Als die liebe Bettina mir die Info gab, es wird ein Monatsthema mit der Farbe Grün geben, dachte ich:
„Meeega cool, voll mein Thema.“ Schließlich heiße ich auf Instagram gruenes_mamabusiness, aber dazu später mehr.
Grün ist so allumfassend, wir sind umgeben von grünen Dingen. In erster Line natürlich die Natur mit ihren unzähligen Schattierungen der Farbe Grün. Frühlingsgrün, grasgrün, moosgrün, dunkelgrün, nadelbaumgrün, lindenblättergrün, kleeblattgrün, hach ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll.
Jetzt sagst du vielleicht, alles schön und gut mit der Natur, ich wohne in der Stadt in einer Betonsiedlung. Nix mit grünen Blättern und so…
Grün – nicht nur in der Natur
Auch dort wirst du nicht an dieser Farbe vorbeikommen. Es gibt sie, die grünen Autos, Poster auf Litfaßsäulen, die blumenbuntgrüne Bluse im Schaufenster, das Kind mit grünem Pistazieneis, das grüne Ampelmännchen.
Wohnst du in der Wüste, der Antarktis oder in der Eislandschaft des alpinen Hochgebirges, lasse ich das Argument der grünlosen Umgebung gelten.
Dann nimm halt irgendetwas Grünes mit: Socken, Nagellack oder meinetwegen auch Apfelringe.
„Warum ist sie denn so penetrant mit ihrer Farbe Grün?“, fragst du dich vielleicht schon.
Nun gut, gehen wir der Frage mal auf den Grund.
Grün aus farbpsychologischer Sicht
Aus farbpsychologischer Sicht wird Grün je nach Schattierung und Farbtheorie bestimmte Eigenschaften, Stimmungen und Emotionen zugeordnet.
Ingrid Kraaz von Rohr spricht in ihrem Buch Farbtherapie von Grün als „Allgemeine Harmonisierung und Hilfe, die eigene Mitte zu finden“
So wird in der Temperamentenlehre Lindgrün dem sanguinischen und Mittelgrün dem cholerischen Temperament zugeordnet.
In den Farbzuordnungen der Chakren bildet das Herzchakra mit der Farbe Grün die Mitte. In der Lehre der Elemente wird Grün dem Wasser zugeordnet und steht als ruhender Pol im Gegensatz zum roten Feuer.
Komplementärfarben
Hopla, Rot und Grün stehen sich gegenüber? Na, wer von euch musste auch im Kunstunterricht den Farbkreis von J. Itten malen? Und auch bei Goethes Farblehre stehen sich die Komplementärfarben Rot und Grün gegenüber. Das erzeugt Spannung und Harmonie gleichermaßen. (Deshalb lieben Foodblogger es auch rotes Essen mit grünen Kräuterakzenten zu dekorieren, und umgekehrt natürlich auch so (Anmerkung aus dem Off von Bettina ;-))))
Grün gilt als Farbe der Harmonie und Neutralität, gemischt wird es aus dem bewegten Gelb und dem ruhenden Blau, was zu einer inneren Ausgewogenheit führen kann, es wirkt physiologisch und psychologisch stabilisierend, in M. Lüschers Farbtest steht es u.a. für Spannung/Entspannung, Selbstsicherheit, Selbständigkeit und ruft Sehnsüchte nach Wandlung, Befreiung und Loslösung hervor.
Grün hat eine entzündungshemmende Wirkung bei Rheuma und Arthritis, es unterstützt die Entschlackung und Entgiftung und strafft die Haut. Kein ganz uninteressanter Aspekt.
Nicht umsonst trinke ich täglich meinen grünen Smoothie, Mädels.
Grün in der Antike
In der Antike war die Farbe Grün übrigens einer Farbe der Götter, im Mittelalter die Farbe der Minne, im Islam ist sie eine heilige Farbe, in China steht sie für das Weibliche, im christlichen Glauben ist sie als Symbol der Erneuerung auf dem Altar wiederzufinden. Jugend (du kennst bestimmt den Spruch: „Der ist noch grün hinter den Ohren.“), Fruchtbarkeit, beginnendes Leben, Nahrung und somit die Farbe der Hoffnung sind weitere positiv konnotierte Synonyme, doch gibt es wie in Allem so auch bei Grün einen Gegenpol, nämlich in Verbindung mit u.a. Unreifem, Verdorbenem, Säure, Übelkeit, Krankheit, materieller Macht, um ein paar Beispiele aus negativer Sicht aufzuzeigen.
Grün ist übrigens die einzige Farbe ohne Kontraindikation, spannend, oder?
Mittlerweile ist Grün ein soziales Statement und hat die Aura des strickpulli- und sandalentragenden langhaarigen Kommunenökos vergangener Jahre hinter sich gelassen.
Grün zu sein ist IN, grün zu wählen modern und wird öffentlich proklamiert, bei keiner Wahl der vergangenen Jahre haben so viele Personen des öffentlichen Lebens eben öffentlich verkündet, wo sie ihr Kreuzchen gemacht haben.
Ökotourismus, Camping, Natursportarten sind immer beliebter, das Shirindoku, das Baden im Grün des Waldes, wird als Heilmethode für Körper und Geist sogar von der Krankenkasse bezahlt.
Grün, grün, grün
Grünen Influencern, Bloggern und Aktivisten wird immer mehr positive Aufmerksamkeit und Gewichtigkeit zugesprochen, ein Sinneswandel der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit, Umweltschutz, die Rückkehr zur Natur und grüner Konsum ist überall spürbar und wird nach außen bewusst gelebt.
Und ganz ehrlich, ich tu‘s auch. Ich habe eine Handyhülle aus plastikfreiem Material in…na, welcher Farbe wohl?
Es ist so einfach, schon durch kleine Taten einen positiven Effekt zu erzeugen. Ein grüner Lebensstil bedeutet nicht, dass jeder nur noch Fahrrad fährt, die Karotten im Vorgarten und den Salat im Stadtpark anbaut und jeden verteufelt, der Bananen kauft, weil die ja nicht regional angebaut werden. Es bedeutet, öfter mal genauer hinzuschauen, wo, von wem und wie meine konsumierten Produkte produziert werden und ja, doch einmal mehr das Auto stehen lassen.
Ich arbeite mit einem Unternehmen zusammen, was sich in seinem Bereich genau auf diesen Konsum spezialisiert hat, auf Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Tierwohl, Fairtrade und ethischen Umgang mit Mensch und Natur.
Ja, ich habe in meinem Instagramnamen bewusst grün verwendet, weil mir diese Werte wichtig sind und ich sie an andere Menschen auch über soziale Medien weitergeben möchte.
Grüner wird’s nicht, jetzt ist der Zeitpunkt, um grüne Fußabdrücke zu hinterlassen für unsere Kinder und deren Kinder, für all die Generationen nach uns.
Und du hast ja gerade gelesen: GRÜN harmonisiert und bringt auch DICH zu DEINER inneren Mitte.
Wenn das mal keine Motivation ist.
Alles Liebe dir, Christin
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Und schon als Kinder sangen wir:Grün, grün, grün sind alle meine Kleider. Sehr schön dein Artikel. Grüne Lebensfreude