Als Bettina ihr Monatsmotto „Fülle“ ausgab, da war ich gerade im Urlaub und jeder Tag war angefüllt mit ihrem Motto. Natürlich erwuchs daraus das Bedürfnis, exakt über eben jene Fülle zu schreiben, die uns alle auch ein bisschen antreibt.
Was aber ist Fülle eigentlich? Bedeutet es etwas Materielles, etwas Spirituelles oder ist es ein Gefühl? Ich habe in mich hineingehorcht und teile heute die Ergebnisse eines stillen Zwiegespräches mit euch.
Fülle zu empfinden, was macht das mit uns?
Für mich lässt sich Fülle positiv wie negativ definieren. Man kann übersatt sein oder einfach erFÜLLT.
Ich denke oft bei mir den englischen Satz: My heart is full (und da ist wirklich Platz für vieles)
Womit es gefüllt ist?
Mit Liebe: Für meine Herzensmenschen, für Dinge, die ich einfach gerne tue, für das Leben, das ich führe (ohne ein seifenblasenblubberndes rosarotes Einhorn zu sein).
Mit Dankbarkeit: Dass ich mein Leben zum Großteil gestalte, wie ich es möchte, dass ich schon vieleunschöne und schwierige Dinge geschafft habe, dass ich in Freiheit und in einer Demokratie in Frieden leben darf.
Mit Achtsamkeit: Ich sehe sie, die kleinen und großen Dinge des Alltags: seien es Blumen, das Glitzern des Wassers, die Obdachlose, die immer 1€ von mir bekommt, der Geschmack eines besonderen Essens, die Saftigkeit des Obsts, die Zeichen, dass ich eine Pause brauche.
Was Fülle für mich definiert
Für viele bedeutet Fülle sicher auch die Form eines materiellen Zustandes, der sich aus dem Außen definiert, sei es‚ „genug“ zu haben oder im Luxus zu leben. Sicher ist das auch eine Definition.
Für mich liegt Fülle in alltäglichen Dingen geborgen, die ich oben schon erklärt habe. Es bedeutet für mich aber auch, etwas abfallen zu lassen.
Das passiert wahrlich immer, wenn ich am Meer bin. Ich rieche die Luft, ich sehe das immer unterschiedliche Spiel der Wellen, ich lausche dem Wasser.
Ohne darin zu baden (was ich auch tue) habe ich in diesen Momenten das symbolische Gefühl, dass etwas von mir abfällt, ich ganz ich selbst bin. Und (auch wenn das kitschig klingt) ich fühle mich so sehr, ich bin ganz ich.
Fülle definiert sich nicht im Außen
Das stimmt zwar so nicht ganz, denn wenn du vom Anblick des Meeres, eines Gebirges oder einer Blumenwiese erfüllt bist mit Freude und Liebe, dann kommt es sehr wohl von außen.
Wenn du in deinem Inneren jedoch keinen Platz für diese „Banalitäten“ hast, dann nimmst du sie auch nicht als Fülle wahr, sondern sie sind einfach da.
Du trägst, ohne es zu fühlen, Fülle in dir, wenn du immer einen Raum schaffst, diese Dinge zu sehen und dich über sie zu freuen.
Freundschaft kann eine Anhäufung von Glück sein
Die Freundin, die dir per WhatsApp zu deinem Reel gratuliert oder eine Idee schickt, mit der du 10 Minuten über den Kauf eines Kleides schreibst. Das ist für mich Herzensfülle.
Genauso wie die Freundin, der du schreibst, dass du dich heute gar nicht gut fühlst, weil das oder das passiert ist oder du zweifelst. Innerhalb kurzer Zeit kommt eine Antwort, die dich wieder strahlen lässt. Diese Fülle ist so stark und sie erfüllt dich, oder?
Die Menschen, die sich jetzt in meinem Leben befinden, füllen mein Herz derart. Und es ist nicht wichtig dabei,dass man jeden Tag spricht oder sich mindestens einmal die Woche sieht.
Freundschaft in Fülle bedeutet, sich sprudelig zu fühlen und gleichzeitig zu wissen, da ist jemand, der dir beim Tragen deines Päckchens in den 5. Stock ohne Fahrstuhl hilft.
Fülle ist in dir und kann auch loslassen bedeuten
Fülle zu fühlen, bedarf auch einer Selbstakzeptanz, dass du mit dir im Reinen bist. Keine Vergleiche, sondern Mitfreude, kein Neid, sondern Mitfreude, da sein, auch wenn man nicht alles versteht.
Manchmal musst du Menschen oder Gewohnheiten auch loslassen, dir verzeihen, damit dein Lager nicht voll ist mit falschen Emotionen oder Waren.
Auch Mitgefühl mit der Situation anderer ist eine besondere Form der Fülle.
Kleine Tipps für mehr Fülle
Es ist wie so oft im Leben, wir müssen einfach nur genauer hinschauen.
Das fröhliche Lachen eines Kindes Das Farbenspiel am Himmel
Der Sitznachbar, dem du freundlich zulächelst und der zurück lächelt Das Rauschen des Windes
Eine ganz bewusste Pause
Der Genuss und Duft deines Kaffees…
Es ist, wie so oft, das Sich- Bewusstmachen, wie schön diese Dinge sind. Leg das Smartphone öfter an die Seite, lass dich auf einen schönen Moment ein, genieße.
Du wirst sehen, dass auch du dann öfter denkst: My Heart is full.
Warum Fülle kein ewiger Zustand ist
Das Leben in Fülle zu leben ist eine Reise. Wir müssen lernen, die kleinen und feinen Dinge zu sehen, unsere Freunde zu unterstützen, zu entsorgen, was uns (schwer) belastet. Manchmal müssen wir für Fülle auch unbequeme Entscheidungen treffen.
Jeder Schritt, den wir mit offenem Herzen und Bewusstsein gehen, jede kleine und große Entscheidung bringtuns diesem Gefühl immer wieder nahe. So nahe, dass wir es auch in schwierigeren Situationen abrufenkönnen.
Ihr seht, das alles hat gar nichts mit äußerem Luxus zu tun (den man übrigens auch schätzen kann und darf), sondern mit eurer Einstellung (euch) zu fühlen.
Ich schreibe meine Fülle jede Woche in Form des Seelenglücks auf meinem Blog auf. Es zeigt mir immerwieder, wieviel Schönes es auch im (böseren) Alltag geben kann.
Lebt ihr in Fülle? Könnt ihr diese Emotionen abrufen?
Liebe Grüße, Eure Nicole von lifewithaglow.de
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Liebe Nicole
und liebe Bettina,
dieses Wort FÜLLE hab ich eine ganze weile mit mir herum tragen dürfen, um zu sehr ähnlichen Einsichten zu kommen, wie sie Nicole so toll, ausführlich und treffend beschrieben hat.
Darum danke ich euch beiden sehr! Bettina für das Augustthema, das sie auf sämtlichen Kanälen so schön ausgeschmückt und besprochen hat!
Und Nicole für diesen ansprechenden und runden Artikel.
Anfangs war mir der Begriff nämlich sehr fremd, sperrig und schien mir so gar nicht in meine Welt und meinen Sprachgebrauch zu passen. Das habt ihr verändert.
Ich lebe in Fülle und das sehe ich als ein riesengroßes Geschenk.
DANKE!
Liebe Heike,
Ich finde es toll, wie du dein Wachstum in Fülle hier erzählst. Das Wort ist oft so materiell behaftet und wir verlieren in dieser wilden Zeit und Welt sehr häufig den Blick auf die kleinen und wichtigen Dinge.
Was sehr schade ist.
Danke für deine wärmenden Worte.
Liebe Grüße
Nicole