt?

Aktiver Bildungsurlaub

Also ich für mich lernte mein erstes Reel für Insta zu schneiden, andere lernten ihr Handy besser kennen. Irgendwie wusste jede von uns einer anderen etwas beizubringen. Es war eine homogene, wunderbare Gruppe Frauen, die sich vorher nicht kannten und die einfach super miteinander funktionierten! Jeder Tag endete mit einem schwedischen Märchen, denn in unserer Gruppe gab es Sabine, eine professionelle Geschichtenerzählerin. Alle wurden still, hingen an ihren Lippen und ließen sich ins Reich der Trolle und Riesen mitnehmen.

Ich erntete im Vorfeld viel Kopfschütteln und Unverständnis für diese Reise. „Fünf Tage für so viel Geld? Und was willst DU im Schnee?“

Ich hatte über meinen Handystatus viele Begleiter auf dieser Reise und hinterher hat jemand zu mir gesagt:

„Wie schön, dass du dir diesen Traum erfüllt hast!“

Ich wusste definitiv NICHT, dass es mein Traum war, aber ich bin froh und glücklich, dieses Erlebnis in mir zu tragen.

Es war besonders und einzigartig. Und ich kann allen nur raten:

„Bleibt spontan, traut euch und gönnt euch was! Das Leben ist einfach zu kurz, um abzuwarten!“

Liebste Grüße

Conny @coschcato

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3 Kommentare

  1. In meinen Augen sind in der ganzen Geschichte so viele Mutausbrüche, aus denen dann wunderschöne und beeindruckende Erlebnisse wurden. Ich find’s einfach klasse, dass du das für dich auch so feiern kannst, liebe Conny!

  2. So toll, Conny, dass es geklappt hat und wie wahnsinnig toll es gewesen sein muss- manchmal soll es eben doch sein! Ganz liebe Grüße aus dem Fastmai ;-), Fidi

  3. Danke, danke, danke Conny!

    Als Nordlicht hat mich deine Geschichte sehr begeistert. Wie alles gekommen ist und das doch alles gut geendet hat. Den wilden Fluss, die Polarlichter und die Gruppenzusammengehörigkeit- toll.

    Da kann ich nur sagen

    värmt välkommen i Sverige.

    Lieben Gruß

    Sibille aus dem schönen Dalsland

Kommentare sind geschlossen.