Ich hatte gleich zu Beginn des Jahres 2023 eine nette Begegnung: ich habe aufgeschnittene Äpfel zu einem geselligen Zusammensein mitgebracht und eine Person sagte so etwas wie: „Ich weiß gar nicht, wann mir zuletzt mal jemand einen Apfel zurecht gemacht hat. Ich glaube, meine Mutter als ich klein war. Jetzt mache ich es oft für meine Kinder, aber nie für mich.“
Erst mit ein bisschen Abstand wird mir jetzt klar, dass es für mich eine Selbstverständlichkeit ist, auch für mich selbst einen Apfel aufzuschneiden, wenn ich mir meine Lunchbox zurecht mache, aber offensichtlich ist es nicht für jede Person selbstverständlich.
Kümmerst Du Dich gut um Dich?
Nährst Du Dich gut?
Ich blicke seitdem morgens mit einem gewissen Stolz auf die Dose, die ich mir für den Arbeitstag fertig gemacht habe, weil mir nun klar ist – dies ist der erste Akt des Tages gut für mich zu sorgen.
Der zweite Akt ist dann meine Morgen-Routine mit 10-Minuten-Meditation, der ersten Tasse Tee und etwas Journaling. Dabei reflektiere ich den vergangenen Tag (abends komme ich einfach nicht dazu) und was mich gerade bewegt.
Wenn ich merke, dass ich etwas auf dem Herzen habe, schließe ich auch ein Gebet an, um die Lösung des Problems in größere Hände zu legen. Ich bemühe mich auch immer etwas in dem vor mir liegenden Tag zu finden, auf das ich mich freue. Auch dies ist meistens eine Kleinigkeit – wer hat schon jeden Abend eine Party im Kalender stehen? Es reicht schon, wenn ich mir meine „Stille Pause“ beim Nachhause-Kommen auf den Plan „schreibe“.
Stille Pause
Dafür lege ich den Stein beim Losgehen in meinen Hausschuh und tausche ihn beim Heimkommen gegen das Handy in meiner Hosentasche 😉 So sorge ich erst für etwas Ruhe im Geist. Wann immer ich nämlich nach dem Handy greifen will, ;-), bin ich erinnert, dass ich mich einfach nur auf meine Récamiere, mein #sesselhausen, setzen und nichts tun und nichts denken wollte. Probiere das mal aus – schon fünf Minuten wirken Wunder!
Kennst du den Ausspruch: Der Körper ist der Palast der Seele (Abraham Ibn Esra)?
Was siehst Du vor deinem geistigen Auge?
Ich habe den „Palast“ immer für mich mit „Tempel“ übersetzt. Wahrscheinlich, weil ich die 5 Säulen von Sebastian Kneipp als Notwendigkeit zur ganzheitlichen Gesundheit im Sinn hatte (Lebensordnung, Ernährung, Heilkräuter, Bewegung, Wasser).
Schon damals, im Studium, Jahre her, fand ich die Idee der Ordnung, innerer Ausrichtung, Werteorientierung etc. besonders beeindruckend, weil es im Rahmen der Schulmedizin noch nicht so viel Platz hatte.
Heute sind uns vielleicht diese 5 Ebenen vertrauter:
- Mental
- Emotional
- Körperlich
- Energetisch
- Spirituell
Wenn Du Deine Augen schließt und mal in Dich hineinspürst, wie ist es um Deinen Tempel bestellt? Ist er eine Ruine? Steht er auf einem schwachen Fundament? Sind alle 5 Säulen gleich stark oder ist der Tempel Deiner Seele im erheblichen Schiefstand, weil Du Dich immer nur um einen (wenn überhaupt) oder zwei Aspekte deines Wohlbefindens kümmerst?
Solange das Dach noch auf zwei Säulen ruht, ist der Zustand scheinbar stabil. Bei einem emotionalen Erdbeben, einer plötzlichen großen Herausforderung oder schlicht steigenden Anforderungen im Alltag kann diese Balance schnell verloren gehen.
Also lieber schon heute die „Maurerkelle“ in die Hand nehmen und jeden Tag einen Stein auf jede Säule legen. Die klitzekleinen Aktionen z.B. eine Stille Pause oder Meditation wirken gleich auf mehreren Ebenen, win-win. Denk daran, die Säulen müssen ja auch hoch genug sein, damit Du Dich in Deinem Tempel aufrichten und groß fühlen kannst.
Vielleicht musst Du auch erstmal gründlich ausfegen? Ich muss stets meine Glaubensätze überprüfen und fege gerade mal den Anspruch an Perfektion aus meinem Tempel 😉 Die Fotos sind also nur schnell mit dem Handy gemacht: #vielleichter im #lieblingsleben!
Und weil für mich Kreativität auch zu den Säulen gehört, male ich mir jetzt mal eine visuelle Erinnerung an diesen Vorsatz, so ein Tempeldach darf ja ruhig auf mehr als 5 Säulen ruhen. Und dazu? Dazu schneide ich mir einen Apfel auf, logisch, oder?
#mehrNÄHRwert bedeutet für mich, mich um alle Bedürfnisse meines Seins gut zu kümmern.
Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Theresa von Avila
Deine Tanja @bergundtanne
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