Gesund gefragt – ganzheitlich geantwortet: Die große Zusammenfassung zum Thema Schlaf

Die grosse Zusammenfassung zum Thema Schlaf, Expertin Susanne Eble auf diealltagsfeierin.de

Schlaf – so etwas Banales, oder? Wir legen uns hin, machen die Augen zu, und dann funktioniert das alles von selbst. Oder doch nicht?

Wenn das so wäre, hätten nicht mehr als 80 % der Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben mit Schlafproblemen zu kämpfen. Laut Studien leidet jeder Dritte in Deutschland regelmäßig unter Schlafstörungen, sei es Einschlafprobleme, unruhige Nächte oder ständiges nächtliches Aufwachen. Das Tragische daran: Viele akzeptieren schlechten Schlaf als gegeben – als etwas, das „halt so ist“. Dabei ist Schlaf der entscheidende Gesundheitsfaktor, wenn es darum geht, sich energiegeladen, ausgeglichen und leistungsfähig zu fühlen.

In den letzten Wochen haben wir uns auf Instagram in unserer Reihe „Gesund gefragt – ganzheitlich geantwortet“ genau diesem Thema gewidmet. Unsere Expertin für funktionelle Medizin, Susanne Eble, hat ihr Wissen dazu mit uns geteilt. Damit du nichts verpasst, haben wir hier die wichtigsten Erkenntnisse für dich zusammengefasst.

Bist du oft müde, obwohl du „eigentlich genug geschlafen“ hast? Fühlst du dich trotz sieben oder acht Stunden Schlaf morgens wie gerädert? Dann wird es Zeit, deinen Schlaf bewusst zu optimieren. Und die gute Nachricht: Es gibt viele einfache Wege, ihn nachhaltig zu verbessern. Wenn du also Deinen Schlaf verbessern möchtest, ist der folgende Artikel richtig für dich.

Schlafmangel – warum wir uns selbst im Weg stehen und was du dagegen tun kannst

Kennst du das? Die Nacht war wieder mal zu kurz. Du schleppst dich aus dem Bett, rettest dich mit Kaffee über den Vormittag – doch am Nachmittag kommt das Energietief. Du fühlst dich gereizt, kannst dich schlecht konzentrieren, und dein Heißhunger auf Süßes oder Salziges ist kaum zu bremsen. Abends bist du erschöpft, aber kaum liegst du im Bett, ist dein Kopf ist hellwach.

Warum ist das so? Warum fühlt sich eine schlechte Nacht wie ein endloser Kampf an?

Weil Schlaf dein gesamtes System steuert. Er beeinflusst nicht nur, ob du dich erholt fühlst – sondern auch deine Hormone, deinen Stoffwechsel und dein Stresslevel. Ohne erholsamen Schlaf schaltet dein Körper auf Notfallmodus – ein Zustand, in dem du dich unausgeglichen, hungrig und emotional instabil fühlst.

Aber keine Sorge – das lässt sich ändern. Und das sogar ziemlich einfach!

Schlaf ist dein Reset-Button – wenn er fehlt, gerät alles ins Chaos

Schlaf ist für deinen Körper so etwas wie der tägliche Neustart deines Computers. Fehlt dieser Reset, bleibt dein gesamtes System im Stressmodus hängen. Du fühlst dich unruhig, hast weniger Energie – und dein Körper gerät durcheinander.

Mehrere zentrale Prozesse leiden darunter:

1 – Dein Stoffwechsel gerät aus der Balance

Jede*r kennt es: Nach einer kurzen oder schlechten Nacht steigt das Verlangen nach Zucker und Fast Food. Das ist kein Zufall, sondern eine hormonelle Reaktion.

Ein wichtiges Hormon ist das Ghrelin. Man bezeichnet es auch als das Hungerhormon. Nach einer‚schlechten Nacht‘ steigt es vermehrt an und du hast mehr Appetit. Gleichzeitig sinkt das Sättigungshormon Leptin, was dazu führt, dass du nicht merkst, wann du satt bist. Beides führt dazu, dass du den ganzen Tag über mehr isst, häufig ein mehr an Kohlenhydrate und Zucker.
Schlafmangel, vor allem über eine längere Zeit, hat einen negativen Einfluss auf deine Insulinsensitivität. Sie verschlechtert sich, dein Blutzucker bleibt länger hoch, du wirst schneller müde und speicherst eher Fett.

Das ist auch der Grund, warum chronischer Schlafmangel oft zu Gewichtszunahme führt.

 2 – Dein Stresslevel schießt in die Höhe

Schlechter Schlaf führt zu einem hohen Cortisolspiegel. Cortisol ist dein wichtigstes Stresshormon. Was sind die Folgen? Du bist reizbarer und empfindlicher für Stress.
Deine Amygdala, das ist so etwas wie dein Angstzentrum im Gehirn, ist überaktiv, was dazu führt, dass du dich schneller überfordert fühlst. Gleichzeitig funktioniert dein präfrontaler Kortex, der für dein rationales Denken zuständig ist, schlechter. Das führt dazu, dass dir Entscheidungen schwerer fallen.

3 –  Dein Körper regeneriert nicht mehr richtig

In der Tiefschlafphase repariert dein Körper alles, was tagsüber belastet wurde – vom Zellaufbau bis zum Muskelwachstum. Fehlt dir dieser Schlaf, fühlst du dich ständig müde und erschöpft. Dein Immunsystem ist geschwächt und du bist anfälliger, vor allem für entzündliche Prozesse. Kein Wunder also, deine Haut schneller altert. Der sogenannte Schönheitsschlaf ist also real und so beeinflusst Schlaf dein Äußeres:

Wenig Schlaf führt zu mehr Falten, zu schlechterer Haut und dunklen Augenringen.
Warum ist das so? Weil dein Körper in der Nacht: Kollagen produziert, das deine Haut straff hält. In den Tiefschlafphasen werden Zellschäden repariert und somit Sonnen- und Umweltbelastungen ausglichen. Auch wird nachts der Wasserhaushalt reguliert, wodurch deine Haut praller wirkt. Schlaf ist also deine natürliche Beauty-Kur!

4 – Schlafmangel schwächt dein Immunsystem – warum du nach schlechten Nächten öfter krank wirst

Hast du dich schon mal gefragt, warum du nach ein paar schlaflosen Nächten plötzlich mit einer Erkältung flachliegst? Kein Zufall! Schlaf ist der wichtigste Booster für dein Immunsystem. Wenn du dauerhaft zu wenig schläfst, fehlt deinem Körper die nötige Regenerationszeit. Das hat zur Folge, dass dein Immunsystem runterfährt. Die Produktion von T-Zellen, die Viren und Bakterien bekämpfen nimmt ab und deinem Körper fehlen die so wichtigen „Abwehrzellen“.
Das führt langfristig dazu, dass dein Körper in eine Art Dauer-Alarmzustand gerät, was chronische Entzündungen begünstigen kann. Das lässt sich dann in erhöhten Entzündungswerten messen.

Eine „durchzechte Nacht‘ ist kein Problem für unser Immunsystem. Jedoch führt ein Schlafmangel über längere Zeit zu einer Immunschwäche: So zeigen Studien, dass das Risiko für Infekte, insbesondere Erkältungen, um bis zu 50 % erhöht ist.

Beachte: Schlaf ist dein natürlicher Schutzschild. 7–8 Stunden pro Nacht helfen deinem Körper, Abwehrkräfte zu stärken und Entzündungen zu regulieren.

5 – Schlafmangel und deine Neurotransmitter – Warum dein Gehirn aus dem Gleichgewicht gerät

Schlaf ist nicht nur für deine körperliche Gesundheit entscheidend – er beeinflusst auch deine Neurotransmitter, also die Botenstoffe in deinem Gehirn, die Stimmung, Motivation und Fokus steuern. Wenn du schlecht schläfst, bringt das dein Gehirn regelrecht durcheinander.

Dopamin – Dein Motivationstreiber gerät ins Wanken

Dopamin ist dein Antriebshormon – es sorgt für Motivation, Konzentration und Fokus. Doch Schlafmangel kann die Dopaminproduktion drosseln, was sich so äußert:

Weniger Energie & Antrieb: Du fühlst dich antriebslos und kommst schwer in die Gänge.

Dein Belohnungssystem befindet sich im Overdrive: Dein Körper sucht nach schnellen Glücksbringern – oft in Form von Zucker, Social Media oder impulsiven Käufen. Häufig führen niedrige Dopaminwerte auch zu einer gereizten Stimmung, du bist emotional unausgeglichen oder leicht genervt.

Serotonin – Dein Wohlfühlhormon leidet

Serotonin ist das Gegengewicht zu Stress und sorgt für innere Ruhe und emotionale Stabilität. Doch auch hier schlägt sich Schlafmangel nieder:

Weniger Serotonin führt zu mehr Stress: Du fühlst dich emotional instabil, angespannter und weniger belastbar. Dadurch lässt sich auch die erhöhte Burnout-Gefahr erklären: Chronischer Schlafmangel kann demnach langfristig deine Serotonin-Dopamin-Balance stören und das Risiko für Erschöpfung und Depression erhöhen.

Tipp:  Gönn deinem Gehirn die nötige Erholung! 7–8 Stunden Schlaf pro Nacht helfen, deine Neurotransmitter wieder in Balance zu bringen – für mehr Energie, innere Ruhe und emotionale Stabilität.

Zurück in den Schlafmodus – so verbesserst du deinen Schlaf nachhaltig

Die gute Nachricht: Du kannst deinen Schlaf schon mit kleinen Routinen optimieren. Oft sind es kleine Anpassungen im Alltag, die einen großen Unterschied machen. Hier sind fünf einfache, aber wirkungsvolle Strategien, mit denen du deine Schlafqualität spürbar verbessern kannst.

  1. Dein Körper liebt Rituale – gib ihm welche

Unser Körper funktioniert nach inneren Rhythmen – und je konstanter diese sind, desto besser arbeitet unser System. Versuche daher, möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen – auch am Wochenende.
Besonders wichtig: Natürliches Licht am Morgen! Es reguliert deinen Biorhythmus und signalisiert deinem Körper, dass der Tag beginnt. Am Abend kannst du mit kleinen Ritualen – sei es eine Tasse beruhigender Tee, eine kurze Meditation oder eine feste Abendroutine – deinem Körper signalisieren, dass es Zeit ist, herunterzufahren.

  1. Iss klug – und zur richtigen Zeit

Spätes, schweres Essen kann die Verdauung belasten und den Schlaf stören. Idealerweise solltest du deine letzte große Mahlzeit etwa drei Stunden vor dem Zubettgehen einnehmen. Auch Getränke spielen eine Rolle: Koffein und Alkohol sind wahre Schlafräuber. Während Koffein bis zu sechs Stunden im Körper aktiv bleibt und dich wachhalten kann, stört Alkohol den Tiefschlaf, auch wenn er zunächst entspannend wirkt. Besonders empfindliche Menschen sollten außerdem histaminreiche Lebensmittel wie Rotwein, reifen Käse oder Wurst meiden – sie können den Schlaf unruhig machen und Einschlafprobleme verursachen.

  1. Licht ist dein natürlicher Taktgeber – nutze es clever

Licht ist ein mächtiger Schalter für deinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Tageslicht am Morgen sorgt für eine natürliche Regulation deiner inneren Uhr und hilft, abends müder zu werden. Abends solltest du dagegen darauf achten, Blaulicht von Smartphones, Tablets und Laptops zu reduzieren, da es die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt.

Kleiner Fun-Fact: Naturvölker, die ausschließlich mit natürlichem Licht leben, haben kaum Schlafprobleme! Unser moderner Lebensstil hingegen macht oft die Nacht zum Tag – künstliches Licht und Bildschirmzeit halten uns wach, obwohl unser Körper eigentlich längst schlafen möchte.

  1. Mach dein Schlafzimmer zur Schlaf-Oase

Unsere Umgebung beeinflusst maßgeblich, wie gut wir schlafen. Dein Schlafzimmer sollte deshalb ein Ort der Ruhe sein – kühl, dunkel und störungsfrei. Die ideale Schlaftemperatur liegt zwischen 17 und 18 Grad, denn ein kühler Raum fördert die Melatoninproduktion. Dunkelheit ist ebenso essenziell: Verdunkelungsvorhänge oder eine Schlafmaske helfen, störendes Licht zu eliminieren. Und bitte – lass dein Handy draußen! Der Bildschirm hält dein Gehirn aktiv und verhindert das natürliche Abschalten.

  1. Entspannung & Atmung als Einschlafhilfe

Wenn dein Kopf am Abend nicht zur Ruhe kommt, können gezielte Entspannungstechniken helfen. Eine der effektivsten Methoden ist die 4-7-8-Atemtechnik: Dabei atmest du vier Sekunden lang ein, hältst die Luft für sieben Sekunden an und atmest dann acht Sekunden langsam aus. Diese bewusste Atmung beruhigt dein Nervensystem und hilft, schneller einzuschlafen. Auch Journaling kann Wunder wirken – einfach vor dem Schlafengehen ein paar Gedanken oder Sorgen aufschreiben, um den Kopf freizubekommen.

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Fazit: Dein Schlaf ist der Schlüssel zu mehr Energie & Wohlbefinden

Schlaf ist weit mehr als nur eine Pause – er steuert deine Gesundheit, Leistungsfähigkeit und dein emotionales Gleichgewicht. Wenn du dich oft müde, gestresst oder ausgelaugt fühlst, könnte genau hier der wichtigste Hebel liegen. Schon kleine Veränderungen im Alltag können helfen, dass du erholter aufwachst und voller Energie in den Tag startest.

Teste eine oder zwei der genannten Anpassungen und spüre selbst den Unterschied. Denn: Guter Schlaf ist kein Luxus – er ist deine Superpower!

Schlaf gut & bleib gesund!

Liebe Grüße

Bettina & Susanne

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