Das Motto ‚Struktur und Ordnung‘ von Bettina finde ich schon deshalb spannend, weil es sich für mich um ein inneres und äußeres Begehren handelt. Im besten Fall gehen die zwei in einem Leben Hand in Hand.
Wie ich war und bin, was Struktur und Ordnung betreffen, da plaudere ich ein wenig aus dem Nähkästchen. Ich teile aber auch meine Tipps mit euch, die mir geholfen haben und es immer noch tun.
Struktur und Ordnung sind für mich..
Als ich anfing, über die Struktur für diesen Beitrag nachzudenken, da hatte ich erst einmal: keine. Es ist nicht so, dass man bei den alltagsfeierlichen Themen einfach mal losschreibt. In 90 % der Beitragsfälle machen diese Themen etwas mit mir, sie beleuchten die aktuelle und die vergangene Nicole.
Obwohl die Worte in mir schnell beisammen sind. Sie wollen dann nur ordentlich und mit Struktur herausgelassen werden.
Beginnen wir mit der Ordnung im Außen
Ich sehe meinen Mann laut lachend vor mir stehen, denn unsere Begriffe der äußeren Ordnung waren (und sind es manchmal immer noch) etwas differenziert.
Dazu hole ich mal ein bisschen weiter aus: Als unsere Kinder noch klein waren, war Ordnung im Haus ein nicht ganz einfach zu beherrschendes Thema. Das begann mit Spielzeugkisten in jedem Zimmer. Gut, abends wurden die immer zusammengeräumt.
In diesem Haus herrscht die Meinung, dass ich immer noch zur Häufchenbildung neige. Ganz unwahr ist das nicht, ich brauche oft den Blick auf die Dinge, um sie zu erledigen. Sind sie in einem Schrank oder einer Schublade, sind sie aus dem Auge und aus dem Sinn.
Was ich mittlerweile sehr stark benötige, ist eine sogenannte ‚Blickordnung‘. Ich ertrage es schlecht, wenn überall Dinge herumliegen, die niemand benötigt. Extrem wird das, wenn unsere Kinder uns besuchen. Dann liegt da ein Koffer, dort eine Handtasche, hier ein Smartphone, ihr versteht?
Die Dinge sind dann nicht an ihrem Platz, ich mag es, wenn der Blick weit ist. Ein Grund, warum es hier keine Gardinen, sondern nur Vorhänge für den Fall der Fälle gibt.
Die Struktur im Außen
Als die besagte Brut noch klein war, gab es bei uns (und sie sind anders, aber immer noch vorhanden) feste (Tages) Strukturen. Andere Menschen nennen das Rituale.
Die waren sowohl für die Kinder als auch für uns sehr wichtig. Feste Schlafenszeiten, Mittagspause (sehr lange und sehr gut), nahezu gesetzte Essenszeiten und der Tagesablauf. So wusste jeder, wo er sich befand.
Nach dem Auszug der Kinder haben sich die Strukturen zwar verändert, aber es gibt sie immer noch.
Ich nenne sie oft die Geländer des Lebens, an denen man sich festhalten, aber an denen ich auch freihändig entlanggehen kann.
Was im Außen gut ist, darf es im Inneren auch gerne sein
Ich bin ein Mensch des Gedankenkarussells. Das ist schon immer so, ich denke viel (nach), ich bereite Begegnungen nach und fühle intensiv.
So war im Inneren bei mir nicht immer alles ordentlich, bis mich einige (auch unschöne) Ereignisse geordnet haben.
Emotional und auch als Mensch, was mir sehr gutgetan hat. Diese Ordnung hilft mir genau zu sortieren und zu benennen, was ich möchte und was nicht. Wen oder was ich in meinem Leben haben möchte oder eben nicht.
Dadurch sind einige sehr schöne Bindungen und auch Einstellungen entstanden, die mir sehr guttun.
Die Struktur im Inneren
Diese Ordnung in meinem Inneren führt dazu, dass sich die Strukturen meines Wesens und meines Seins und Handelns verfestigt haben. Ich weiß heute sehr genau, wer ich bin. Auch wenn es da durchaus Tage gibt, wo das ein wenig durcheinanderpurzelt, es hilft ungemein.
Was Struktur und Ordnung mir bedeuten
Für mich haben die beiden mit einem geordneten und gefestigten Selbst zu tun, die mir immer wieder (selbst)bewusst machen, wer ich bin und wo ich noch hin möchte. Sie geben mir Klarheit und Unterstützung.
Meine Tipps für Struktur und Ordnung
Da sich für mich das Innere und Äußere bedingen, beginne ich mit dem Aufräumen im Außen.
- Wenn du einen klaren Blick haben kannst, dann kannst du dich viel besser auf dich selbst und deine Emotionen konzentrieren, als wenn du von 1000 Sachen abgelenkt bist. Schaffe dir also, wo möglich, Orte, wo dein Blick klar sein kann. Räume auf, wo es geht.
- Wenn du oft abgelenkt bist und 20 Sachen glaubst auf einmal bewältigen zu müssen: Mache dir eine to-do oder Prioritätenliste und arbeite diese nach und nach ab. Nimm dir Zeit für deine jeweiligen Dinge. Manches geht erstaunlicherweise viel schneller, als wenn es ständig Unterbrechungen gibt.
- Wenn du nach Ordnung im Inneren suchst, finde die Störenfriede. Was macht dich unruhig? Was raubt dir Energie? Das können Menschen oder auch Tätigkeiten sein.Versuche, dich zumindest zu distanzieren, wenn eine Trennung oder ein Abschaffen unmöglich ist. Manche Dinge darf man beenden, weil sie oft Platz für etwas Neues oder dich selbst schaffen.
- Ich bin ein Freund von Listen und Aufschreiben. Du findest da sicher dein eigenes System, ich bin noch dabei, meines zu verbessern.
- Eine Struktur im Tagesablauf zu schaffen, verschafft uns sehr viel Ruhe. Das geht auch, wenn Tage nie gleich getaktet sind. Dann schaffe dir Haltestellen: ein Essen, ein Snack, ein Kaffeemoment, ein paar Seiten lesen oder schreiben. Ich mache mir zum Beispiel immer einen Termin im Kalender für unliebsame Aufgaben (Putzen z.B.) und auch für Pausen. Das sind für mich Verabredungen und die halte ich gern ein. So verschaffe ich mir auch hier eine Struktur, die dann erledigt ist.
- Versuche für bestimmte Aufgaben feste Tage und Termine einzuräumen. Das macht den Kopf klar und schiebt die Frage: Wann soll ich das machen? direkt an die Seite.
Struktur und Ordnung sind wie Anker
Ich wurde wirklich oft belächelt wegen meiner Strukturen. Ob damals mit den Kindern oder heute mit meinen Putz-Wasch-Bügelterminen. Für mich fühlt sich das jedoch total stimmig an und es gibt mir ein gerades Gefühl.
Nicht jeden Tag, aber oft.
Wie hältst du es mit Struktur oder Ordnung?
Alles Liebe,
Deine Nicole von lifewithaglow.de
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