Da bin ich wieder als Gastautorin mit einem Thema, das eines meiner liebsten und am meisten gelebten ist: Dankbarkeit.
Tatsächlich ist es so, dass ich Dankbarkeit für große und kleine Dinge, für Sächliches und Nebensächliches, für Emotionales und Materielles für sehr wichtig erachte.
Zeitgleich bemerke ich natürlich, dass Dankbarkeit vielen äußerst schwerfällt. Noch schwerer ist es offenbar, sie offen zu äußern.
Warum ich Dankbarkeit so wichtig finde
Dankbarkeit zu fühlen und zu empfinden ist ein hohes Gut. Wir machen uns oft im Struggle des Alltags viel zu wenig klar, wofür wir dankbar sein können und sollten. Es richtet den Blick auf die Dinge, die da sind und nicht auf das, was wir noch alles brauchen werden.
Was mich schon früh animiert hat, den Glow zu sehen und Dankbarkeit zu fühlen, damit werde ich diesen Artikel beginnen.
Meine erste echte Berührung mit dem Thema
Im zarten Alter von 14 Jahren lernte ich eine wahnsinnig tolle Frau kennen. Sie war, trotz aller Umstände, ein so positiver Mensch und umarmte das Leben. Mein erster Gedanke war, dass ich genau so werden wollte (wenn ich erwachsen bin). Die Anlagen hatte ich wohl schon in mir, denn es fiel mir meist relativ leicht.
Ich bewundere und sehe sie noch heute und sie hat bei allem, was ihr seitdem widerfahren ist, nie dieses Wesen verloren.
Es ist ein Geschenk, sie zu kennen und auch dafür bin ich, ihr ahnt es, sehr dankbar.
Wie fühlst du Dankbarkeit?
Komischerweise sind viele Menschen oft sehr schnell dabei zu benennen, was alles nicht richtig ist, was nicht passt, wer was falsch macht, was fehlt. Auch ist Meckern ein sehr probates Mittel in dieser Welt geworden.
Ich möchte das für mich nicht an erster Stelle in meinem Leben stehen haben. Darum versuche ich mich immer auch auf das Gute und Vorhandene zu fokussieren.
Ich möchte euch an dieser Stelle eine kleine Geschichte erzählen: Ich war am Tag der Deutschen Einheit in Dublin. Dort traf ich einen polnischen Mann, der mir zu diesem Tag gratulierte.
Wir kamen ins Gespräch, wie das damals alles war, auch bei ihnen im Land mit der Solidarnosc Bewegung. Was es für ein wunderbares Gut ist, Freiheit ohne Blutvergießen zu erlangen. Wie stolz Polen darauf ist, auch darauf, in Europa verankert zu sein.
Seine Worte haben mich tief beeindruckt.
Ich sehe diesen Tag genauso, eine Menge von Menschen hat alles riskiert, um Freiheit für alle zu erreichen. Und es ist gelungen.
Das ist ein guter Grund dankbar zu sein. Was hört ihr über diesen Tag? So etwas höre ich außer in meinem Umfeld nie.
Ich denke genauso wie der Mann und bei allen Schwierigkeiten, sollten wir alle den Po hochbekommen und daran arbeiten, dass genau dieser Gedanke in unseren Herzen ist.
Meine Liste der Dankbarkeit
Es ist gar nicht so schwierig, dankbar zu sein. Damit ihr einmal seht, wofür ich dankbar bin, habe ich euch eine kleine Liste erstellt:
- Ich freue mich jeden Tag, dass ich in einer Demokratie in Frieden und Freiheit leben darf.
Dieses Konstrukt ist nicht unverbrüchlich, es will geschützt und gewahrt werden. Da können wir alle unseren Teil leisten. Wer das nicht kann, das können wir in unserer früheren Geschichte genau sehen. Und die, die dieses Konstrukt zerstören wollen, respektieren weder unsere Werte noch unsere Geschichte.
- Ich bin dankbar für mein Leben
Natürlich ist nicht jeden Tag und immer alles perfekt, aber ich durfte mich entwickeln, ich habe ein stabiles Umfeld, ich darf ich selbst sein, bin gesund, habe zu essen und ein Dach über dem Kopf. Das alles ist eben nicht selbstverständlich.
- Ich bin dankbar für meinen Körper
Auch wenn ich manchmal an der einen oder anderen Stelle herumkrittele, ich bin diesem Körper sehr dankbar. Er trägt mich, lässt mich leben, reden, denken, lieben und fühlen. Und ist zum Glück, gesund. Darum höre ich auf ihn und erziehe (selbstoptimiere) nicht dauernd daran herum. Aus diesem Grund esse ich intuitiv, weil er besser als ich und jeder Wissenschaftler weiß, was er braucht. Ich muss nur hinhören und meinen Verstand benutzen.
Anm.: Jeder, der mit diesem Aspekt hadert, sollte das Buch „Unfiltered“ von Dr. Julia Tanck* lesen.
- Ich bin dankbar, dass ich liebe und fühle
Natürlich klingt das kitschig, aber es ist ein Geschenk, zu lieben und zu empfinden und das auch zu leben.
Sich an kleinen und großen Dingen zu erfreuen, Mitgefühl und Freude ohne Neid zu spüren, das ist mir so kostbar.
Ich bin dankbar
- Ich bin dankbar für meine Ehe
Hier gilt dasselbe wie überall. Nicht immer hängt der Himmel voller Geigen oder Luftballonherzen. Aber mit diesem Mann nach allem, was war, durch dieses Leben zu gehen und es mit ihm auf unserem Weg zu teilen, macht mich sehr dankbar.
- Ich bin dankbar für unsere Kinder und ihren Weg
Diese drei Wesen schon so lange und intensiv begleiten zu dürfen und zu sehen, was aus ihnen geworden ist und wird, welche Anlagen sie von uns mitgenommen haben, das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Und es war jede Mühe und das, was andere Verzicht und ich eine Lebensentscheidung nenne, wert.
- Ich bin dankbar für die Menschen in meinem Leben
Einige sind gegangen, mussten leider gehen oder wurden gegangen. Aber eben jene haben mir auch deutlich aufgezeigt, wen und was ich in meinem Leben und Herzen haben möchte.
Die, die es jetzt sind, die möchte ich nie wieder hergeben, denn ihr macht mich alle so reich.
- Ich bin dankbar, dass ich mich an meinen Blog getraut habe
Lange gezögert, ein kurzer Umweg und nun gibt es ihn bald 5 Jahre. Es war immer ein Traum von mir zu schreiben. Und ja, ich bin dankbar, es gewagt zu haben, freue mich auf viele weitere Jahre und Leser (hoffentlich).
- Ich bin dankbar für unbequeme Entscheidungen
Es gab ein paar Dinge in meinem Leben, die ich nicht hätte fühlen oder erleben müssen. Am Ende jedoch haben sie die buchstäblich neuen Türen geöffnet und mich als Menschen und in meiner Entwicklung vorangebracht.
- Ich bin dankbar dafür, ich (selbst) zu sein
Ich spiele keine Rolle, ich bin ich. Im echten Leben und auf dem Blog. Ich lache (gern, (zu) laut und viel), ich gebe kurz vorm Ziel immer fast auf, ich benötige Menschen und Ruhe, ich brauche Zuneigung und esse gern, ich mag keinen Sport und versuche mich in Bewegung, ich bin wild und ruhig, nachdenklich und albern und ich schlafe gern.
Ich mag Mode und Beauty und bin dennoch tiefgründig. Ich denke (zu) viel und fühle auch mit anderen….
Diese Liste könnte ich unendlich weiterführen.
Meine Tipps für Dankbarkeit
- Schau genau hin, was alles da ist, nicht auf das, was noch fehlt
- Halte inne, schau dir die Schönheit deiner Umgebung an
- Überlege, was du schon alles geschafft und geschaffen hast
- Vergleiche dich nicht mit anderen
- Mach oft, was du magst und was dir gefällt
- Genieße
„Dankbarkeit ist Sonnenschein für die Seele.“
(Gelesen bei: Lebenskompass)
Das waren meine Gedanken zum Monatsmotto von Bettina. Ich bin ihr dankbar, dass ich hier ein zusätzliches Feld habe und gespannt darauf, wofür ihr dankbar seid?
Denn mehr Dankbarkeit und weniger Gemäkel stünde dieser Gesellschaft und diesem schönen Land gut zu Gesicht. Auch wenn nicht immer alles unserem Anspruch an Perfektion entspricht.
Alles Liebe,
Eure Nicole
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Liebe Nicole ich kann einfach nichts hinzufügen und hätte ähnlich meine Gedanken zusammen gefasst.
Wunderbar.
Liebste Grüße, Conny