Conny schreibt über LeichtICHkeit und Vertrauen

LeichtICHkeit und Vertrauen – Themen meiner LieblingsAlltagsfeierin im Juni und Juli…

Ich verbinde die beiden in einem Artikel, fasse meine Gedanken zusammen und nehme euch ein Stück mit.

Die LeichtICHkeit ist mir in den letzten Monaten etwas abhandengekommen und dabei ist das ICH wirklich großgeschrieben, denn MIR ist gerade nicht so leicht zumute.

Wie kommt’s?

Conny, die doch immer positiv und gut gelaunt ist?

Die für alles ein Argument zur Hand hat, jeden in Schutz nimmt, für ihn spricht und für (fast) jedes Gegenüber Verständnis aufbringt?

FREIzeit ist rar, MEtime knapse ich mir ab.

Arbeitstechnisch „arbeitet“ es in mir.

Nach 19 Jahren musste ich meine bessere Hälfte, beste Doppelpartnerin, in den Ruhestand gehen lassen. Der Zeitpunkt war lange bekannt, es konnte sich darauf vorbereitet werden. Aber nein, das kann man nicht wirklich. Wieder einmal Theorie gegen Praxis.

Die Gedankenspirale läuft seitdem, denn es ist nichts mehr wie vorher. Auch wenn die sympathische Nachfolgerin mir zugetan ist und viel Einsatz zeigt.

Die Energie für neue Ideen, die immer flossen, nimmt ab, wird immer weniger.

Auch in der Führungsetage gibt es frischen Wind…und von mir gibt es Gegenwind!

Ich stelle fest, dass ich keine neuen Strukturen mehr haben möchte. Keine Lust mehr auf Veränderungen, Neues.

Meine Arbeit beruht auf viel Routine, das meiste ist gut organisiert und kann spontan umgesetzt werden, aber ich habe mich immer gefreut, neue Ideen zu suchen und umzusetzen.

Überraschung…

Nun ist die Luft raus. Und genau das überrascht am allermeisten – mich selbst.

Meine Gedanken im Kopf formen sich, richten sich, kommen zu einem Ergebnis!

Nächstes Jahr ist Schluss. Der Staffelstab wird weitergegeben.

Am genauen Zeitpunkt wird noch gefeilt, aber ICH habe die Entscheidung getroffen…

…denn zu Hause möchte auch jemand gemeinsame Zeit mit mir verbringen:

Der Herzensmensch, der ankommen will in seinem neuen Status Ruheständler; aber auch weiterhin mit dem Schwarzen Hund kämpft.

Der ständig in irgendeiner Ecke lauert und gnadenlos und überraschend zubeißen kann. In früheren Jahren habe ich versucht, ihn zu ignorieren, drei Jahre bin ich ihm durch Auszug aus dem Weg gegangen. Mittlerweile zeig ich ihm auch meine Zähne – er weiß, dass ich zurück bin!

Ich vertraue darauf, dass wir uns eine Basis für viele gemeinsame Lebensjahre schaffen können – auch, wenn es zu dritt ist:

C&M und Hund…

Meine schwere LeichtICHkeit hat auch etwas mit abhandengekommenem Vertrauen zu tun.

Vertrauen in Freundschaft, die mir sehr viel bedeutet hat.

Und dann – mit einem einzigen Satz – alles genommen hat.

Auch den Boden unter meinen Füßen.

Den hatte ich zwar rasch wieder, aber wochenlang ratterte der Satz in Dauerschleife durch meinen Kopf. Inzwischen fährt er nur noch auf einem Abstellgleis hin und her, ganz leise und unregelmäßig.

Ich habe akzeptiert. Hab ich? Ja, ich musste.

Denn es ist gesagt und geht nicht mehr weg.

Ist ein bisschen wie im Internet. Was im Netz steht, ist nicht mehr zu tilgen.

Diese Erfahrung hat noch mehr bewirkt.

Ich gucke genauer hin.

Gebe nicht mehr so schnell und lange nicht alles.

Bin vorsichtiger geworden, zurückgezogener.

Stelle auch hier fest: Weniger ist mehr!

Ein Buchtipp für dich

Passend zum Thema Vertrauen habe ich noch einen Buchtipp:

Marion Lagoda „Ein Garten über der Elbe“*

Die Geschichte um Hedda, die erste Obergärtnerin Deutschlands, spielt in den Jahren zwischen 1913 und 1938 in Hamburg, genauer in Blankenese.

Beim Lesen begleitet man Hedda bei der Entwicklung ihrer Ideen für die Gestaltung eines Gartens oberhalb der Elbe. Man kann die Entwicklung einer modernen Frau mit einem starken Charakter über mehrere Jahrzehnte beobachten. Sie hat pures Vertrauen in sich und ihre Arbeit in diesem zur damaligen Zeit männerdominierten Beruf.

Es ist ein wunderbar leicht zu lesender und doch hoch interessanter Roman für alle, die Blankenese, die Elbe, seine Parks und Gartenpracht lieben und Freude an historischen Details haben.

MEIN Vertrauen liegt nun ganz bei mir, in meinen Händen:

Ich vertraue darauf,

  • dass wir in ganz naher Zukunft einen nächsten Abschnitt in unserem gemeinsamen Leben betreten
  • dass der Rahmen der FREIzeit überdimensional groß wird
  • dass ich alles an MEtime bekomme, was ich möchte

Und ich vertraue darauf, dass das Leben schön ist (das weiß ich ja schon) und es gut mit uns meint.

Conny über LeichtICHkeit und Vertrauen

Fotocredit Conny

In diesem Sinne alles Liebe für euch und vertraut euch

Conny

Co-Autorin Conny, auf diealltagsfeierin.de

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2 Kommentare

  1. Dein Artikel berührt mich, liebe Conny!
    Es sind so viele Themen, die ich aus meinem Umfeld kenne und die gerade wohl auch zu unserer Generation gehören. irgendwie gefestigt und verwurzelt und jetzt schon wieder verunsichert. Ich bin da voll bei dir und wünsche dir/ euch und uns allen erkenntnisreiche, heilsame und gute Entwicklungen.

  2. Ich denke an dich. Und ich kann gut nachempfinden, was und wie du fühlst.
    Aber trotzdem liest man zwischen den Zeilen die Conny, die ich so mag. Und das ist gut.

    Manchmal öffnen unschöne Dinge, neue und weitere Türen. Ich kann deine Gedanken und deinen Weg also bestens verstehen und auch die Entscheidung eine Freundschaft gehen zu lassen ist (leider) manchmal die einzig richtige.
    Alles Liebe
    Nicole

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