Die Reise zu mir geht weiter – Carina von Coffee2Stay übers Alleine Reisen 

Carina von coffee2stay übers Alleine Reisen, Gastartikel auf diealltagsfeierin.de

Ich reise gerne – und auch gerne alleine. Noch vor ein paar Jahren wurde ich dafür argwöhnisch beäugt, war ich doch in einer festen Beziehung und es sollte über ein langes Wochenende nach Frankreich gehen. Alleine. Dass ich fließend Französisch spreche, liebend gerne in Cafés sitze und Menschen beobachte, gerne ausgiebig in Buchhandlungen und Dekoläden stöbere und mein damaliger Partner mit Frankreich so gar nichts anfangen konnte, schien völlig irrelevant.

Ob ich das denn wirklich machen wolle, nicht vielleicht wenigstens meine Mutter mitnehmen wolle, fragte eine Kollegin. Hä? Ich wohnte auch damals nicht dörflich, aber diese Einstellung fand ich komisch. Ich war knapp dreißig Jahre alt, Großstadt- und Auslandserfahren und wohnte anderthalb Stunden von der französischen Grenze entfernt – und viel weiter sollte es auch gar nicht gehen.

Alleine reisen ist Selbstfürsorge

Für mich ist eine Reise alleine nicht nur eine Auszeit vom Alltag, ich lerne mich dabei immer auch ein Stück besser kennen. Und wer einmal mit Freunden gereist sind, die ganz andere Vorstellungen haben, versteht sicher gut, warum es toll ist, mal keine Kompromisse zu machen. Beim Alleinereisen bin ich auf mich gestellt. Probleme muss ich selbst lösen, sei es ein verpasster Zug, ein verlorener Koffer oder mich mit Händen und Füßen zu verständigen, wenn ich die Landessprache nicht spreche. Und das liebe ich. Genauso liebe ich es, einfach in den Tag hineinzuleben. Und das kann im Urlaub auch gut bedeuten, dass ich mal in dem einen und dann in einem anderen Café sitze.

Dass ich über einem Cappuccino tagträume, einen Milchkaffee schlürfe, während ich in einem Buch abtauche, über meiner Latte Macchiato Menschen beobachte. Ich lasse mich treiben, bleibe mal hier stehen, sauge dort Details ein, fotografiere Hübsches, suche nach Inspiration für zu Hause. Ich probiere Neues und bin gerne spontan. Ich komme mit Fremden ins Gespräch und schließe so Freundschaften. Und wenn es regnet, mache ich spontan etwas anderes als ich an einem Sonnentag machen würde. All das hilft mir dabei, meine Akkus aufzuladen und daraus ziehe ich auch zu Hause noch meine Kraft für den Alltag.

Die Reise zu mir geht weiter – mit mir selbst als Hauptperson

Es tut gut zu wissen, dass ich alleine klarkommen kann und auch, dass ich das Alleinsein aushalten kann. Natürlich ist ein Abendessen allein erst einmal komisch, aber ich entscheide, nach welchen Kriterien das Restaurant ausgesucht wird. Esse ich exotisch? Teuer? Ab vom Schuss?

Ich entscheide, ob ich schon um 21 Uhr mit Gesichtsmaske und Buch ins Bett gehe oder morgens um 1 Uhr an der Seine mit einer Picknickdecke und einer Flasche Wein sitzen möchte.

Will ich an einem Tag ein Denkmal anschauen, eine Ausstellung besuchen und ein Konzert erleben? Oder doch lieber Insta-perfekte Fotos knipsen?

Carina von coffee2stay übers Alleine Reisen, Gastartikel auf diealltagsfeierin.de

Fotocredit Carina

Die Reise zu mir geht weiter – mit mir selbst als Hauptperson.

Carina erzählt seit 2017 auf Coffee2Stay Geschichten, die immer eine Tasse Kaffee lang sind.

P. S.: Liebe Carina, ich danke dir für deine Artikel, der so richtig Lust aufs Alleine-Reisen macht.

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3 Kommentare

  1. Wunderbar sein eigenen Reisevergnügen auszuleben.

    Ich kann es gut nachvollziehen.

    Lieben Gruß

    Sibille

  2. Christin

    Toller Artikel der echt Lust auf Alleinreisen macht!

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