Co-Autorin Fidi – Lehrkraft heute: Zwischen Kreidetafel, Smartboard und Alltagschaos – Dankbar auch ohne Applaus

Co-Autorin Fidi - Lehrkraft heute: Zwischen Kreidetafel, Smartboard und Alltagschaos – Dankbar auch ohne Applaus, die alltagsfeierin.de

Lehrkraft an einer Berufsschule zu sein – das ist eine echte Herausforderung, aber auch eine wahre Berufung. Zwischen den Anforderungen der modernen Technik, den verschiedenen Bedürfnissen der Schülerinnen und dem täglichen Balanceakt zwischen Erwartungen und Realität wirst du von Vielen oft als die Person gesehen, die einen easy Job hat: immer früh Feierabend und die meisten Urlaubstage…

Doch der wahre Alltag sieht anders aus: Du jonglierst zwischen Kreidetafel und Smartboard, sozialen Problemen und manchmal auch Helikoptereltern oder leider auch dem Gegenteil davon, während du versuchst, allen gerecht zu werden. Und Dankbarkeit? Die kommt oft nicht sofort, und manchmal auch gar nicht – aber genau das ist der Moment, in dem du lernst, die Stärke in dir selbst zu finden.

Das Klischee vom „faulen Lehrer“: Immer Ferien und nichts zu tun?

Die Vorstellung, Lehrkräfte hätten nachmittags frei und genießen einen entspannten Alltag, ist so verbreitet wie unrealistisch. Klar, Berufsschullehrerinnen haben eine besondere Stellung: Viele ihrer Schüler:innen und Studierenden befinden sich im Übergang von der Schule ins Berufsleben. Doch nach dem Unterricht ist nicht Schluss. Während andere glauben, du legst dich auf die Couch, bist du längst dabei, Klausuren zu korrigieren, Unterricht zu planen oder an Konferenzen teilzunehmen. Selbst in den Ferien bleibt die Arbeit oft im Kopf – Vorbereitungen für das neue Schuljahr sind ständige Begleiter.

Undankbare Schüler*innen? Ein falsches Klischee

Die Berufsschule hat einen besonderen Charme: Hier treffen Menschen aus allen Lebensbereichen zusammen, und nicht selten haben die Schüler:innen bereits einiges hinter sich – sei es im Berufsleben, privat oder aufgrund sprachlicher und kultureller Hürden. Manchmal wirken sie vielleicht desinteressiert oder undankbar. Aber diese Fassade täuscht oft. Denn während du ihnen Fachwissen vermittelst, bist du gleichzeitig jemand, der sie durch eine herausfordernde Zeit begleitet. Es sind diese Menschen, die dich später vielleicht überraschend erkennen lassen, wie viel du ihnen mit auf den Weg gegeben hast – auch wenn es nicht sofort offensichtlich ist.

Kommunikation, Austausch und Sprachbarrieren: Multitasking auf höchstem Niveau

Lehrkraft in einer Berufsschule zu sein, heißt auch, in ständiger Kommunikation mit Eltern, Ausbildungsbetrieben und Schüler*innen zu stehen, die ganz unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse haben. Da sind die Eltern, die sich zu sehr einmischen oder sich so gar nicht kümmern, und die Jugendlichen, die zwischen Schule und Ausbildung jonglieren müssen und oft Geldsorgen haben.

Du begleitest sie nicht nur durch den Unterricht, sondern auch bei ihren sozialen und persönlichen Herausforderungen. Oft geht es nicht nur um Fachwissen, sondern um weit mehr: du wirst zum Coach, Vermittler und Berater. Sprachbarrieren und unterschiedliche Hintergründe machen den Alltag nicht leichter, aber genau das zeigt dir- wenn du mal Zeit hast, genau hinzusehen, wie wichtig deine Arbeit ist.

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Marode Schulen und digitale Herausforderungen: Zwischen Kreide und Smartboard

Ein weiteres Dauerthema ist die Schulinfrastruktur. Marode Gebäude, sanierungsbedürftige Toiletten und veraltete Klassenzimmer sind oft Standard. Gleichzeitig wird von dir erwartet, dass du in einer digitalisierten Welt die neuesten Technologien im Unterricht einsetzt – auch wenn das Smartboard mal wieder streikt oder das WLAN nicht funktioniert- wie so oft…

 Du balancierst ständig zwischen der traditionellen Kreidetafel und den Herausforderungen der modernen Technik. Die Digitalisierung soll das Bildungssystem revolutionieren, doch oft erlebst du selbst den harten Kontrast zwischen diesen Idealen und der täglichen Realität.

Kaum Pause, immer im Dienst: Eine Lehrkraft kennt keinen Feierabend

Pause? Die hast du nur selten. Nicht nur der Unterricht fordert dich – die Gespräche mit Schüler:innen undAusbilder:innen, die Korrekturen, und die ständige Erreichbarkeit sind Teil deines Alltags. Selbst wenn der Unterricht vorbei ist, bleibt die Verantwortung. Du bist ständig im Dienst, und manchmal fühlt es sich an, als gäbe es keinen richtigen Feierabend. Doch genau hier liegt die Stärke: Du lernst, dass du dir die Pausen nehmen musst, die du brauchst, auch wenn sie nicht vorgegeben sind. Und wenn du es nicht freiwillig lernst, lehrt es dich das Leben – leider.

Dankbarkeit kommt nicht immer von außen – sie wächst in dir selbst

Es gibt Berufe, in denen du jeden Tag Lob bekommst, aber die Arbeit als Lehrkraft gehört selten dazu. Du arbeitest oft still im Hintergrund, und das, was du bewirkst, zeigt sich manchmal erst Jahre später. Dankbarkeit von Schüler:innen oder Eltern kommt nicht immer direkt, und gerade in der Berufsschule scheint sie manchmal komplett zu fehlen. Doch hier liegt der Schlüssel: Die wahre Stärke und Dankbarkeit wächst in dir selbst. Du merkst, dass du durchhältst, auch wenn es schwierig wird. Du siehst die kleinen Erfolge, die Fortschritte deiner Schülerinnen, und das gibt dir die Motivation, weiterzumachen – auch ohne den großen Applaus.

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Lehrkraft in der Berufsschule: Ein Beruf, der mehr ist als nur Unterricht

Lehrkraft zu sein bedeutet, täglich an die Grenzen zu gehen – nicht nur fachlich, sondern auch emotional. Du begleitest junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben, hilfst ihnen, sich in einer komplexen Welt zurechtzufinden, und bleibst dabei selbst immer in Bewegung. Es ist ein Beruf voller Herausforderungen, aber auch voller Bedeutung. Dankbarkeit? Die findest du oft nicht von außen, sondern in dir selbst. Und das ist am Ende vielleicht das größte Geschenk, das dieser Beruf dir macht: Die Fähigkeit, inmitten von Chaos, Stress und Alltagsproblemen deine eigene innere Stärke zu entdecken und daraus Kraft zu schöpfen.

Fazit: Dankbarkeit ohne Applaus – die versteckte Stärke der Lehrkräfte

Lehrkraft an einer Berufsschule zu sein, bedeutet, viel zu geben und selten direkt etwas zurückzubekommen. Doch genau darin liegt die Kraft: Du musst nicht auf äußere Anerkennung warten, denn du findest sie in den kleinen Momenten und in der Stärke, die in dir selbst wächst. Und wenn du eines Tages zurückblickst, wirst du merken, wie sehr du nicht nur andere geprägt hast, sondern auch dich selbst. Und dafür gibt es genug Gründe, dankbar zu sein – auch ohne lauten Applaus.

Fidi von dunkelrot.de

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